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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mich nicht so vorwurfsvoll an, Lady Murie«, grinste Reginald. »Ich habe ihm nichts erzählt. Im Übrigen glaube ich nicht, dass er sich davon abschrecken ließe. Der Mann spielt ausnehmend gut, er hat sogar mich mehrere Male geschlagen.«
    Angesichts seiner überheblichen Bemerkung zog Murie die Nase kraus. Reginald hielt sich für ein Schachgenie. Leider Gottes wusste Murie nichts Gegenteiliges zu behaupten. Zwar war sie noch nie gegen ihn angetreten, aber sie hatte des Öfteren zugesehen, wenn er im Palast seine Gegner schachmatt setzte. Unvermittelt kam ihr ein Einfall. Es wäre sicher sinnvoll, zunächst mit Reginald zu üben, bevor sie mit Balan spielte. Schließlich galt es zu verhindern, dass Balan die Partie gewann, denn das hätte Muries Selbstwertgefühl empfindlich zugesetzt.
    »Komm.« Fürsorglich schob Reginald seine Hand unter Emilies Ellbogen. »Du musst ins Bett, Liebes.«
    »Aber Murie …«, unternahm Emilie den Versuch eines Einwands, doch er schnitt ihr das Wort ab.
    »Murie möchte nicht mehr bleiben und ist froh um einen Vorwand, uns begleiten zu können.« Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.
    »Ganz recht«, bekräftigte Murie zaghaft lächelnd. »Ich schließe mich euch an. Hier ist es sterbenslangweilig, und ich möchte lieber gehen, ehe die Gäste betrunken sind und zu randalieren anfangen.« Die Gäste bei Hofe wussten sich zwar zu benehmen, kam jedoch Alkohol ins Spiel, wurde es ab einem gewissen Zeitpunkt unerträglich. Das wollte sich Murie tunlichst ersparen.
    »Na gut«, murmelte Emilie einsichtig. Ihr schnelles Einlenken bewies, dass sie wirklich erschöpft war. Murie spähte besorgt zu ihr. Ihre Freundin war hochschwanger und hätte die Strapazen der Reise gar nicht mehr auf sich nehmen dürfen. Murie war sogar erstaunt gewesen, dass Reginald ein derartiges Vorhaben gebilligt hatte. Emilie hatte ihr heimlich anvertraut, dass sie Reginald damit gedroht hatte, auf eigene Faust nachzukommen, wenn er sie nicht mitnähme. Da sie sehr eigenwillig sein konnte, hatte Reginald nachgegeben … allerdings nicht wirklich glücklich über die Situation.
    »Kommst du?«, fragte Emilie, als ihr Mann sie sanft, aber entschieden wegzog.
    Murie zögerte. »Ich möchte dem König vorher noch eine gute Nacht wünschen. Geht ruhig schon einmal ohne mich vor.«
    Emilie öffnete den Mund, um ihr anzubieten, auf sie zu warten, doch Reginald schob sie entschlossen Richtung Ausgang.
    »Lady Murie lebt hier, Emilie. Sie findet ihre Gemächer auch ohne deine Hilfe.«
    Die Angesprochene schenkte den beiden ein Lächeln und nickte. Kaum waren sie außer Sichtweite, strebte sie nicht zu den Gemächern des Königs, sondern wirbelte herum und stahl sich aus dem Palast. Sie hatte gar nicht die Absicht, Seiner Majestät eine gute Nacht zu wünschen. Nachher erkundigte Onkel Edward sich noch, ob sie sich schon einen Gemahl ausgesucht hatte. Nein, mitnichten, darauf mochte sie lieber verzichten. Stattdessen beschloss sie, einen Spaziergang durch den Park zu unternehmen. Putzmunter und innerlich aufgewühlt, hoffte sie, hinterher die nötige Bettschwere zu haben.
    Leider hatte die junge Lady zu kurz gedacht. Die königlichen Gärten waren nämlich ein Tummelplatz für verliebte Paare. Nachdem sie das zweite Pärchen bei seinem zärtlichen Stelldichein aufgescheucht hatte, kehrte Murie seufzend um, fest entschlossen, in ihre Kammer zurückzukehren und sich dort in irgendeiner Weise zu beschäftigen. Da war sie wenigstens sicher vor Dingen, die sie nichts angingen.
    Auf halbem Weg durch den Park kam Malculinus ihr entgegen. Murie erstarrte wie ein Eichhörnchen, das einen Feind wittert, ehe sie sich zu einem Lächeln durchrang. »Lord Aldous. Ich dachte, Ihr wäret drinnen auf dem Ball.«
    »Ich bemerkte zufällig, wie Ihr den Saal verlassen habt und dachte, Ihr wünscht vielleicht ein wenig Gesellschaft.« Er grinste.
    Malculinus wirkte kein bisschen bedrohlich. Er trat ihr weder zu nahe, noch glänzte er durch unangemessenes Verhalten, und trotzdem fühlte sie sich plötzlich unwohl. Daher war sie froh und erleichtert, als sie Balan erspähte, der sich eben aus dem Dunkel der Bäume löste.
    »Ach, Ihr seid es, Lord Gaynor. Lord Reynard bat mich, Euch etwas mitzuteilen«, rief sie, bemüht, den Ritter in ihre Richtung zu lotsen. Malculinus speiste sie mit einem entschuldigenden Lächeln ab. »Ich bitte inständig um Vergebung, Mylord, aber ich versprach, Lord Gaynor eine Botschaft zu übermitteln.«
    Sie ließ

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