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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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weißt du auch. Das ist Zuneigung. Ich möchte …« Ihre Augen kehrten zu ihrem Gatten zurück, beseelt von Wünschen und Obsessionen.
    »Du möchtest dich begehrt und verführt wissen, nicht nur umhegt und umsorgt«, meinte Murie verständnisvoll. Sie war zwar erst zwei Tage und eine Nacht verheiratet und mithin keine Expertin auf dem Gebiet, trotzdem wäre sie gewiss enttäuscht, wenn Balan sie plötzlich nicht mehr begehren würde.
    Emilie seufzte tief und winkte ab. »Es wird schon wieder werden. Ich bin einfach bloß fett und zuweilen missgestimmt. Alles wird gut, wenn das Baby erst einmal da ist … hoffentlich bald.«
    »So bald nun auch wieder nicht«, lachte Murie. »Bete lieber dafür, dass wir Schloss Reynard erreichen, bevor es losgeht. Ich habe wenig Lust, hier draußen Hebamme zu spielen, ohne medizinische Hilfe und dergleichen mehr.«
    »Das wird nicht passieren«, beschwichtigte Emilie. »Ich habe noch einige Monate vor mir.«
    Murie nickte.
    »Meine Damen.« Reginald und Balan kamen zu ihnen geschlendert. »Da Balan und Osgoode kein Zelt mitgenommen haben, kann Lady Murie gern mit Emilie zusammen in unserem Zelt schlafen. Ich geselle mich zu den anderen Männern ans Lagerfeuer.«
    »Oh.« Muries Blick schoss zu ihrem Gatten. Sie hatte gehofft, sie könnte heute Abend auch am Feuer schlafen, in seine starken Arme gekuschelt. Es war wunderschön gewesen, in der Nacht in seinen Armen aufzuwachen. Jedes Mal, wenn sie die Augen aufgeschlagen hatte, hatte sie sich sicher und geborgen gefühlt. Ihren Gemahl schien das jedoch nicht zu kümmern.
    »Das ist eine gute Idee«, befand Emilie.
    Murie nötigte sich zu einem Lächeln und nickte. »Das ist sehr nett von Euch, Reginald. Habt Dank.«
    Als die Männer sich entfernten, meinte Emilie unglücklich: »Da siehst du es. Er hat keine Lust, mit mir zu schlafen.«
    »Ja, und Balan scheinbar auch nicht mit mir«, maulte Murie.
    Seufzend beobachteten die beiden, wie ihre Männer die Lichtung überquerten.
    Trotz des Alleinschlafens oder vielleicht gerade deswegen wachte Murie am nächsten Morgen spät auf. Als sie die Augen öffnete, war das Zelt leer, Emilie war bereits aufgestanden und verschwunden. Und Cecily offensichtlich auch; auf den Fellen, am Fuß ihres Nachtlagers, lagen frische Sachen. Murie angelte nach Untergewand und Überkleid, streifte sich beides über den Kopf und kämmte mit den Fingern durch ihre vom Schlaf zerzausten Haare, ehe sie das Zelt verließ.
    Sie trat auf die Lichtung und stellte fest, dass bereits alle auf den Beinen waren. Sie war als Letzte aufgestanden, und die Männer packten bereits wieder zusammen und brachen das Lager ab.
    »Frau.«
    Murie drehte sich zu ihrem Gemahl, der neben sie getreten war, und schenkte ihm ein scheues Lächeln.
    »Gut geschlafen?«, erkundigte er sich.
    Sie nickte und musterte ihn forschend. Er sah ein bisschen blass und mitgenommen aus. Vermutlich hatte er in der Nacht nicht viel Schlaf bekommen. »Und du?«, fragte sie höflichkeitshalber.
    »Es hat heute Nacht geregnet«, lautete seine grimmige Antwort.
    »Wie unangenehm«, murmelte Murie und folgte ihm, als er sie am Ellbogen fasste und in Richtung Wald führte.
    »Du hast in unserer Hochzeitsnacht kaum Schlaf bekommen, deshalb habe ich dich heute Morgen ausschlafen lassen. Also beeil dich ein bisschen bei deiner Morgentoilette«, erklärte er, während sie zum Flussufer stapften. »Sobald alles im Wagen verstaut ist, fahren wir weiter.«
    Er hatte nicht übertrieben, was ihre morgendliche Schönheitspflege betraf und ließ ihr wenig Zeit. Hinter einem dicken Baumstamm entleerte sie ihre volle Blase, die sie gequält hatte, und nachdem sie sich am Flussufer eilig Gesicht und Hände gewaschen hatte, scheuchte er sie zurück.
    Obwohl sie sich beeilten, war bei ihrer Rückkehr schon alles verstaut, die Männer saßen bereits im Sattel … bis auf Reginald. Er hob Emilie gerade in den Wagen. Auf der Lichtung packte Balan Murie um die Taille und hob sie auf ihre Stute. Das alles ging so schnell, dass ihr der Kopf schwirrte.
    »Ich …«, begann sie und verstummte, als er ihr einen Beutel hinhielt.
    »Dein Frühstück – Brot, Käse und ein Apfel, damit du mir unterwegs nicht vom Fleisch fällst«, grinste er.
    »Danke«, flüsterte Murie. Sie nahm den Beutel und schaute ihm nach, als er zu seinem Pferd lief. Sie war noch gar nicht richtig wach und fühlte sich ein wenig überrannt von der morgendlichen Hektik. Doch als sie zu Emilie blickte und diese

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