Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
Hause nehmen?«, fragt Sash wehmütig, während sie gierig Alex’ Rücken nachsieht. »Was für ein Mann. Wie hat diese Frau nur jemanden wie ihn in die Finger bekommen?«
    »Na ja, vielleicht ist sie gar nicht so übel. Wir wissen nur, dass sie gerne flirtet, insbesondere mit Richard. Eigentlich kennen wir sie doch gar nicht, oder?«
    »Stimmt«, antwortet Sash beschämt. »Nimm mich als Beispiel. Ich bin doch eigentlich nett, oder?«
    »Natürlich bist du das!«, rufe ich und lege einen Arm um ihre Schultern, um sie an mich zu drücken. »Du bist die Beste.«
    »Genau, und wenn dieser Alex mir sein Gesicht auch nur ein winziges bisschen mehr zugewendet hätte, hätte ich ihm meine Zunge in den Hals gesteckt.« Sie grinst frech.
    »Nun, ich würde sagen, im Vergleich zu dir war Kat Christian zurückhaltend«, erwidere ich trocken.
    »Komm schon, Fliss, du musst doch zugeben, dass Alex Christian echt süß ist?«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, lüge ich.
    »Klar, und ich bin noch Jungfrau.« Ungläubig zieht sie die Augenbrauen hoch.
    »Stimmt«, gebe ich zu, »er ist süß, aber er ist verheiratet.«
    »Glaub mir, meine Liebe, das bedeutet bei den meisten Männern gar nichts.«
    »Vielleicht, aber wenn Alex so wäre, würde ich mich sowieso nicht für ihn interessieren.«
    »Also denkst du nicht an einen kleinen Seitensprung? Du weißt schon, eine hemmungslose kleine Affäre?«
    »Nicht wirklich.«
    »Heißt das, ich kann ihn haben?«
    »Nein, kannst du nicht!«, jaule ich auf.
    »Aha, also willst du ihn doch für dich«, neckt sie.
    »Darum geht es nicht, das weißt du genau. Aber die Hochzeit meiner Schwester ist in einer Woche, und ich muss einfach an die Unantastbarkeit der Ehe glauben können. Leider hilft mir niemand dabei. Vor allem du nicht, du Luder«, erwidere ich freundschaftlich. »Davon zu schwafeln, wie du einen anderen Kerl aufreißen willst.«
    »Ich wusste nicht, dass Unantastbarkeit mit totaler Keuschheit gleichzusetzen ist.« Sashs unschuldiger Blick erinnert an einen Welpen, der vor der Tür hockt und verzweifelt darauf wartet, hereingelassen zu werden. »Ich bin vielleicht keine Jungfrau mehr, aber ich könnte leicht eine von diesen wiedergeborenen sein. Es heißt doch immer, dass das Jungfernhäutchen wieder wächst, wenn man es lange genug nicht anrührt. Und, o Mann, meins ist lange nicht angerührt worden. Das mit der Treue könnte ich ja hinkriegen, solange es nicht bedeutet, dass ich wie eine Nonne leben muss. Ich hätte nicht geglaubt, dass mit ehelichen Rechten eine Tasse Kakao und allabendliche Wiederholungen von Fernsehserien gemeint sind.«
    Sie folgt meinem Blick hinüber zu Alex, der Kat eingesammelt hat, ihren Arm fest umklammert hält und reihum auf Wiedersehen sagt.
    »Mach dir keine Sorgen wegen deiner Schwester. Die beiden haben genauso wie wir die Chance, dass alles glatt läuft.«
    »Wobei sie noch ein paar weitere störende Faktoren hinzubekommen haben«, sage ich seufzend, während ich beobachte, wie Kat sich umständlich von Richard verabschiedet, bevor sie gehen.
    »Nächste Woche um diese Zeit ist er ein verheirateter Mann.« Aufmunternd lächelt Sash mir zu. »Hoffen wir, dass es damit ein Ende hat.«
    »Genau«, seufze ich unsicher und denke noch einmal an Alex’ weise Worte über die Unberechenbarkeit der Frauen. »Entweder das, oder es ist der Anfang von noch etwas viel Schlimmerem.«

Kapitel 6
    Der Tag der Hochzeit bricht strahlend an, obwohl Regen viel besser zu meiner Stimmung gepasst hätte. Ich lungere viel zu lange im Bett herum und hoffe darauf, dass ein Wunder geschieht, damit ich nicht hingehen muss oder, besser noch, damit die ganze Feier abgesagt wird.
    Ob Erdbeben, Hochwasser oder Wirbelsturm … ganz egal, was passiert, Hauptsache, das Ereignis beschränkt sich auf Richards Wohnung.
    Die letzten drei Wochen waren ein Albtraum erster Güte. Ich hatte angenommen, es wäre nett, Mutter zur Abwechslung einmal glücklich zu sehen. Ihr Ausdruck ewigen Elends kann ganz schön an den Nerven zerren. Doch mir war nicht bewusst, dass eine glückliche Miriam Blakeney noch unerträglicher als eine unglückliche und gequälte ist.
    Für die Hochzeit hat sie einen Zahn zugelegt.
    In letzter Zeit habe ich sie eindeutig zu oft zu Gesicht bekommen. Ich hatte gehofft, dass mir infolge der reichlich ungewöhnlichen Umstände die üblichen, vorhochzeitlichen Härten erspart blieben, doch Mutter war entschlossen, dass ich nichts auslasse.
    Ich habe Order,

Weitere Kostenlose Bücher