Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)
Facetten.
Es war bereits so dunkel geworden, dass Mond und Sterne die einzige Leuchte waren. Durch diesen einzigartigen Blick über die Klippe hatte man den Eindruck man säße am Ende der Welt. Die Sterne spiegelten sich im Wasser und gingen lückenlos in den Sternenhimmel über. Dieser wunderschöne Ort hatte sich tatsächlich erneut gesteigert.
„Wie konntest du nur all diese tollen Dinge alleine erleben? Ist es nicht viel schöner solche Momente mit einer besonderen Person zu teilen?“ fragte der Tiger.
„Du hast Recht! Allerdings habe ich bei den meisten Erlebnissen andere Tiere bei mir gehabt. Manche kannte ich nur wenige Minuten, andere schon jahrelang. Für mich ist die Tierwelt ein großes Ganzes und jeden findet man irgendwo im Körper eines anderen wieder. Wenn man so lange unterwegs ist wie ich, wird Familie nicht mehr so wichtig und auch an seine Freunde denkt man seltener. Man erkennt einfach, dass man anderswo genauso besondere Tiere findet.“
„Irgendwie macht mich das traurig!“
„Warum?“
„Nun ja! Die Vorstellung auswechselbar zu sein und der Gedanke, dass du mit anderen Tieren genauso glücklich bist.“
„Ja. Eine Ausnahme gibt es jedoch und ich glaube diese bist du!“
Stille kehrte ein, sodass nur das gesellige Zirpen der Heuschrecken zu hören war. In der Dämmerung musizierten sie, seid Tiergedenken, am leidenschaftlichsten.
„Und nun lass uns über schönere Dinge nachdenken in dieser wundervollen Nacht!“
Zusammengekuschelt saßen die Maus und der Tiger auf dem Felsen und blickten über das Ende der Welt, im Paradies! Sie dachten an Jesus, der diesen wundervollen Abend fast zerstört hätte- alles wegen des Tigers roten Felles.
Verschnaufpause
Einige Tage waren die Maus und der Tiger bereits unterwegs. Nur für die Mahlzeiten legten sie einige Pausen ein, wo sie unter loderndem Feuer allerlei Gerichte zubereiteten. Alles natürlich unter der Regie der Maus. Der Tiger war nie viel auf Reisen gewesen und staunte vielmehr über die Ideen der Maus. Mit den einfachsten Mitteln kamen sie zurecht. Gekocht wurde was der Wald hergab, gewaschen nur in eiskalten Flüssen und geschlafen auf stinkendem Moos. Man könnte meinen die beiden würden sehr unangenehm reisen, doch der Tiger war nie glücklicher in seinem Leben. Weit weg von all den Freuden dieser Zeit. Im zwanzigsten Jahrhundert nach Katzenjahren war es unüblich geworden, auf solch eine Art zu reisen.
Doch genau dieser Mangel an Komfort machte den Tiger so unglaublich glücklich. Er saß direkt an einem wundervollen Fluss und aß ein fleischloses Pilzgericht.
Keinesfalls eines seiner Lieblingsgerichte. Trotzdem war er unglaublich froh. Das Gefühl einfach nichts mehr zu brauchen als Gesundheit, Nahrung, Wasser, Luft und seine Maus war das tollste Gefühl seines noch jungen Lebens.
Der Tiger näherte sich ihr und küsste sie auf die Nase. Ein bisschen verdutzt dreinblickend löffelte sie weiter ihr Pilzgericht.
Nach einigen weiteren Tagesmärschen entschlossen sich die beiden, an einem schönen See ein paar Tage zu bleiben. Die vielen Kilometer wurden langsam zur Belastung und zwangen sie zu einer Pause.
Der See war ein beliebter Rastplatz für viele Tiere. Relativ nah bei einigen Campern baute der Tiger ihr Quartier auf. Nach einigen Tagen ohne Gespräche mit anderen Tieren war es nun wirklich Zeit, ein paar nette Leute kennen zu lernen.
Die Maus winkte einer Meerschweinfamilie, die sich in kurzer Entfernung niedergelassen hatte. Einen kurzen Moment dauerte es, doch dann erwiderte die Meerschweinfrau das Winken.
Aus all den Dingen der Umgebung konnte der Tiger ein paar Stühle, Tische und einen Schlafplatz aufbauen. Eigentlich war er nie gut in solchen Dingen, doch insgeheim plünderte er einfach, was ihre Vorgänger am See hinterlassen hatten.
Plötzlich beendete ein riesen Beben die Idylle des Sees. Erschrocken sprang die Maus auf.
„Ich glaube, wir sollten so bald wie möglich essen.“ sagte der Tiger und schielte auf seinen Bauch.
Die Maus zauberte ein sehr köstliches Essen aus allerlei Pflanzen. Die fettgefressenen Meerschweinchen bewunderten die Kochkunst der beiden, schließlich beinhaltete ihre Kochkunst lediglich das Wenden des Grillfleischs. Trotz des größeren Kochaufwands waren beide Mahlzeiten gleichzeitig fertig. Die Meerschweinkinder hatten den Tisch gedeckt und warteten erwartungsvoll auf die duftenden Steaks.
Als diese auf dem Tisch landeten, machte sich die Familie über das Essen
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