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Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gehrke
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her. Ein sehr kleines Stück konnte sich auch die Meerschweinmutter retten. Sie blickte irgendwie neidisch zum jungen Paar herüber, was der Maus nicht entging.
    Sie hatte gerade den ersten Happen verschlungen, da entschied sie sich, mit der Meerschweinfamilie zu essen.
    Sie hatte noch nicht einmal leer gegessen und entschloss sich an den Tisch der Familie zu setzen.
    „Können wir uns dazu setzen?“ fragte sie.
    Fünf Köpfe wandten ihren Blick vom Essen, vier runzelten ihre Stirn, einzig die Meerschweinmutter hatte strahlende Augen.
    „Sehr gerne!“ antwortete sie.
    Daraufhin widmeten sich die anderen Vier Tiere wieder dem Essen, fast so als ob nichts passiert wäre.
    „Es ist wirklich schön hier. Nicht?“ sprach die Mutter, die bereits ihre mickrige Ration aufgegessen hatte.
    „Ja wirklich sehr schön!“
    „Ihr seid bestimmt wegen des Konzerts hier?“
    „Welches Konzert?“
    „Dieser See ist weltberühmt dafür. Eigentlich ist die Musik gar nicht so gut. Man kann es sich ohne Zweifel anhören, aber das besondere ist, dass sie seit Jahren jeden Tag spielen.“
    „Das ist wirklich etwas Besonderes!“
    „Sie sind mittlerweile eine Institution dieses Flusses.“
    Als endlich alle Steaks gegessen waren, verließen die Meerschweine den Tisch. Ohne jegliche Verabschiedung hinterließen sie Besteck und Teller, um sich an den See zu legen.
    Die Meerschweinmutter räumte den kompletten Tisch ab und versuchte gleichzeitig das Gespräch in Gang zu halten. Sie erzähle allerlei uninteressante Dinge aus ihrem scheinbar öden Leben.
    „Wie mag das wohl sein, wenn das Leben schon gelebt ist und man daraus nicht ausbrechen kann?“ dachte sich der Tiger und empfand großes Mitleid gegenüber der Mutter.
    Die Maus und der Tiger erzählten von einzelnen Erlebnissen, die sie auf der Reise bereits gemacht hatten. Nun hörte die Meerscheinmutter nur zu. Sie kam sogar aus ihrem Grinsen gar nicht mehr heraus, obwohl sie offensichtlich vom Reisen nichts verstand.
    Sie erzählten vom Geburtstagsfest des Orang-Utans, vom täglichen Leben auf Reisen, von Jesus und dem Paradies.
    Ein letztes Lächeln und anschließend verließen auch die Maus und der Tiger das Quartier der Meerschweine.
    „Irgendwie waren die seltsam.“ sagte der Tiger.
    Laute Musik ertönte von der anderen Seite des Flusses. Ein paar Scheinwerfer markierten den Weg zum Konzert. Der Tiger hatte wahrlich schon an größeren Veranstaltungen teilgenommen, trotzdem folgten die beiden der Musik. Eine Akustik Gitarre, ein Schlagzeug und männlicher Gesang erklangen. Das konnte selbst der Tiger herausfiltern.
    „Hört sich ganz gut an!“
    Tatsächlich bestand die vierköpfige Band aus zwei Akustik Gitarren und einem Schlagzeug. Einzig die Rassel des vierten Tiers konnte der Tiger nicht identifizieren. Die vier Schimpansen sahen nahezu identisch aus. Besonders die Gitarrenspieler konnte man kaum unterscheiden. Sie spielten allerlei bekannte Lieder, ohne dabei eine bestimmte Richtung beizubehalten.
    Vor der winzigen Bühne tanzten einige Tiere zu den Liedern. Ungefähr zwei Dutzend hatten sich eingefunden. Darunter auch die Meerschweinfamilie, deren fünf Köpfe dem Rhythmus der Musik folgten.
    Die Maus und der Tiger hatten sich etwas außerhalb niedergelassen. Es gefiel ihnen, die Kulisse zu beobachten.
    Auffallend war besonders der vierte Schimpanse, der lediglich mit einer Rassel musizierte. Er befand sich in der vordersten Position und hatte stets ein Lächeln im Gesicht. Passagen ohne Rasseln überbrückte er mit wildem Klatschen, manchmal verschwand er auch von der Bühne, um Zuschauer ans Mikrophon zu holen. Ungefähr die Hälfte aller Zuschauer, war bereits auf der Bühne und hatte ein Lied gesungen. Er war der geborene Unterhalter. Sein Rasseln hatte jedoch keinerlei Einfluss auf die Musik.
    Der Tiger schloss kurz die Augen und bemerkte, dass man den Unterhalter gar nicht wahrnehmen konnte.
    Optisch war seine Präsenz dagegen erheblich, besonders wenn er tanzte oder wieder mal durch die Reihen der Zuschauer wanderte. Zwischen den Songs schnappte er sich das Mikro, dankte seinen Bandmitgliedern und erzählte ein paar Geschichten.
    „Ist das nicht schön?“ murmelte die Maus.
    Sie beobachtete ebenfalls den vierten Schimpansen.
    „So muss man sein Leben nehmen! Hol dir ne‘ Rassel und spiel auf der großen Bühne. Auch wenn dich Niemand hört!“
    Der Tiger dachte noch immer an die Meerschwein Familie. Sie hatten ebenso keine herausragenden Fähigkeiten,

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