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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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meinerTante Marian kamen.«
    »Das stimmt.« Er blickte mich verwundert an.Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich so viel über die Caster-Chroniken wusste.
    » Wieso sitzen wir noch hier und reden? Gehen wir.« Ich war schon halb aufgestanden, aber Obidias rührte sich nicht vom Fleck.
    »Du denkst, du könntest einfach da reinspazieren und die Seite rausreißen?«, fragte er. »So einfach ist das nicht.«
    » Was sollte mich daran hindern? Diese Bande von Bewahrern?Was hab ich denn zu verlieren?« Ich verdrängte den Gedanken daran, wie einschüchternd sie auf mich gewirkt hatten, als sie bei Marian aufgetaucht waren.
    Obidias zog den Stoffbeutel von seiner Hand. Die Schlangen zischten und schnappten. » Weißt du, wem ich das zu verdanken habe? Der ›Bande von Bewahrern‹, die mich dabei erwischt hat, wie ich meine eigene Seite aus den Chroniken stehlen wollte.«
    »Der Herr sei mit uns«, sagteTante Prue und fächelte sich mit ihremTaschentuch Luft zu.
    EinenAugenblick lang wusste ich nicht, ob ich ihm glauben sollte oder nicht.Aber sein Gesicht verriet mir, was er fühlte, denn ich verspürte das Gleiche wie er.
    Angst.
    »Die Bewahrer haben Ihnen das angetan?«
    Er nickte. »Angelus undAdriel.An einem ihrer rücksichtsvollerenTage.« Ich überlegte, obAdriel der Große war, den ich zusammen mitAngelus und derAlbino-Frau imArchiv gesehen hatte. Sie waren die merkwürdigsten Gestalten, die ich in der ganzen Caster-Welt je gesehen hatte. Zumindest bis zum heutigenTag.
    Ich blickte Obidias mit seinen Schlangen an. » Wie gesagt:Was können sie mir tun? Ich bin ja schon tot.« Ich versuchte zu lächeln, obwohl die Sache kein bisschen lustig war. Im Gegenteil.
    Obidias streckte die Hand aus. Die Schlangen reckten sich, wie wenn sie mich beißen wollten. »Es gibt Dinge, die schlimmer sind als derTod, Ethan. Dinge, die dunkler sind als ein Dunkler Caster. Niemand weiß das besser als ich.Wenn man dich erwischt, wirst du die Bibliothek der HohenWacht nie mehr verlassen. Du wirst ein Sklave der Bewahrer sein. Man wird dich zwingen, die Zukunft unschuldiger Caster neu zu schreiben … und sterblicher Lotsen, die ihnen wehrlos ausgeliefert sind.«
    »Lotsen sind angeblich ziemlich selten. Da wird es nicht viel zu schreiben geben.« Ich war noch nie einem anderen Lotsen begegnet, dabei hatte ich schonVexe und Inkubi und alle möglichen anderen Caster getroffen – mehr als mir lieb war.
    Obidias beugte sich in seinem Stuhl vor und bedeckte seine grausam verunstaltete Hand wieder mit dem Stoffbeutel. »Vielleicht sind sie gar nicht so selten, wie du denkst.Vielleicht leben sie nur nicht lange genug, um aufzufallen.«
    In seinenWorten lag unbestreitbar etwasWahres, auch wenn ich es mir nicht recht erklären konnte.Vielleicht wusste einTeil von mir, dass eine Lüge anders geklungen hätte. Und im Grunde genommen wusste ich auch längst, dass ich schon immer in Gefahr geschwebt hatte – mit oder ohne Lena.
    Egal, ob ich nun von einemWasserturm gesprungen wäre oder nicht.
    So oder so war dieAngst, die aus seinenWorten herauszuhören war, Beweis genug.
    »Okay.Also darf ich mich nicht erwischen lassen.«
    Tante Prue machte ein besorgtes Gesicht. »Vielleicht ist das nicht die allerbeste Idee.Wir sollten zu mir nach Hause zurückgehen und erst einmal nachdenken. Sprich mit deiner Mutter darüber. Ich schätze, sie wartet schon auf uns.«
    Ich drückte ihre Hand. »Mach dir keine Sorgen,Tante Prue. Ich weiß, wie man dorthin kommt. In einem altenTunnel unterWates Landing befindet sich eine Temporis Porta. Da kann ich ein- und wieder aussteigen, ohne dass die Bewahrer irgendetwas von mir mitbekommen.«
    Ich konnte im R eich der Sterblichen durchWände gehen, also würde ich auch die Temporis Porta knacken.
    Obidias schnippte das Ende einer dicken Zigarre weg. Seine Hand zitterte, als er das Streichholz anzündete und an die Zigarre hielt. Er machte ein paar Züge, bis die Zigarre gleichmäßig glühte. »Von der Menschenwelt gibt es keinen Zugang in die Bibliothek der HohenWacht. Du musst eine Nahtstelle wählen.« Er sagte das so gelassen, als würde er mir denWeg zum örtlichen Stop & Steal beschreiben, damit ich Milch kaufen konnte.
    »Meinen Sie dieWeltenschranke?« Ich war erstaunt, dass man ausgerechnet von dort in dasAllerheiligste der HohenWacht gelangte. »Damit komme ich klar. Das habe ich schon einmal gemacht und ich werde es wieder schaffen.«
    »Das, was du getan hast, ist nichts im Vergleich zu dem,

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