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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mit ihr getrieben hatte, dann würde König Edward zunächst die Fassade wahren, um ihm, Balan, im geeigneten Augenblick das Fell über die Ohren zu ziehen.
    »Ah, Lord Balan«, begrüßte Edward ihn huldvoll lächelnd, als er vor ihn trat. »Gut, dass Ihr da seid. Ich wollte mit Euch über Murie sprechen.«
    »Offen gestanden bin ich aus demselben Grunde hier«, erwiderte Balan, seine Stimme ehrerbietig gesenkt. Eine Falte schob sich zwischen seine Brauen.
    »In der Tat?« Edward blickte fragend zu Robert, worauf der mit einem Nicken zustimmte.
    »Er bat um eine Audienz, bevor Euer Majestät mir befahlen, nach ihm schicken zu lassen.«
    »Soso.« Der Monarch nickte. »Das erklärt, warum Ihr so zeitig hier wart. Wie dem auch sei, als Euer König spreche ich als Erster, und dann seid Ihr gehalten, Euer Ansinnen vorzutragen.«
    »Euer Wunsch ist mir Befehl, Sire.« Balan deutete eine knappe Verbeugung an.
    Edward nickte und kam ohne Umschweife zur Sache. »Murie macht sich Sorgen um Lady Reynards Gesundheit. Die beiden sind seit Jahren befreundet, und sie mag Lady Emilie sehr, eine Zuneigung, die im Übrigen erwidert wird. Leider, so will mir scheinen, ist diese Zuneigung momentan nicht zuträglich für die Gesundheit von Lady Reynard. Sie ist guter Hoffnung und wäre zu Hause besser aufgehoben, so kurz vor der Niederkunft. Sie möchte bei Hofe verweilen, um so lange wie möglich mit Murie zusammen sein zu können. Mein Mündel meinte, wenn sie abreisen müsste, würde Emilie ebenfalls nach Reynard zurückfahren.«
    »Ah.« Balan schwante allmählich, dass sie den König gar nicht gegen ihn aufhetzen wollte, sondern ihm die Arbeit abgenommen hatte. Was hat dieser kleine Teufelsbraten vor? , sinnierte er. Laut sagte er: »Lord Reginald äußerte sich vorhin ähnlich. In der Tat lag mir sehr daran, das Thema Abreise mit Euch zu bereden, Sire.«
    »Gut, dann sind wir uns also einig.« Der König klatschte in die Hände. »Ich habe mich bereit erklärt, die anstehenden Festlichkeiten abzusagen, und erlaube Euch hiermit, früher abzureisen … Noch heute.« Er legte eine Kunstpause ein und zuckte mit einer Braue. »Bereitet Euch das Schwierigkeiten?«
    »Nein, Sire.«
    »Das dachte ich mir bereits. Ihr wart nie ein Freund des Hoflebens, Balan.« Dann setzte er hinzu: »Zudem liegt gewiss eine Menge Arbeit vor Euch, Gaynor auf den Winter vorzubereiten.«
    »Gewiss, Sire«, bekräftigte er.
    Edward nickte. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, Euch zu sagen, dass es mich mit tiefer Trauer erfüllt hat, als ich vom Tod Eures Vaters erfahren habe. Er war ein guter Mann.«
    »Ja. Habt Dank, Sire«, sagte Balan weich.
    Edward nickte erneut. »Nun, Ihr könnt abreisen, wann immer es Euch genehm ist. Meinen Segen habt Ihr. Murie ist zweifellos in ihrer – Eurer Kammer und weist die Dienstboten beim Packen an.«
    »Habt Dank, Sire.«
    Edward reagierte mit einem angedeuteten Kopfnicken. »Ihr könnt gehen.«
    Nach einem gemurmelten Abschiedsgruß verneigte sich Balan und trat zurück. Er schwenkte zur Tür und verharrte, denn Edward hatte ihm noch etwas mitzuteilen.
    »Seht Euch vor, Lord Balan …« Er wechselte einen Blick mit seinem Berater und fuhr fort: »Becker hält es zwar nicht für notwendig, dass ich Euch darüber in Kenntnis setze, aber Murie ist beileibe nicht so zart besaitet wie sie öfter tut. Dieses Schluchzen und Schmollen …« Seine Hoheit schmunzelte. »Da kann sie ein schlimmer Teufelsbraten sein.«
    Balan klappte die Kinnlade nach unten. Für den Augenblick eines Herzschlags musterte er den Monarchen fassungslos, dann fragte er: »Ihr wusstet, dass ihre Weinkrämpfe nur Theater sind?«
    »Gewiss.«
    Balan nickte bedächtig. »Und trotzdem habt Ihr sie gewähren lassen?«
    Edward zuckte abschätzig mit den Schultern. »Es amüsiert mich. Überdies hielt es die anderen Mädchen davon ab, ihr weiter zuzusetzen, und ich war nicht genötigt, mich einzuschalten.«
    Das konnte Balan nachvollziehen. »Als Murie an den Hof kam, haben die jungen Mädchen sie entsetzlich gepeinigt. Andere in ihrem Alter hätten das nicht durchgestanden, aber mein Mündel hat die Situation fabelhaft gemeistert. Hätte sie sich aufgelehnt, wie sie das anfangs probierte, hätte man sie nie in Ruhe gelassen. Die kleine Emilie riet ihr jedoch, laut und trotzig zu weinen, und das funktionierte ausgezeichnet.«
    »Woher wisst Ihr, dass es Emilie war?«, meinte er gedehnt.
    »Meine Gemahlin ist nicht so gefühllos und unaufmerksam, wie es nach

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