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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Stück weiter, wenn du eine Frau für dich gewinnen willst. Ich kann dir nur das Eine raten, Cousin. Reiß dich zusammen und sei ein bisschen aufgeschlossener. Mach ihr ein Kompliment oder zwei oder …« Osgoode verstummte, denn die beiden jungen Frauen waren nicht mehr weit von ihrer Tafel entfernt – und sie durften schließlich nicht erfahren, wie er seinem Cousin den Kopf wusch. Er drehte sich abrupt von seinem Gefährten weg und klemmte den Blick hochkonzentriert auf sein Frühstück, als bemerke er die beiden Frauen nicht.
    Über so ein Verhalten konnte Balan nur den Kopf schütteln. Andererseits war er unschlüssig, wie er reagieren sollte. Sollte er es wie Osgoode machen und so tun, als wären die beiden Ladys Luft für ihn, oder sollte er sie freundlich begrüßen, sobald sie an ihren Tisch traten? Er kannte und mochte Reginalds Gemahlin und war froh, dass Emilie sie miteinander bekanntmachen konnte, denn das würde ihm vieles erleichtern. Während er aus dem Augenwinkel die beiden jungen Damen beobachtete, fiel ihm etwas ein. Bei seinem letzten Besuch in Reynard Castle hatte Reginald eine Eildepesche erreicht, die ihn an den Königshof beorderte, und seine Frau war spontan begeistert gewesen über die Aussicht, ihre Freundin Lady Murie wiederzusehen. Ihr beiden seid Freundinnen!, war es Balan milde konsterniert herausgerutscht, zumal er um die einschlägigen Geschichten wusste, die sich um den Teufelsbraten und dessen Eskapaden rankten. Worauf Emilie ihm wortreich versichert hatte, dass das junge Mädchen in Wirklichkeit ganz reizend sei und er sie erst kennenlernen müsse, um sich selbst ein Urteil zu bilden.
    Damals hatte er den Vorschlag weit von sich gewiesen, aber jetzt leuchteten ihm ihre Worte ein. Offenbar wurde Murie völlig falsch eingeschätzt, weil sie allen etwas vorspielte. Ihr Verhalten diente ihr wohl als eine Art Schutzschild, um dem intriganten, verlogenen Leben bei Hofe zu trotzen. Balan fand es bewundernswert, wie das Mädchen sich durchzusetzen verstand. Vermutlich half ihr die Freundschaft mit Emilie über vieles hinweg. Er kannte nämlich keine umgänglichere, verständnisvollere Person als Reginalds Gemahlin. Als die beiden geheiratet hatten, war er tatsächlich ein wenig eifersüchtig auf ihr junges Glück gewesen.
    »Guten Morgen, Mylord.«
    Balans Augen weiteten sich vor Verblüffung, dass die Damen seinen Tisch schon erreicht hatten. In der Gewissheit, dass Osgoode starr vor Erstaunen auf seinem Platz verharrte, stand er auf und nickte den beiden zu.
    »Murie, das ist Balan, Lord Gaynor, und neben ihm sitzt sein Cousin Osgoode«, machte Emilie die jungen Leute höflich miteinander bekannt. »Und das, Gentlemen, ist Lady Murie of Somerdale.«
    Balan nickte abermals und verkniff sich ein Stöhnen, als Osgoode ruckartig aufsprang und ihm dabei den Ellbogen in die Seite rammte … bestimmt mit voller Absicht, da war sich der junge Lord sicher.
    »Meine Damen! Welch angenehmer Zufall, Euch hier bei Hofe anzutreffen«, rief Osgoode aufgeräumt. »Lady Emilie, es ist mir stets aufs Neue ein Vergnügen, Euch zu sehen. Noch dazu mit einer solch liebreizenden Schönheit an Eurer Seite.«
    War sein Cousin von allen guten Geistern verlassen?, fragte sich Balan bestürzt. Osgoode redete sich um Kopf und Kragen.
    »Guten Morgen, Osgoode«, erwiderte Emilie lachend. Ihr Blick wechselte zwischen den beiden Cousins. »Murie und ich möchten gern einen Spaziergang durch den Park machen, aber leider können wir Reginald nicht finden, damit er uns begleitet.«
    »Ich glaube, da kommt er«, murmelte Balan. Er spähte an ihr vorbei zu dem hochgewachsenen blonden Gentleman, der mit ausgreifenden Schritten nahte.
    »Ah.« Merkwürdigerweise schien Lady Reynard kein bisschen begeistert, als sie sich umdrehte und ihren Gatten bemerkte, der eilig auf sie zuhielt.
    »Verzeih mir, Liebes.« Reginald neigte sich zu ihr herab, um ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen. »Lord Abernathy hatte etwas Wichtiges mit mir zu bereden, darüber habe ich die Zeit vergessen.«
    »Schon verziehen, mein Gemahl«, meinte Emilie, augenscheinlich verstimmt.
    »Eure Gattin hat uns eben erzählt, dass sie mit Lady Murie durch den Park spazieren möchte, aber sie konnte Euch nicht finden«, verkündete Balan, in der Hoffnung, die Situation zu entspannen.
    »Soso.« Reginald spähte forschend zu seiner besseren Hälfte. »Ähm … ja also … eigentlich bin ich lediglich hergekommen, um dich in Kenntnis zu setzen, dass Seine

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