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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Gesicht kurzerhand nach rechts, just, als ihn eine geräuschvolle Niesattacke übermannte.
    Kaum hatte er sich wieder gesammelt, schnellte er zu ihr herum. »Was …«
    »Es bringt Unglück, wenn man vor einer Reise nach links niest, Mylord. Man muss sich immer nach rechts schnäuzen, wenn man eine Reise plant.«
    »Verstehe«, versetzte er trocken. »Soll ich sonst noch etwas beachten, wenn ich mich künftig schnäuzen muss?«
    »Du darfst es auf gar keinen Fall an einem Grab machen und …«
    »Wir sind da«, rief Emilie aufgeräumt. Murie sparte sich den Atem für weitere Erklärungen und nickte ihrer Freundin lächelnd zu. »Ich hoffe, wir haben euch nicht allzu lange aufgehalten. Reginald wollte sich noch von Seiner Majestät verabschieden. Gottlob wurde er schnell vorgelassen.«
    »Ein Glück«, bekräftigte Murie. Vermutlich hatte Edward ihn zwischen andere Bittsteller geschoben, um ihm seinen Segen für die Reise zu erteilen.
    »Komm, Frau.« Balan fasste ihren Arm und geleitete sie zu ihrem Ross.
    »Emilie fährt doch nicht etwa in dem Wagen mit, oder?«, fragte Murie erstaunt, als sie sah, dass Reginald seine Frau in den Fond des offenen Gefährts heben wollte.
    »Doch«, antwortete Balan und umschlang ihre Taille, um sie aufs Pferd zu setzen.
    »Aber …« Murie brach ab, denn Balan brachte ihren Protest mit einem dicken Kuss zum Verstummen.
    »Frau«, sagte er dann.
    »Ja?« Sie klappte seufzend die Lider auf.
    »Ich wollte nach rechts niesen. Von dir aus gesehen hast du meinen Kopf auf deine rechte Seite gedreht, aber das war meine linke.« Er grinste über ihre betretene Miene, half ihr in den Sattel und ging zu seinem eigenen Reittier.
    Entgeistert starrte Murie ihm nach. Bei allen Heiligen, er hatte ja so recht. Sie hatten einander angeschaut, folglich hatte sie sein Gesicht seitenverkehrt wahrgenommen und es dummerweise in die falsche Richtung gedreht. Das war wahrhaftig kein gutes Omen für ihre Reise.
    Sie ritten den ganzen Nachmittag und bis in die Abendstunden hinein, ehe Balan und Reginald anhielten, um ihr Lager in der Nähe eines Flusses aufzuschlagen. Dass sie unterwegs keine Pause eingelegt hatten, lag gewiss daran, dass sie mit einiger Verspätung aufgebrochen waren und die Männer die Verzögerung wettmachen wollten, vermutete Murie. Sie war froh, endlich aus dem Sattel zu kommen.
    Als Balan ihr vorschlug, sie zum Flussufer zu begleiten, damit sie sich frisch machen konnte, nahm sie das Angebot dankbar an. In der Zwischenzeit wollten die anderen Männer den Platz für das Lager vorbereiten.
    Ihr Gemahl dachte wirklich an alles, sie hätte keine bessere Wahl treffen können, entschied sie zufrieden lächelnd, als er sie bei der Hand fasste und sie durch den Wald führte. Selig entrückt bekam sie gar nicht mit, dass sie schon eine ganze Weile gelaufen waren, als sie zufällig zu Boden blickte und dort einen Flecken Johanniskraut entdeckte.
    »Oh nein, Mylord! Gib Acht!«, kreischte sie. Sie packte seinen Arm, bemüht, ihn wegzuziehen, bevor er auf das Büschel trat. »Zu spät«, seufzte sie bestürzt.
    »Zu spät für was?«, erkundigte sich Balan mit einer Mischung aus Verwirrung und Verblüffung, denn sie stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn, um ihn ein Stück beiseitezuschieben. Dann versuchte sie mit flattrigen Fingern, die Pflanze wieder aufzurichten, die er mit seinen dicken Stiefeln niedergetrampelt hatte.
    »Du darfst niemals auf Johanniskraut treten«, belehrte sie ihn. »Sonst steigt ein Fabelpferd unter dir auf und geht mit dir durch.«
    Balan verfolgte konsterniert ihre vergeblichen Bemühungen um die Pflanze. Mit einem Mal schwante es ihm. Das mit dem Johanniskraut war wieder ein dummer Aberglaube von ihr, wie die vielen anderen. Nachsichtig lächelnd umschloss er ihren Oberarm und zog sie hoch. »Ich glaube, damit kann ich leben.«
    »Wieso?« Sie schaute ihn treuherzig an.
    »Weil ich noch immer unter den Lebenden weile. Kein Fabelpferd ist jemals mit mir durchgegangen«, sagte er mit Entschiedenheit.
    »Ohhmm … himmlisch«, seufzte sie, als er mit dem Daumen ihre Wange streichelte, und kuschelte sich enger an ihn. »Mein Gemahl?«
    »Ja«, raunte er, fasziniert, dass sie ihre Wange wie ein liebebedürftiges Kätzchen in seine Berührung schmiegte.
    »Ich mag es, wenn du mich küsst.«
    Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Grinsen. »Ach wirklich?«
    »Mmmh mmmh.« Zustimmend nickte sie.
    »Möchtest du, dass ich dich jetzt küsse?«, fragte er rau und spürte sogleich

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