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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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herrschte sie ihn an, ohne sich darum zu kümmern, ob die anderen Gäste im Restaurant es hörten. „Hattest du vor, deine Affäre mit ihr auch nach unserer Heirat fortzusetzen, sogar während unserer Flitterwochen wolltest du dich mit ihr treffen?“
    Jetzt wirkte Carter doch leicht beunruhigt. „Eva, du machst eine Szene.“
    „Das ist mir völlig egal!“
    „Hier ist nicht der geeignete Ort, um so eine Diskussion zu führen.“
    „Ehrlich gesagt kann ich mir gar keinen besseren vorstellen“, entgegnete sie und kam nun richtig in Rage. Die Wut brauchte Eva auch, um die entscheidende Frage zu stellen, die sie so sehr belastete. „Warum wolltest du mich heiraten, Carter?“
    Einen Moment lang sagte er nichts. Dann sah er sie scharf an. Sein Blick wirkte berechnend. „Wie sieht es denn mit deinen Motiven, mich zu heiraten, aus? Ein Baby!“
    „Ich habe dir anvertraut, dass ich Angst davor habe, keine Kinder bekommen zu können. Das kann man wohl kaum einen Vertrauensbruch nennen.“
    Sie hatte geglaubt, dass sie Carter aus den richtigen Gründen das Jawort geben würde. Und sie hatte ihn nicht nur heiraten wollen, weil sie sich nach einem Baby und einer eigenen Familie sehnte. Oder?
    „Und was geht da eigentlich zwischen dir und diesem Griffin Slater vor?“, wollte er wissen.
    „Wie bitte?“
    Carter runzelte die Stirn. „Verlange nicht von mir, dass ich glaube, zwischen dir und dem Herrn Geschäftsführer würde rein gar nichts laufen. Der Typ hat doch aus verdammt gutem Grund so rasant Karriere gemacht. Ich habe gesehen, wie er dich bei der Party deiner Eltern mit Blicken regelrecht verschlungen hat.“
    Verblüfft sah sie ihn an. Es war unglaublich. Carter drehte den Spieß einfach um. Mit wenigen Worten trieb er sie in die Enge. Als ob sie diejenige wäre, die sich verteidigen müsste.
    „Auch wenn Griffin Slater nur angeheuert war“, fuhr er fort, „er hätte die belastenden Beweise auch deinem Vater übergeben können, statt zu der am Boden zerstörten Erbin zu gehen, um sie höchstpersönlich zu trösten.“
    Carters spöttischer Tonfall rief Eva die Worte ihres Vaters ins Gedächtnis. Mitgiftjäger …
    Plötzlich erkannte sie, was Carter wirklich war: ein Aufschneider und ein Blender, der sich an ihrem Erbe bereichern wollte. Aus keinem anderen Grund hatte er sich an sie herangemacht, ihr Komplimente gemacht, sie in teure Restaurants ausgeführt …
    Und dann tat Eva etwas, was sie sich niemals zugetraut hätte. Etwas, das sie später, wenn sie an diesen Moment zurückdachte, mit Stolz erfüllen würde.
    „Oh, ich denke ‚am Boden zerstört‘ trifft nicht ganz zu.“ Impulsiv griff sie zu dem Weinglas, das schon für sie eingeschenkt war, und schüttete Carter den Inhalt ins Gesicht. „‚Mit einer Mordswut im Bauch‘ trifft es eher.“
    Carter errötete vor Zorn, als er an sich heruntersah. Rotwein lief ihm über das Gesicht und tropfte auf sein ehemals makelloses Jackett und auf das Hemd. „Warum zum Teufel hast du das gemacht?“
    „Weil du genau das verdient hast“, antwortete sie herablassend. Eva empfand eine gewisse Genugtuung, obwohl sie wusste, dass ein schmutziges Hemd nicht annähernd genug war. Für das, was er ihr angetan hatte, hätte er richtig büßen sollen.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte hinaus, ohne den Blicken der anderen Gäste und des Personals Beachtung zu schenken. In dem Restaurant war es mit einem Mal so still geworden, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
    Eva hatte eingesehen, wie sehr sie sich geirrt und in diesem Mann getäuscht hatte. Die Arbeit ist für Carter nicht das Wichtigste im Leben, und ich bin es offensichtlich auch nicht, dachte sie voller Bitterkeit.
    Wie hatte ihr nur entgehen können, was für ein Mensch Carter wirklich war? Hatte ihr verzweifelter Wunsch nach einem Kind sie blind gemacht, sie vollkommen jeglicher Intuition beraubt? Eva war immer stolz auf ihre gute Menschenkenntnis gewesen. Und diese Fähigkeit war unerlässlich in ihrem Beruf.
    Mit finsterem Blick ging sie über den Bürgersteig zu ihrem Auto. Sie war von Carter betrogen worden, ihr Vater hatte sie hintergangen, und zum krönenden Abschluss hatte Griffin ihr einen schmerzhaften Hieb versetzt. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft besser von Männern fernhalten und in ein Kloster gehen, dachte sie angewidert.
    Sie konnte immer noch nicht fassen, dass Carter tatsächlich die Frechheit besessen hatte, sich so zu benehmen. Er hatte den

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