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Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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applaudieren.
    Schweigend stehen Alex und ich nebeneinander. Seine Hand liegt noch immer auf meinem Arm, als hätte er Angst, ich könne Reißaus nehmen, während der Aufzug uns ins Erdgeschoss bringt. Fast rechne ich damit, dass unter dem K für Keller ein kleines rotes Licht aufleuchtet – mit einem großen H für Hölle, denn genau dorthin begebe ich mich gerade.
    »Eigentlich sollte ich Sally moralisch den Rücken stärken«, murmele ich, als er mich aus dem Haus und über die Straße zu seinem Auto führt. »Aber wie kann ich jemanden moralisch den Rücken stärken, wenn ich selber unmoralisch bin?«
    Schweigend fahren wir zu meiner Wohnung.
    Trotz meiner Einwände genieße ich jeden Augenblick und vertiefe mich in den Anblick seines Profils, während er lässig den großen Wagen durch die dunklen, leeren Straßen steuert. Durch das schwache Licht werden die anderen Sinne geschärft. Ich registriere das Surren des Motors, das monotone Klicken des Blinkers, als er ohne Anweisung in die richtige Straße einbiegt. Allein sein Geruch ist erotisch. Ist es nicht sonderbar, dass der Geruchssinn mehr Erinnerungen weckt als alle anderen Sinne? Nicht das Gesehene oder das Gehörte, sondern der Geruch.
    Als wir bei mir ankommen, hält er an und stellt den Motor ab. Seine Hände umklammern noch immer das Steuer, und er starrt geradeaus. Das Schweigen scheint eine Ewigkeit zu dauern, bevor er etwas sagt.
    »Weißt du eigentlich, wie sehr ich mich beherrschen musste, um dich nicht anzurufen?«
    Er sieht mich mit diesen umwerfenden, glitzernden, intelligenten Augen an, die vor Wärme sprühen.
    »Ich habe mich so sehr beherrscht, dass ich mich, glaube ich, nicht länger beherrschen kann.«
    Sein angespannter Ausdruck weicht einem Lächeln, als er mich an sich zieht.
    Vermutlich musste es so kommen.
    Die Vorhänge im Schlafzimmer sind offen, so dass der Raum vom Mondlicht beschienen ist. Langsam zieht er den Reißverschluss an meinem Kleid auf und streift es von meinen Schultern.
    Schweigend öffne ich sein Hemd, Knopf für Knopf, bis es ebenfalls zu Boden fällt und neben meinem weggeworfenen Kleid liegen bleibt. Offensichtlich ist er kein erfahrener Ehebrecher, denn sonst hätte doch sicher einen Kleiderbügel zur Hand, um dafür zu sorgen, dass die Kleider falten- und beweisfrei bleiben.
    Als nächstes die Unterwäsche. Ich bin überrascht, wie unbefangen er sich ihrer entledigt, und wie schüchtern ich plötzlich bin, doch mit ein wenig Nachhilfe von Alex sinken wir schließlich nackt aufs Bett.
    Wir lachen, streicheln und küssen uns zärtlich.
    Er ist schlank, sehnig, braun, gut gebaut und gut bestückt. Seine Haut ist wunderbar glatt, ein Magnet, der meine Hände und meinen Mund unwiderstehlich anzieht.
    Ich wollte ihn schon so lange und so sehr.
    Seine Hände gleiten über meine Brüste und meinen Bauch, und ich werde von einem Verlangen erfasst, das stärker ist als alles, was ich vorher erlebt habe.
    »Normalerweise gehe ich nicht gleich bei der ersten Verabredung mit dem Mann ins Bett«, flüstere ich, als seine Zunge den gleichen Weg nimmt wie kurz zuvor seine Hände.
    »Wir hatten ja nicht einmal ein erstes Date«, murmelt er, während sein Mund und seine Wimpern über meine Haut streifen.
    »Oh. Stimmt, hatten wir nicht, oder? Vermutlich ist es so viel besser. Lieber gleich zum Sex übergehen, und wenn sich herausstellt, dass er nichts taugt, haben wir keine Zeit und keine Kraft darauf verschwendet, miteinander auszugehen.«
    Er hält inne, schiebt sich wieder auf eine Höhe mit mir und lächelt amüsiert. Mit der Fingerspitze fährt er zwischen meinen Brüsten entlang über meinen Hals und meinen Mund. Er streichelt meine Wange, nimmt mein Gesicht in beide Hände und sieht mich aus funkelnden Augen an.
    »Fliss.«
    »Hm?«
    »Halt die Klappe.«
    Er bringt mich mit einem Kuss zum Schweigen.

Kapitel 10
    Ich erwache, eingehüllt in einen Schleier des Wohlbehagens. Auf dem Kissen zeichnet sich noch der Abdruck seines Kopfes ab. Ich kann ihn auf den Laken und auf meinem Körper riechen. Wenn ich die Augen schließe, kann ich noch immer den brennenden Abdruck seiner Finger und die zarte Berührung seiner Lippen spüren.
    Träge werfe ich einen Blick auf den Wecker und stelle überrascht fest, dass es bereits zehn ist. Wenn man bedenkt, dass er vor neun Stunden noch neben mir gelegen hat. Genüsslich räkele ich mich und fahre mit der Hand über meinen Körper, die Schwellung meiner Brüste und die Wölbung meines

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