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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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wie wichtig die Sache war, denn sie erfüllte alle meineWünsche und noch mehr.Als ich zum Essen nach unten kam, brannten schon die Kerzen in den Kandelabern und es duftete nach Jasmin.Auf ein Fingerschnippen hin erblühten die Orchideen undTigerlilien derTischdekoration. Ein weiteres Fingerschnippen und meine Bratsche fing in einer Ecke des Salons an zu spielen.
    Ich warf ihr einen Blick zu und sie wechselte zu Paganini. Den mochte Onkel Macon besonders gern.
    Perfekt.
    Ich blickte an mir herab – ich trug immer noch die schmutzigen Jeans und Ethans verwaschenes Sweatshirt. Schnell schloss ich dieAugen, woraufhin sich mein Haar zu einem dicken französischen Zopf flocht.Als ich dieAugen wieder aufmachte, war ich passend fürs Dinner gekleidet.
    Ein schlichtes schwarzes Cocktail-Kleid, das Onkel Macon mir letzten Sommer in R o m gekauft hatte. Ich berührte meinen Hals, und sofort schmiegte sich die Kette mit dem Silbermond darum, die er mir zumWinterball geschenkt hatte.
    Fertig.
    »Onkel M?Abendessen …«, rief ich in die Eingangshalle – aber da stand er schon neben mir, so schnell, als wäre er immer noch ein Inkubus, der blitzschnell raumwandelt.Alte Gewohnheiten legt man eben nicht so leicht ab.
    »Sehr schön, Lena. Besonders die Schuhe verleihen deiner Erscheinung eine besondere Note.« Ich sah nach unten und stellte fest, dass ich noch meine ausgetretenen schwarzen Chucks anhatte. So viel zum passenden Dinner-Aufzug.
    Mit einem Schulterzucken folgte ich ihm an denTisch.
    Zackenbarschfilet mit zartem Fenchel.Warmer Hummerschwanz. In Portwein gedünstete Pfirsiche. Ich hatte keinenAppetit, schon gar nicht auf Gerichte, die man sonst nur in einem Sterne-Lokal auf den Champs-Elysées in Paris vorgesetzt bekam, wohin Onkel Macon mich bei jeder passenden Gelegenheit schleppte.Aber er ließ es sich fast eine Stunde lang schmecken.
    Auch das hatte sich verändert:Als einstiger Inkubus liebte er jetzt das Essen der Sterblichen umso mehr.
    »Also was ist los?«, fragte er schließlich und spießte ein Stück Hummer auf die Gabel.
    » Was soll denn los sein?« Ich legte mein Besteck weg.
    »Das hier.« Er machte eine Geste, die alles mit einschloss, die silbernen Servierplatten zwischen uns auf demTisch, die bauchigeTerrine mit den dampfendenAustern in scharfer Sauce, deren hochglanzpolierten Deckel er jetzt anhob, und die exotischeTischdekoration. »Und das.« Er blickte vielsagend in die Ecke zu meiner Bratsche, die immer noch leise spielte. »Paganini, was sonst. Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?«
    Ich vermied es, ihm in dieAugen zu sehen. »Man nennt esAbendessen. Du isst es gerade. Und es scheint dir nicht allzu schwerzufallen, wenn ich das sagen darf.« Bevor er etwas darauf erwidern konnte, griff ich nach der lächerlich kitschigen Eiswasserkaraffe. Manchmal fragte man sich schon, wo um alles in derWelt die Küche gewisseTeile aufgetrieben hatte.
    »Das ist keinAbendessen. Das ist der qualvoll verlockendeTisch desVerrats, wie MarkAnton es ausdrücken würde. Oder auch derVerfehlung.« Er schluckte einen Bissen Hummer hinunter. » Womöglich beides, falls MarkAnton ein Freund derAlliteration war.«
    »Verrat jedenfalls ganz bestimmt nicht«, sagte ich und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und wartete. Mein Onkel war vieles, unter anderem ein richtiger Snob, aber ein Dummkopf war er ganz bestimmt nicht. »Es geht um eine einfache Frage.«
    Er stellte seinWeinglas auf der feinen Leinentischdecke ab. Ich schnippte kurz und das Glas füllte sich von selbst.
    Nur zur Sicherheit, dachte ich im Stillen.
    »Niemals und unter keinen Umständen«, verkündete Onkel Macon.
    »Du weißt doch noch gar nicht, was ich dich fragen will.«
    » Was es auch ist, dieAntwort ist Nein. DerWein ist derTropfen, der das Fass überlaufen lässt. Der letzte Funken fürs Feuer. Die letzte Fasanenfeder für mein flauschiges Federbett …«
    » Willst du mir damit beweisen, dass MarkAnton nicht der einzige Freund derAlliteration ist?«, fragte ich.
    »Raus mit der Sprache, und zwar sofort.«
    Ich holte das Streichholzbriefchen aus meinerTasche und schob es quer über denTisch.
    »Abraham?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Und die Spur führt nach New Orleans?«
    Ich nickte wieder. Er gab mir die Streichhölzer zurück und tupfte seinen Mund mit der Leinenserviette ab. »Nein«, sagte er und trank einen SchluckWein.
    »Nein?Aber du hast doch selbst gesagt, dass wir ihn finden werden.«
    »Das habe ich. Und das werde ich auch,

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