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Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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deuten, die sich in seinen Augen und auf seinem Gesicht widerspiegeln, doch plötzlich fühle ich mich zutiefst verunsichert. Er streicht mir mein bereits durchweichtes Haar aus dem Gesicht. Ich kann die feinen Tropfen erkennen, die auf seinen Wimpern sitzen.
    Zögernd ziehe ich ihn an mich und presse meinen Mund auf seinen. Sanft und zärtlich erwidert er den Kuss, während er mir unablässig in die Augen blickt, als suche er nach etwas. Plötzlich wird sein Kuss intensiver. Er drängt mich gegen die Mauer, schiebt die Daumen unter meinen Rocksaum und zieht ihn bis über die Hüften hoch. Ich kann den harten Druck seines Oberschenkels zwischen meinen Beinen spüren.
    Die Mauer hinter mir ist rau und drückt sich durch meine dünne Bluse, die vom Regen bereits völlig durchweicht und durchsichtig ist. Er küsst mich so heftig, dass ich keine Luft mehr bekomme, und seine Finger krallen sich in die nackte, weiche Haut meiner Oberschenkel.
    Ich reagiere gegen meinen Willen. Mein Mund öffnet sich unter seinem, meine Finger streicheln seinen Nacken. Ebenso plötzlich werden seine Berührungen wieder zärtlicher, seine Küsse weniger fordernd. Vor Verlangen werde ich ganz schwach, meine Beine zittern, und trotz des kalten Windes, der über uns hinwegstreicht, und des Regens, der wie ein Wasserfall herabströmt, spüre ich, wie sich eine glühende Hitze in mir ausbreitet … Doch mit einem Mal muss ich an Sally-Anne denken, die mich stumm aus großen, traurigen Augen anfleht. Ich sehe Alex’ Gesicht bei Richards und Kats Anblick vor mir, glühend vor Wut … oder war es Eifersucht?
    Ich weiche zurück.
    »War das für mich oder für Kat?«, flüstere ich.
    »Was?«
    Ich muss es wissen.
    »Willst du mich wirklich oder willst du es nur deiner Frau heimzahlen?«
    Er macht einen Schritt zurück und schüttelt ungläubig den Kopf, während er mich enttäuscht ansieht.
    »Werd endlich erwachsen, Fliss.«
    »Ich will nur, dass du ehrlich zu mir bist«, bettele ich, plötzlich völlig verunsichert.
    Ist es etwa das? Ist das alles nur ein einziges Spiel für die beiden? Bin ich Alex’ Rache für Katherines Verhalten? Geht es immer nur Auge um Auge? Sie treibt sich in geschmacklos eindeutiger Weise mit Richard herum, also kontert er? Egal, ich will zumindest kein weiteres Opfer in einem Spiel sein, das Leben zerstören könnte.
    »Hast du Veranlassung zu glauben, ich wäre es nicht?«, fragt er mich kopfschüttelnd.
    »Ich will die Wahrheit wissen. Ich will wissen, ob dir wirklich etwas an mir liegt oder ob du nur irgendwelche Spielchen spielst wie Katherine? Bin ich das für dich, Alex, deine kleine Rache? Ich habe gesehen, wie wütend du warst, als du die beiden eben da drin entdeckt hast.«
    »Was zum Teufel erwartest du denn – Freude? Soll ich mich etwa darüber freuen, was ich gerade gesehen habe?« Er fährt sich mit der Hand durchs Haar. Warum ist er nur so verdammt unwiderstehlich?
    »Viele Männer macht es an, ihre Frauen dabei zu beobachten, wie sie mit einem anderen zusammen sind«, flüstere ich.
    »Aber nicht in einem überfüllten Restaurant und mit einem heimlichen Liebhaber, o nein!«
    »Wem wollen wir denn etwas vormachen? Wir sind doch genauso schlecht wie sie, wir haben genau dasselbe getan«, fahre ich ihn an.
    »Siehst du uns etwa als schmutzige kleine Affäre, Fliss? Glaubst du, ich bin wie Kat oder Richard und benutze dich nur? Um dämliche Spielchen zu spielen?«
    »Ich weiß es nicht«, schluchze ich.
    »Du bist doch diejenige, die mit mir spielt, Fliss. Du kannst mich nicht ständig anziehen, um mich dann wieder von dir zu stoßen, du musst dich endlich entscheiden.«
    »Ich weiß, aber … aber …«
    »Aber was? Was willst du tun?«
    »Das Richtige.«
    Wie abgedroschen es sich anhört, wenn ich das sage.
    »Und was zum Teufel ist das Richtige?«, murmelt er verärgert.
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass du verheiratet bist, also ist das hier falsch.«
    »Verheiratet!« Er spuckt das Wort beinahe aus. »Glaubst du nach dem, was wir gerade erleben durften, immer noch, dass meine Ehe irgendetwas bedeutet? Komm schon, Fliss, wenn du mich nicht mehr sehen willst, sag es mir wenigstens. Sei ehrlich zu mir, das ist das Mindeste, was ich verlangen kann.«
    »Ich bin ehrlich zu dir.«
    »Zu mir? Ich bin mir nicht einmal sicher, ob du ehrlich zu dir bist.«
    Er wendet sich ab und geht. Ich stehe wie angewurzelt da und blicke ihm nach, durchgeweicht bis auf die Haut und vollkommen aufgewühlt. Er hat

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