Eine (fast) perfekte Hochzeit
dich genommen hattest … Na ja, ich konnte mir nicht vorstellen, dass du so bald auf eine weitere aus wärest.“
„Bei Eva handelt es sich wohl kaum um eine Verpflichtung“, entgegnete er streng und war selbst einigermaßen erstaunt, wie schnell diese Antwort aus ihm herausgesprudelt kam. „Sie ist eine unabhängige Frau, die ihre eigene Firma leitet.“
Eva wollte garantiert nicht als „Verpflichtung“ bezeichnet werden. Sie war vielmehr eine Frau, die seinem Bruder wahrscheinlich über das Tablett mit den Hors d’œuvres hinweg eine Ohrfeige versetzt hätte, wenn sie das gehört hätte.
Die Vorstellung brachte Griffin zum Lächeln.
„Ja, das ist sie ohne Zweifel“, sagte Josh nachdenklich. „Aber sie ist auch eine Frau, die sich verzweifelt ein Kind wünscht. Und Kinder bringen eine Menge Verantwortung mit sich.“
Für seine Geschwister war die Ehe mit Eva eine vollkommen normale und logische Sache, die für beide Seiten von Nutzen sein konnte: Sie hoffte auf ein Baby, und er war bereit zu heiraten und ein Kind zu bekommen, das sowohl Tremont REH als auch Evkit erben würde.
Natürlich hatte Griffin ihnen nicht im Detail erzählt, welche Rolle er bei der Beendigung der Beziehung zwischen Eva und Carter gespielt hatte. Doch ihm war klar, dass seine Geschwister neugierig waren. Besonders seit Monica wusste, dass sich Eva regelmäßig mit Carter getroffen hatte, machte sie immer wieder diese Anspielungen …
„Offen gesagt, Monica und ich hatten auf eine etwas anstößigere Geschichte gehofft“, scherzte Josh. „Es wäre viel aufregender gewesen, wenn du vor der Heirat mit Eva einen anderen Kerl aus dem Feld geschlagen hättest. Irgendetwas, das dein Image aufgepeppt hätte.“
Sein Bruder konnte ja nicht wissen, wie nahe er der Wahrheit gekommen war. „Tut mir leid, euch zu enttäuschen“, erwiderte Griffin in demselben ausgelassenen Tonfall. „Aber he, hältst du das Leben für einen Actionfilm?“
Josh grinste, dann hielt er beide Hände hoch. „Was? Diese unbezahlbaren Chirurgenhände gefährden? Oder schlimmer noch, riskieren, dass irgendein wütender Witzbold mir ein oder zwei Finger bricht?“
Griffin runzelte die Stirn. „Ich erinnere mich genau daran, deine Millionen-Dollar-Hände vor dem wütenden Bruder deiner Highschool-Freundin gerettet zu haben.“
„Sieh es einfach ein, Grif“, entgegnete Josh, der unbedingt das letzte Wort haben wollte. „Du bist halt der verantwortungsbewusste Typ. Du kannst dein wahres Ich nicht länger leugnen. Wenn du eine Jungfrau in Not siehst, kannst du gar nicht anders, du musst sie retten.“
„Halt den Mund, Josh“, murmelte er.
Sein Bruder trat dichter an ihn heran und flüsterte ihm zu: „Weißt du, Monica und ich hatten anfänglich einige Zweifel, als du uns erzählt hast, dass du Eva heiraten willst.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
„Monica hat sich Sorgen gemacht, dass du in den letzten Monaten vielleicht zu kurz gekommen bist.“
„Vielleicht dachte ich, dass es Zeit wird, auch eine Familie zu gründen, so wie ihr beide es getan habt.“
Griffin beließ es bei dieser Erklärung, doch sein Bruder sah ihn prüfend an.
„Ja“, sagte Josh nachdenklich, „aber es hilft, wenn es die richtige Frau ist.“
Beide ließen ihre Blicke quer durch den Raum über die Köpfe der Hochzeitsgäste hinweg und zu Eva schweifen.
„Ach, ich hoffe, sie fällt wenigstens nicht auf deine arroganten Womanizer-Blicke herein.“
„Danke. Deine Meinung über mich ist einfach überwältigend.“
Josh grinste. „Ach ja, nachdem ich den Hochzeitskuss gesehen habe, glaube ich nicht, dass Monica und ich uns über irgendetwas Sorgen machen müssen.“
Mrs. Griffin Slater.
Eva musste sich auf der Fahrt zu Griffins Ferienhaus in Napa Valley langsam an den Namen gewöhnen. Sie hatten das Haus ihrer Eltern gleich nach dem Empfang verlassen und trugen immer noch die Hochzeitsgarderobe.
Nach nicht allzu langer Zeit hatten sie ihr Ziel erreicht. Griffins Cottage war ein charmantes zweistöckiges Haus mit einem roten Ziegeldach, weiß gestrichenen Wänden und grünen Fensterläden.
Nachdem Eva aus dem Wagen gestiegen war, stellte Griffin sich neben sie. „Gefällt es dir? Ich habe es vor ein paar Jahren gekauft.“
Lächelnd sah sie ihn an. „Ich begreife allmählich, dass du damals viel in deinem Leben verändert hast.“
„Komm mit“, sagte er zärtlich. „Ich werde dich herumführen. Wir können das Gepäck später ausladen.“
Sie hob
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