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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Pestepidemie hat er es wahrlich nicht leicht gehabt.« Nachdenklich beobachtete sie, wie ihr Mann in der Menge verschwand.
    Murie nickte ernst. Schloss Reynard hatte mehr Glück gehabt als die meisten anderen Anwesen, wo zahlreiche Bewohner zu Tode gekommen waren. Murie war in dieser schlimmen Zeit halb krank gewesen vor Sorge um ihre Freundin. Genau wie Reginald … nachdem er erfuhr, dass seine Frau guter Hoffnung war. Wenn er sie und das Baby verloren hätte, hätte er sich von diesem Schicksalsschlag nie mehr erholt, mutmaßte die junge Lady Somerdale.
    »Außerdem glaube ich«, fuhr Emilie kichernd fort, »dass er sich rar macht, damit wir mehr Zeit für uns haben. Er weiß schließlich, dass wir eng befreundet sind und wie sehr ich mich auf das Wiedersehen mit dir gefreut habe.«
    Murie strahlte über dieses Eingeständnis und umarmte ihre schwangere Freundin kurz. »Ich habe mich irrsinnig auf unser Wiedersehen gefreut. Du bist der Mensch, der mir am nächsten steht, seit ich keine Familie mehr habe.«
    »Aber Murie! Pscht, sag das nicht so laut. Stell dir einmal vor, deine Äußerung käme dem König zu Ohren. Er wäre tief verletzt.«
    »Das sicherlich«, murmelte Murie. Vorsichtig blickte sie sich um, doch die Umsitzenden schienen keine Notiz von den beiden jungen Frauen zu nehmen. Ein Glück. Murie mochte die Gefühle Seiner Majestät wahrlich nicht verletzen. Er war immer gütig zu ihr gewesen, und dafür war sie ihm dankbar. Wegen seiner seltenen Anwesenheit schien er ihr mehr wie ein wohlmeinender entfernter Onkel, Emilie dagegen war wie eine Seelenschwester.
    »Und, wie hast du geschlafen? Hast du von deinem zukünftigen Gemahl geträumt?« Emilie schlug einen beiläufigen Ton an, um das Thema zu wechseln.
    Als Murie mit der Antwort zögerte, platzte Cecily mit der Neuigkeit heraus: »Ja, hat sie, und er war sehr attraktiv!«
    Auf Emilies Miene wechselte Verwunderung mit Fassungslosigkeit. Ihr Blick schoss zu Murie, die verlegen errötete. »Was?«
    »Ich … öhm … Na und wenn schon, es war lediglich ein Traum«, wiegelte sie ab und hoffte, damit sei das Thema endgültig erledigt. »Meinst du nicht, es macht Reginald etwas aus, dass wir uns derart nahestehen? Er …«
    »Oh nein, kommt gar nicht infrage«, sagte Emilie mit Nachdruck. »Du willst lediglich vom Thema ablenken. Erzähl mir alles. Hast du wirklich und wahrhaftig von einem Mann geträumt?« Als Murie nickte und dabei unbehaglich auf der Stuhlkante herumrutschte, hakte ihre Freundin nach: »War es jemand, den du kennst?«
    »Nein, ich kenne ihn nicht«, seufzte Murie leicht gereizt.
    »Du kennst ihn nicht?«, riefen Emilie und Cecily wie aus einem Munde.
    »Sieht er gut aus?«, wollte Emilie wissen, als sich ihre erste Verblüffung gelegt hatte.
    »Ja, er ist ausnehmend attraktiv«, murmelte Murie ausweichend.
    »Wie sieht er denn nun aus?«, fragte Cecily gespannt.
    »Berichte uns haarklein, wie er ausgesehen hat«, bekräftigte Emilie.
    »Er hatte dunkle Haare, schwarz, glaube ich, und er sah aus … wie der da!«, schloss sie verblüfft, als ihr Blick auf einen Mann fiel, der etwas entfernt von ihnen im Saal saß. Ihre Augen in stummer Verzückung geweitet, starrte Murie zu dem Gentleman in dem abgetragenen blauen Wams. In ihrem Traum war es dunkel in ihrer Kammer gewesen, und sie hatte ihn nicht so deutlich wahrgenommen wie jetzt, aber sie war sich ganz sicher, dass es sich um den gleichen Mann handelte. Seine langen schwarzen Haare hatten weich ihre Wange gekitzelt; er hatte markante, vornehme Züge und breite Schultern, die sie im Traum umklammert hatte. Er war umwerfend, befand Murie.
    »Wer?« Emilie spähte sich suchend um, emsig bestrebt, Muries erstauntem Blick zu folgen. »Wen meinst du, Liebes?«
    »Den Gentleman in dem blauen Wams und den grünen Beinkleidern. Da hinten im Saal. Den mit den dunklen Haaren und den breiten Schultern und den weichen Lippen.«
    »Weiche Lippen?« Ruckartig drehte Emilie den Kopf zu ihrer Freundin und musterte sie entgeistert.
    »Gewiss doch, er hatte weiche Lippen, als er mich in jenem Traum küsste«, verteidigte die sich und zog die Stirn kraus. »Und fest. Weich, aber fest.«
    Emilie war sprachlos. Von purer Neugier getrieben, glitt ihr Blick zu dem fraglichen Mann.
    »Lord Gaynor«, murmelte sie kurz darauf.
    »Gaynor.« Murie ließ sich den Namen genüsslich auf der Zunge zergehen. Gaynor, das klang gut und solide. Und der Lord machte einen ehrlichen, verlässlichen Eindruck auf sie.
    »Du

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