Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
kamen die Heuschrecken und die Ordnung der Dinge stand auf dem Spiel und ich musste da einfach runterspringen.« Mein R edeschwall versiegte, als mir klar wurde, wie idiotisch ich mich anhörte. Es war absolut sinnlos, irgendwelche Erklärungsversuche zu starten. Sogar ich selbst würde es für völligen Schwachsinn halten.
    Die Kreatur hielt inne, legte den Kopf schief und schien meineWorte zu prüfen. Mich zu prüfen. »Tja, hier ist es.«
    » Was?«
    »Das Portal der HohenWacht.«
    Ich sah an ihm vorbei. Da war nur schwarz glänzendes Felsgestein und ein klarer blauer Himmel.Vielleicht hatte er denVerstand verloren. »Ähm, ich sehe hier nur Berge.«
    Er drehte sich um und deutete geradeaus. »Da.«
    Der Ärmel seines Gewands rutschte zurück und ich erhaschte einen Blick auf einen zusätzlichen amArm angewachsenen Hautlappen.
    Er sah aus wie der Flügel einer gigantischen Fledermaus.
    Ich erinnerte mich an die bizarren Geschichten, die Link mir im Sommer erzählt hatte. Macon hatte ihn in die Caster-Tunnel geschickt, damit er ObidiasTrueblood eine Nachricht überbrachte. Das hatte ich mir bereits zusammengereimt.Aber Link hatte auch noch davon gesprochen, dass er von einer Kreatur angegriffen worden war, gegen die er sich mit seiner Gartenschere zurWehr gesetzt hatte. Eine kahle schwarzgraue Kreatur mit den groben Zügen eines Mannes und seltsamen schwarzen Hautlappen, die Link zufolge eindeutig Flügel gewesen waren. »Glaub’s mir,Alter«, hatte er mir versichert, »diesem Ding hättest du nicht bei Nacht in einer dunklen Gasse begegnen wollen.«
    Trotzdem handelte es sich höchstwahrscheinlich nicht um ein und dasselbeWesen, denn Link hatte ausdrücklich die goldgelbenAugen des Monsters erwähnt. Mein Gegenüber dagegen starrte mich aus grünenAugen an, um nicht zu sagen aus castergrünen. Und dann war da noch die Sache mit der Gartenschere und dem Stich in die Brust.
    Nein, es war ganz sicher nicht ein und dieselbe Kreatur.
    GrüneAugen. Nicht golden. Ich musste also keineAngst haben. So jemand konnte niemals Dunkel sein, oder?
    Was nichts daran änderte, dass ich noch nie zuvor eine vergleichbare Gestalt zu Gesicht bekommen hatte – und ich hatte wahrlich schon einiges gesehen.
    Die Kreatur drehte sich um und ließ denArm sinken, der gar kein richtigerArm war. »Hast du es gesehen?«
    » Was?« Sprach er von seinem Flügel?
    »Das Portal«, sagte er leicht entnervt. Meine Begriffsstutzigkeit strapazierte anscheinend seine Geduld.An seiner Stelle wäre es mir genauso gegangen. Ich kam mir ja selbst ziemlich bescheuert vor.
    Ich spähte in die Richtung, in die er gezeigt hatte.Aber da war nichts. »Ich sehe nichts.«
    Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, die Geheimniskrämerei schien ihm Spaß zu machen. »Das kannst du auch nicht. Nur derTorwächter sieht das Portal.«
    » Wo ist der –«
    Ich hielt inne, weil mir schlagartig klar geworden war, dass ich die Frage gar nicht mehr stellen musste, weil ich dieAntwort bereits kannte. »Sie sind derTorwächter.«
    Es gab einen Flussmeister und einenTorwächter. Natürlich. Genauso wie es eben einen Schlangenmann und eineWhiskey trinkende Krähe gab, die zwischen dem Land der Lebenden und dem derToten hin und her pendelte, dazu einen Fluss voller Leichen und einen Drachenhund. Langsam kam ich mir vor wie bei Dungeons & Dragons .
    »DerTorwächter.« Die Kreatur nickte erfreut. »Ja, das bin ich. Unter anderem. Ich bin von vielem etwas.«
    Ich versuchte, nicht allzu genau über dieses Etwas nachzudenken.Aber angesichts seiner schwarzgrauen Haut und dieser scheußlichenArmlappen, die verdächtig wie Flügel aussahen, drängte sich mir derVerdacht auf, dass es sich bei ihm wirklich um eine seltsame Kreuzung aus Mensch und Fledermaus handelte.
    Ein echter Batman, sozusagen.
    Allerdings keiner, der Menschen rettete.Vielleicht eher das Gegenteil.
    Was, wenn mich dieses Wesen nicht durch das Portal lässt?
    Ich holte tief Luft. »Hören Sie, ich weiß, es klingt völlig verrückt – aber was das angeht, hab ich meine Zweifel schon lange abgelegt. Die Sache ist die: Ich muss durch dieses Portal, weil ich etwas ganz Bestimmtes brauche. Und wenn ich das nicht bekomme, kann ich nicht nach Hause zurück. Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit, dass Sie mir das Portal zeigen?«
    Die Fledermauskreatur runzelte die Stirn, verschränkte die Hände vor der Brust und trommelte mit ihren klauenartigen Fingerspitzen dagegen. »Aus welchem Grund sollte

Weitere Kostenlose Bücher