Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)
Sashs Blick und entdecke einen gut aussehenden Mann mit kurzem braunen Haar und lachenden blaugrünen Augen, der sich mir nähert.
Alex Christian.
Ich habe ihn vorhin schon flüchtig von weitem gesehen, als Richard in den Club kam. Um ehrlich zu sein, war ich jedoch mehr damit beschäftigt, seine Frau zu beobachten als sonst etwas.
»Hallo, Fliss. Wie geht’s?«
Seine Begrüßung ist wie üblich locker und freundlich, doch plötzlich bin ich nervös und bringe nur ein piepsiges Hallo zustande.
»Ich wollte gerade sagen, wie überrascht ich bin, dich hier zu treffen, aber das bin ich gar nicht.«
»Ich weiß«, zwitschere ich und hüstele in der Hoffnung, meine Stimme wieder auf ihre normale Tonlage zu drücken. »Wo ein Tresen ist …«
»Das meinte ich damit nicht, wie du genau weißt.« Er lächelt gutmütig. Er hat sich mir zugewandt, sodass zwar ich Sashs Gesicht sehen kann, er jedoch den Kopf nach rechts drehen müsste.
Sie nutzt diesen toten Winkel, spitzt die Lippen und formt ein »Wow!«, während ihre Klauen in Richtung seines überaus appetitlichen Hinterns wandern, als wolle sie zupacken und ihn betasten wie eine Melone, deren Reife man prüfen will.
Ich werfe ihr einen drohenden Blick zu und stelle ihn meiner geifernden Freundin vor.
»Alex, das ist meine Freundin Sasha.«
Als er sich umdreht, um sie zu begrüßen, unterdrückt sie hastig das lüsterne Grinsen, setzt eine unschuldige Miene auf und streckt ihm die Hand entgegen.
»Sash, das ist Alex.«
Sie ergreift seine Hand und lächelt verführerisch.
»Alex Christian, Katherine Christians Mann«, füge ich hinzu.
Sashas tadellos gezupfte Brauen schießen in die Höhe.
»Nein?«, haucht sie und wirft mir einen bedeutungsschwangeren Blick zu. »Wie nett , dich kennen zu lernen.«
»Ganz meinerseits.«
Sash und ich haben Kat Christian mit einer Mischung aus Heiterkeit und Bestürzung beobachtet. Sie scheint Richard überall hin zu folgen, wie ein kleiner Schleppkahn, der hinter einem einlaufenden Luxusliner auf den Wellen tanzt und eifrig darauf bedacht ist, ihn genau in die gewünschte Richtung zu treiben.
Und ich dachte, meine Mutter sei schlimm.
Sash war ganz versessen darauf, den Ehemann dieser besagten Dame kennen zu lernen. Doch als ich ihr in der Erwartung, sie noch immer völlig hingerissen von Alex zu sehen, einen Blick zuwerfe, stelle ich fest, dass sie mit weit aufgerissenen Augen auf die Tanzfläche starrt. Ich folge ihrem Blick, der auf Richard gerichtet ist. Er wiegt sich zu einer romantischen Ballade, doch die Frau, um die er seine kurzen Arme geschlungen hat, ist eindeutig nicht meine Schwester.
Es ist Kat Christian.
Also tanzt er mit einer alten Freundin? Großartig. Zumindest wäre es nichts Besonderes, wenn ihre Locken nicht an seiner Schulter und ihre Hände unter seinem Hemd und unter dem Gürtel seiner Hose ruhen würden. Ihre Finger sind nicht mehr zu erkennen, doch es ist leicht zu erraten, dass sie tief genug stecken, um einen Großteil seines Hinterns zu umfassen.
Man muss Richard zugute halten, dass er beunruhigt aussieht. Sein Glück, sonst hätte ich wahrscheinlich die leere Flasche Budweiser gepackt, die neben mir auf der Theke steht, und sie ihm über den Schädel gezogen. Er hängt eindeutig nicht mit derselben Intensität und Vertrautheit an Kat wie sie an ihm. Genau genommen sieht er ein bisschen steif aus. Sie wissen schon, so wie man erstarrt, wenn einem plötzlich etwas mit mehr Beinen als man selbst hat über den Arm krabbelt.
Verstohlen sehe ich mich nach Sally um. Auch ihr sind die beiden nicht entgangen, und sie beobachtet diese seltsamen Zärtlichkeiten mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck.
Alex sieht es ebenfalls. Das übliche Lächeln ist einem ausgeprägten Stirnrunzeln gewichen, doch er unternimmt nichts, bis auch er Sally-Annes besorgte Miene bemerkt.
»Würdet ihr mich einen Moment entschuldigen?«
»Jetzt kommt’s«, äußert Sash und stößt mich an, als Alex die Bar verlässt und hinüber zur Tanzfläche geht. Ich beobachte, wie er sich zu Sal durchschlängelt. Nach einigen kurzen Worten führt er sie auf die Tanzfläche. Ich sehe, wie er ihr etwas ins Ohr flüstert, das sie zum Lachen bringt. Er tanzt mit ihr zum nächsten Song, und das Lächeln, das verschwunden war, als seine Frau Richard auf die Tanzfläche gezerrt hat, wird mit jedem Augenblick breiter. Seine Lippen bewegen sich unablässig, während er und Sally sich zur Musik bewegen.
Als dann das nächste Stück
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