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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einzig und allein, weil er ihr Vermögen für den Erhalt seines Schlosses benötigte.
    »Balan, es gibt Ärger. Murie weiß um die Geschichte!«
    »Was weiß sie?«, fragte Balan. Er befand sich mit Reginald auf dem Rückweg zu ihren Gemächern, als Osgoode in der Ahnengalerie zu ihnen stieß.
    »Dass du neulich nachts in ihrer Kammer warst und es kein Traum war«, erklärte sein Cousin aufgebracht.
    »Oho. Was muss ich da hören?«, erkundigte sich Reginald gespannt.
    Balan ignorierte seinen Einwurf. »Und sie hat mich dennoch geheiratet?«, entfuhr es ihm verblüfft.
    »Nein, du Narr.« Osgoode fuchtelte ihm entrüstet vor dem Gesicht herum. »Sie hat es erst nach der Hochzeit erfahren. Genauer gesagt, heute Morgen, als du dein Kreuz in ihrer Kammer gefunden hast. Es hatte sich nämlich nicht in deinem Hochzeitsstaat verfangen, nein, du hast es in jener Nacht verloren, in der du heimlich in ihrem Gemach warst. Murie hat das Kettchen am nächsten Morgen entdeckt. Du musst es bei deinem Kampf mit Malculinus verloren haben.«
    Nachdenklich legte Balan die Stirn in Falten und tastete mit einer Hand nach dem Kreuzanhänger an seinem Hals. »Nein. Von einem Kampf kann nicht die Rede sein, denn Malculinus leistete kaum Gegenwehr. Aber vielleicht ist es mir vom Hals gerutscht, als ich den Kerl in die Mangel genommen habe.«
    »Hmmm, möglich wär’s«, brummelte Osgoode.
    »Also das musst du mir einmal genauer erklären«, meinte Reginald zunehmend interessiert. »Ein Kampf mit Malculinus? In Muries Schlafkammer?«
    Balans Mundwinkel zuckten missmutig, während er seinen Freund in groben Zügen in die Geschichte einweihte.
    Als er geendet hatte, nickte Reginald ernst und spähte forschend zu Osgoode. »Und du bist der Ansicht, Murie weiß, dass Balan neulich nachts in ihrem Zimmer war und sie geküsst hat?«
    Osgoode nickte.
    Reginald seufzte. »Wenn dem so ist, steckst du gehörig in der Tinte, Balan. Sollte Murie zu der Überzeugung gelangen, dass du ein falsches Spiel mit ihr getrieben hast, damit sie dich und keinen anderen heiratet, dann gnade dir Gott. Seine Majestät wird toben, darauf gebe ich dir Brief und Siegel, alter Freund.« Sein Blick heftete sich abermals auf Osgoode. »Wie kommst du überhaupt darauf, dass sie es weiß? Pfeifen es die Palastspatzen etwa schon von den Dächern?«
    »Nein. Ich glaube es zumindest nicht«, murmelte Osgoode, bevor er einräumte: »Ich hatte meinen Pagen auf Murie angesetzt, um gewarnt zu sein, falls Malculinus und seine Schwester weiterhin entschlossen sind, uns Verdruss zu bereiten. Er berichtete mir, dass sie heute Morgen kurz nach Balan aus dem Zimmer gerauscht kam. Der Page verfolgte sie heimlich zu euren Gemächern, Reg, und belauschte an der Tür, was sie drinnen mit Emilie erörterte. Den Inhalt dieses Gesprächs hat er mir umgehend mitgeteilt.«
    Reginald schien nicht erfreut über den Umstand, dass Osgoodes Page an seiner Tür gelauscht hatte, Balan dagegen platzte der Kragen.
    »Wage es ja nicht, diesen Jungen noch einmal auf Murie anzusetzen«, knirschte er. »Murie ist meine Frau. Wenn ich es für nötig erachte, dass sie bespitzelt werden muss, dann sorge ich dafür. Meine Frau wird von niemandem belauscht, verstanden?«
    »Gemach, gemach, Cousin«, versetzte Osgoode. »Wäre Robbie ihr nicht heimlich gefolgt, wüssten wir nicht um den Ernst der Lage – so vermögen wir wenigstens zu handeln.«
    »Wo er recht hat, hat er recht«, versuchte Reginald einzulenken.
    »Jawohl.« Osgoode nickte, dann spähte er zu Balan. »Die Frage lautet jetzt: Was unternehmen wir?«
    Balan strafte ihn mit einem todbringenden Blick. » Wir unternehmen gar nichts.«
    »Nichts?«, japste Osgoode und verstellte Balan den Weg, als der mit ausgreifenden Schritten weiterlief. »Balan, du musst ihr erzählen, was Lauda und Malculinus im Schilde führten. Daran führt kein Weg vorbei. Dann begreift sie sicherlich, warum du dich in ihr Zimmer gestohlen hast. Dass nie beabsichtigt war, dass sie dich sieht, sondern du Malculinus’ Plan durchkreuzen wolltest.«
    »Was er sagt, hat Hand und Fuß«, meinte Reginald gedehnt. »Du solltest ihr reinen Wein einschenken, Balan. Damit sie nicht schlecht von dir denkt.«
    Balan blieb stehen und drehte sich mit unschlüssiger Miene zu den beiden Männern um. »Meint ihr denn ernsthaft, sie würde meinen Ausführungen Glauben schenken?«
    Osgoode und Reginald wechselten Blicke, beide schienen ähnlich unschlüssig wie Lord Gaynor.
    »Und was willst du

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