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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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sich an seine Mutter. »Und ja, Mutter, wir sind noch nicht verheiratet. Ich wollte heiraten, aber sie nicht. Mittlerweile hatte ich sie endlich überredet, und jetzt denkt sie, ich wollte sie nur wegen des verdammten Erbes heiraten.«
    »Mein Gott, was bist du für ein Narr.« Hugh starrte ihn an.
    »Wir müssen miteinander reden, Sebastian«, fügte Adrian hinzu.
    »Dann wirst du sie eben eines Besseren belehren müssen«, sagte Lady Helena streng.
    »Sie sind nicht schockiert, Mutter?« Er starrte sie an. »Dass wir nicht verheiratet sind?«
    »Es hat mich gewundert, dass sie keinen Ring trug«, murmelte Evelyn.
    »Ich bin so bestürzt, dass mir die Worte fehlen. Dennoch …« Seine Mutter bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Du liebst diese Frau, und sie liebt dich.«
    »Solltest du ihr nicht hinterherfahren?«, meinte James.
    »Nicht heute. Außerdem …« Sebastian seufzte resigniert. »Sie ist nicht ganz im Unrecht, und ich muss einen Weg finden, die Sache zu bereinigen. Bis dahin …« Er kniff die Augen zusammen und blickte von einem Familienmitglied zum nächsten. »Wäre ich euch dankbar, wenn wir das Thema vorläufig ruhen lassen würden, so schwierig das auch sein mag. Ich weiß, dass ihr alle einen Rat oder eine mögliche Lösung für mich habt. Aber ich will nichts davon hören, nicht heute. Betrachtet es als ein Geschenk. Es ist schließlich immer noch Weihnachten, und ich bin sicher, dass es Geschenke auszupacken gibt.«
    Adrian musterte ihn nachdenklich. »Wie du meinst.«
    Ein paar Minuten später versammelte sich eine sehr viel stillere Gesellschaft um den Weihnachtsbaum. Als die Kinder jedoch hinzukamen und die ersten Geschenke ausgepackt wurden, war die gute Stimmung halbwegs wiederhergestellt. Dafür war Sebastian dankbar, denn er hätte es gehasst, allen anderen Weihnachten zu verderben. Nur lag diesmal überhaupt keine Genugtuung mehr darin, zu wissen, dass er in einem recht gehabt hatte:
    Es war in der Tat ein denkwürdiges Weihnachten geworden.

Kapitel Dreiundzwanzig
    W irst du das jetzt öffnen oder es bis nächstes Weihnachten anstarren?«, fragte Veronicas Großmutter.
    »Was tut ihr hier?« Veronica blickte stirnrunzelnd zu den beiden älteren Damen auf. »Wie lange steht ihr schon da?«
    »Lange genug.« Großmutter und Tante Lotte fielen in Veronicas Salon ein wie Missionare, die verlorene Seelen zu retten hatten. Veronica wappnete sich innerlich, denn sie war nicht in der Stimmung für Ratschläge oder Überredungsversuche.
    »Du siehst aus wie ein Bild des Jammers, meine Liebe.« Großmutter machte es sich auf dem Sofa neben ihr bequem. »Deine Augen sind verschwollen, und deine Nase ist ganz rot.«
    Veronica kniff die Augen zusammen. »Dir ist doch hoffentlich bewusst, dass du viel charmanter bist, wenn du so tust, als wärst du etwas sonderbar .«
    Lotte verkniff sich ein Lachen und nahm an Veronicas anderer Seite Platz.
    »Selbst ich kann nicht immer sonderbar sein«, antwortete Großmutter mit einer unbekümmerten Handbewegung. »Und die Frage ist nicht, was wir hier tun, sondern was du hier tust. Oder beziehungsweise nicht tust.«
    »Du hast gestern auf dem ganzen Weg zurück nach London kaum ein Wort gesagt.« Tante Lottes Stimme verriet Mitgefühl. »Wir sind besorgt um dich, Veronica.«
    »Da gab es nicht mehr viel zu sagen, schien mir.«
    Zu sagen nicht, aber dafür umso mehr zu weinen. Und das hatte sie auch getan, immer wieder, die ganze Nacht hindurch, vor Wut und Schmerz und Trauer über den Verlust – was höchst beunruhigend war, da sie nicht der Typ Frau war, der viel weinte, wenn überhaupt. Aber gegen Morgen hatte sie sich zu fragen begonnen, ob sie Sebastian nicht ein bisschen zu schnell verurteilt hatte. Heute, einen vollen Tag nach ihrer Abreise aus Greyville Hall, war sie gar nicht mehr sicher, dass ihre Handlungsweise richtig oder gerechtfertigt oder einfach nur total verrückt gewesen war. Wenn sie ihm wirklich vertraute, könnte diese Fehleinschätzung seinerseits dann dieses Vertrauen zunichtemachen? Oder warf sie etwas sehr Bemerkenswertes, das sie nie wiederzufinden geglaubt hatte, wegen eines dummen Fehlers von ihm weg? Sie hatte ihn nie für perfekt gehalten. Warum erwartete sie dann jetzt plötzlich von ihm, dass er es war? Veronica hatte sich immer viel darauf eingebildet, vernünftig und realistisch zu sein, aber jetzt hatten diese Eigenschaften sie offenbar im Stich gelassen. Sie wusste nicht, ob sie das auf die Jahreszeit oder auf den Mann

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