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Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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einen neuen Versuch.
    »Sieh mal, James ist doch nur ein Freund. Das ist alles. Wir haben uns immer gut verstanden.«
    »Zu gut, wenn du mich fragst!«
    »Wenn du es unbedingt wissen willst, er hat ein Auge auf Sally-Anne geworfen, nicht auf mich. Und außerdem, wer bist du, dass du mir Vorträge hältst? Du bist verheiratet, ich nicht, also kann ich ja wohl machen, was ich will.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Seine Stimme klingt angespannt, und seine Augen sind zu Schlitzen verengt. »Ich kann nichts dafür, Fliss, aber was du mit mir machst … Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken.«
    Warum musste er das sagen? Das alles ist so schwierig. Nur mit Mühe widerstehe ich der Versuchung, mich in seine Arme zu werfen.
    »Was willst du von mir, Alex?«, frage ich und weiche vor ihm zurück, falls mich die Selbstbeherrschung verlässt und ich mich auf seine Unterhosen stürze.
    Er scheint seine Fassung teilweise wiederzuerlangen.
    »Mehr, als ich sollte«, erwidert er. »Entschuldige, ich hätte dir nicht hierher folgen sollen, und ich hätte dich nicht runterputzen sollen. Es stimmt schon, ich habe kein Recht auf dich.«
    »Nein, aber ich stehe in deinem Bann, nicht wahr?«
    Hört sich meine Stimme bitter an? Kann schon sein, aber ich habe das hier auch nicht gewollt.
    »Bist du das, Fliss?«
    »Das muss ich ja wohl nicht extra betonen, oder? Du weißt doch sicher, wie es um mich steht«, murmele ich widerstrebend und in dem Bewusstsein, dass ich mich vielleicht nicht mehr zurückhalten kann, wenn ich einmal anfange, mich ihm anzuvertrauen.
    »Nein, ich weiß nicht, wie es um dich steht! Das ist ja das verdammte Problem. In der einen Sekunde kriegst du nicht genug von mir, in der nächsten stößt du mich weg.«
    »Willst du wissen, was ich fühle? Willst du das wirklich? Ich denke jeden Tag an dich. Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Das treibt mich zum Wahnsinn. Ich glaube, ich werde noch verrückt. Kaum eine Minute vergeht, in der ich mich nicht frage, wo du gerade bist, was du tust, ob du an mich denkst oder ob ich dich wiedersehe. Es kommt mir vor, als hätte ich dich seit Ewigkeiten nicht gesehen, jeder Augenblick kommt mir endlos vor. Und die ganze Zeit über weiß ich, dass es total falsch ist, so zu fühlen …«
    Mir fällt auf, dass meine Stimme immer schriller wird. Reiß dich zusammen! Selbstbeherrschung ist meine einzige Rettung. Ich halte inne und atme tief durch.
    »Entschuldige«, murmele ich und schüttele den Kopf, kaum in der Lage, ihn anzusehen.
    Auch Alex schüttelt den Kopf, ein Lächeln auf den Lippen.
    »Wie kommt es nur, dass du jedes Mal, wenn ich dich sehe, betrunken bist oder dich entschuldigst?«
    »Oder beides.« Ich lache beschämt. »Tut mir Leid, ich sollte lieber nichts mehr trinken.«
    »Nein, ich sollte mich entschuldigen.«
    »Wofür?«
    »Dafür …«
    Er legt zwei Finger unter mein Kinn, hebt sanft mein Gesicht und küsst mich. Mit offenen Augen beobachtet er mich und wartet auf eine Reaktion.
    »Das hättest du nicht tun sollen«, murmele ich.
    »Ich weiß, darum habe ich mich ja auch entschuldigt.«
    Ich lasse meine Fingerkuppen vorsichtig über seine Wange und die Wölbung seiner vollen Lippen gleiten.
    »Ich glaube, du musst dich noch mal entschuldigen.«
    Wir stehlen uns aus dem Korridor und laufen prompt Sally-Anne über den Weg, die einen Stapel leerer Teller zur Küche trägt und zuerst mein gerötetes und zerknirschtes Gesicht und dann Alex betrachtet.
    »Wusstest du, dass du mehr von ihrem Lippenstift im Gesicht hast als Fliss selbst?«, murmelt sie.
    Ich grinse verlegen. Alex wirft mir einen Seitenblick zu und fängt an, sich wie wild den Mund abzuwischen. Beide sehen wir Sally an. Sie ist am Zug.
    Sal zwinkert uns fast unmerklich zu und verschwindet in der Küche.
    Fragend sehe ich Alex an. Offensichtlich weiß Sally etwas über Richard und Kat, sonst hätte sie uns das nicht einfach durchgehen lassen. Ich gehe ihr nach.
    »Sally?«
    Sie ist über die offene Spülmaschine gebeugt und räumt die Teller hinein. Als sie mich hört, blickt sie auf und streicht sich die Haare aus den Augen. Sie sieht müde aus.
    »Sal?«
    »Frag lieber nicht«, seufzt sie niedergeschlagen.
    »Was weißt du?«
    »Man muss blind und naiv sein, um zu übersehen, wie mein Mann und Kat heute Abend übereinander herfallen, und ich bin sicher nicht blind.«
    »Und naiv bist du auch nicht.«
    »Glaubst du? Mir kommen nämlich allmählich Zweifel. Ich weiß nicht, ob schon etwas zwischen

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