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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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still, so still, dass man das Haus ächzen hörte, wenn der Wi nd daran zerrte. So still, dass einem das Zischen der Schlangen ebenso laut vorkam wie Ta nte Prues asthmatisches At men und mein pochendes Herz. Sogar die Harlon Jameses verkrochen sich winselnd hinter einem Stuhl.
    EinenAugenblick lang konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Mein Gehirn war völlig leer.
    Ich kapierte es einfach nicht.Was um alles in derWelt brachte einen Mann, dem ich nie zuvor begegnet war, dazu, den Lauf meines Lebens zu verändern, noch dazu auf eine so heftige und zerstörerischeWeise?
    Was zum Teufel hatte ich diesem Kerl getan?
    Schließlich fand ich meineWorte wieder, zumindest einige. Es gab nämlich auch ein paarWorte, die ich in Gegenwart meinerTante nicht sagen durfte, ohne Gefahr zu laufen, dass sie mir den Mund mit Seife oder sonst was auswusch oder mich dazu zwang, eine FlascheTabasco zu trinken. » Warum? Sie kennen mich doch gar nicht.«
    »Das ist eine komplizierte Sache –«
    »Kompliziert?« Ich war lauter geworden und sprang von meinem Stuhl auf. »Sie haben mein Leben zerstört! Sie haben mich vor dieWahl gestellt, die Menschen, die ich liebe, zu retten oder mich selbst zu opfern. Ich habe allen, die mir etwas bedeuten, wehgetan. MeinenVater muss man sogar mit Caster-Sprüchen belegen, damit er nicht völlig verrückt wird deswegen!«
    »Das tut mir leid, Ethan. Das hätte ich meinem ärgsten Feind nicht gewünscht.«
    »Nein. Sie haben das einem siebzehnjährigen Jungen an den Hals gewünscht, dem Sie nie zuvor begegnet sind.« DieserTyp würde mir nicht nur keine große Hilfe sein, er war sogar der Grund dafür, weshalb ich in diesemAlbtraum gefangen war.
    Tante Prue nahm meine Hand. »Ich weiß, dass du wütend bist, und du hast auch jedes R echt dazu.Aber Obidias kann uns dabei helfen, dich wieder nach Hause zu bringen.Also setz dich hin und hör zu, was er dir zu sagen hat.«
    » Woher weißt du, dass wir ihm vertrauen können,Tante Prue?Wahrscheinlich lügt er wie gedruckt.« Ich zog meine Hand weg.
    »Du setzt dich jetzt wieder hin und hörst ihm zu.« Sie zerrte mich regelrecht zu meinem Stuhl, damit ich aufAugenhöhe mit ihr war. Ich setzte mich widerwillig und sie blickte mich entschlossen an. »Ich kannte ObidiasTrueblood schon, noch ehe er Dunkel oder Licht war und noch ehe er etwas Falsches oder Richtiges getan hat. Damals habe ich meine Zeit vorwiegend damit verbracht, mit denTruebloods und meinem Daddy durch die Caster-Tunnel zu streifen.« Sie hielt inne und sah Obidias an. »Und nicht nur ein Mal hat er mich dort unten gerettet.Auch wenn er leider nicht schlau genug war, sich selbst zu retten.«
    Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Okay, meineTante hatte zusammen mit Obidias dieTunnel vermessen. Und ja, sie schien große Stücke auf ihn zu halten.Aber deshalb musste ich ihm noch lange nicht vertrauen.
    Obidias schien meine Gedanken lesen zu können. »Ethan, ob du es glaubst oder nicht, ich weiß genau, wie hilflos du dich fühlst – wie schrecklich es ist, Entscheidungen ausgeliefert zu sein, auf die man keinerlei Einfluss hat.«
    »Sie wissen überhaupt nichts.« Ich hörte dieWut in meiner Stimme und hatte auch nicht vor, sie zu unterdrücken. ObidiasTrueblood sollte ruhig wissen, dass ich ihn hasste für das, was er mir angetan hatte.
    Ich musste an Lenas Knopf auf meinem Grab denken.Trueblood hatte nicht die geringsteAhnung, was das für Gefühle waren – für mich und erst recht für Lena.
    »Ethan, ich weiß, dass du ihm nicht vertraust, und ich mache dir auch keinenVorwurf deshalb.«Tante Prue kämpfte jetzt mit harten Bandagen, dieAngelegenheit war ihr anscheinend sehr wichtig. »Aber bitte vertrau mir und hör dir in aller R u he an, was er dir zu sagen hat.«
    Ich sah Obidias scharf an. »Na los, raus mit der Sprache.Wie kann ich wieder ins Leben zurück?«
    Obidias holte tief Luft. » Wie schon gesagt, die einzige Möglichkeit, dein Leben zurückzuholen, ist, deinenTod auszuradieren.«
    »Das heißt, wenn ich die betreffende Buchseite herausreiße, kann ich wieder nach Hause?«
    Ich wollte sichergehen, dass es keine Hintertür oder Fallen gab. Dass man den Mond nicht vor der Zeit rufen oder in zwei Hälften spalten musste. Dass mich keine Flüche außer Gefecht setzten, sobald ich diese Buchseite zerstört hatte.
    Er nickte. »Ja.Aber dafür musst du das Buch erst einmal haben.«
    »Sie meinen, ich muss zur HohenWacht? Die Bewahrer hatten es aber bei sich, als sie wegen

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