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Eine Familie für Julianne

Eine Familie für Julianne

Titel: Eine Familie für Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TEMPLETON
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ihnen ihre Arbeiten überließ? Natürlich hatte es geholfen, dass gleich die erste glänzende Augen bekam, als sie die Sachen sah …
    „Pippa! Nein!“, rief Julianne, als sie eine Ladung Babybrei ins Gesicht bekam.
    „Hey“, donnerte Kevin, der mit zwei großen Einkaufstüten in die Küche trat und Pippas „Angriff“ gerade noch mitbekam.
    Die Kleine zuckte zusammen und setzte ein vollkommen unschuldiges Gesicht auf.
    „Mit dem Essen spielt man nicht, junge Dame“, sagte Kevin gespielt streng, und Julianne musste kichern.
    Pippa verzog den Mund und ließ die zweite Ladung Kevin zukommen. Danach gluckste sie so fröhlich, dass Julianne zuerst Tränen lachte und dann hysterisch zu schluchzen begann.
    „Was ist denn …“ Besorgt hockte Kevin sich neben sie, und Julianne wusste nicht, ob sie wieder lachen oder weiter weinen sollte. „Julianne? Was ist denn passiert?“
    Womit soll ich denn anfangen, dachte sie hilflos.
    „Nichts ist passiert“, brachte sie schließlich hervor und wischte sich das Gesicht mit dem feuchten Tuch ab, das eigentlich für Pippa bestimmt war. „Ich fühle mich nur … wie ein eingesperrtes Tier, das auf einmal merkt, dass die Käfigtür die ganze Zeit offen war.“
    „Hm, ja, ich kann nachvollziehen, wie ein spuckendes Baby dich zu dieser Erkenntnis bringt“, sagte Kevin, nahm ihr das Tuch ab und wischte sich ebenfalls den Brei aus dem Gesicht.
    „Quatschkopf“, erwiderte sie zärtlich und schaute ihm in die Augen. Den ganzen Tag schon begann ihr Herz schneller zu schlagen, wenn sie ihn lachen hörte oder er sie anlächelte. „Das hat doch nichts mit dem Baby zu tun. Sondern mit …“ Sie hob die Hand und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die über seinem rechten Auge hing. „Mit dir.“
    Einen Moment lang rührte Kevin sich nicht, dann nahm er ihre Hand und küsste sie. „Ich dachte, du brauchst noch Zeit?“
    Julianne stand auf, um nun endlich auch Pippa den Mund abzuwischen. „Mein Kopf schon. Mein Körper anscheinend nicht.“
    „Bist du sicher?“, murmelte er, stellte sich hinter sie und legte die Hände um ihre Taille. Er küsste ganz sanft ihren Nacken, und Julianne spürte seinen Atem auf ihrer Haut.
    „Sicher? Nein.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Ich habe im Moment keine Ahnung, wer ich bin. Wer ist die Frau, die sich in den Galerien wie die Königin von Saba aufgeführt hat? Und wer die, die gerade einem Mann ein eindeutiges Angebot macht? Ich jedenfalls mache so was nicht!“
    Kevin lächelte etwas schief. „Das war ein eindeutiges Angebot?“
    „Hast du das nicht gemerkt?“
    „Na ja, gehofft vielleicht. Aber ich wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen“, flüsterte er und streichelte ihre Wange. „Warum essen wir nicht was, bringen die Kleine ins Bett und schauen dann, was passiert?“
    „Warum bringen wir nicht die Kleine ins Bett, stellen die Sachen in den Kühlschrank und legen los, bevor ich Angst vor meiner eigenen Courage bekomme?“
    Kevin hob die Brauen, dann lachte er. „Wow. Du meinst es ernst.“
    „Ich war achtzehn Monate allein. Mein Vater ist verreist. Und ich will mich … erinnern.“
    „An Gil?“, fragte er stirnrunzelnd.
    „Nein! Daran, wie es war …“ Julianne atmete tief durch. „… etwas zu fühlen.“ Sie lachte nervös. „Hilf mir, den Schalter zu finden, bitte.“
    „Na, wenn das so ist …“, sagte Kevin und küsste sie auf den Mund, „werde ich mal sehen, was ich tun kann.“
    Obwohl Julianne ihn schon den ganzen Tag überrascht hatte, blieb Kevin einige Momente die Luft weg, als er sie, nachdem er Pippa ins Bett gebracht hatte, im Pool vorfand.
    „Das ist doch nicht dein Ernst?“, fragte er.
    Julianne war vollkommen nackt und hing lasziv am Beckenrand, während sie mit den Beinen planschte.
    Das letzte Sonnenlicht verlieh ihrer Haut einen goldenen Schimmer.
    „Hast du ein Problem damit?“
    Sie hatten Ende Juni, also einen der längsten Tage. Sicher, das Grundstück war hoch eingezäunt und von Bäumen umstanden, aber …
    „Nein.“ Er legte das Babyfon auf einen Glastisch. „Aber vielleicht sollten wir warten, bis es etwas dunkler ist?“
    „Wo ist denn deine Abenteuerlust abgeblieben?“, fragte Julianne und spritzte Kevin lachend nass, doch es klang ein ganz klein wenig aufgesetzt.
    Kevin wich den Tropfen aus, kniete sich an den Beckenrand und versuchte herauszufinden, was er wirklich wollte. Es war ihre Idee, also konnte ihm niemand einen Vorwurf machen, oder?
    Als er feststellte,

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