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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Wirklichkeit war. Irgendjemand musste ihn verraten haben, eine andere Erklärung gab es nicht.
    In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Er zuckte zusammen und schaute mit gerunzelter Stirn auf das Display, wo die Nummer des Anrufers aufleuchtete.
    „Hier Slade“, meldete er sich.
    „Gibt es irgendetwas, das Sie mir erzählen möchten?“
    Der Direktor. Jonahs Stirnfalten vertieften sich noch. Es war anzunehmen, dass sich Ruger bereits mit seinen Vorgesetzten in Verbindung gesetzt hatte, die sich daraufhin an den CIA-Chef gewandt hatten.
    „Ich habe ein Problem“, sagte Jonah.
    „Das ist mir zu Ohren gekommen. Wie können wir helfen?“
    „Indem Sie meinen Sohn finden, bevor Calderone ihn abschlachtet.“
    Es folgte ein kurzes Schweigen und dann ein Aufseufzen. „Behalten Sie es für sich, aber wir haben einem FBI-Agenten namens Ruger bereits jede Hilfe zugesagt.“
    „Vielen Dank, Sir.“
    „Keine Ursache.“
    „Sir … ich habe eine große Bitte an Sie.“
    „Ja?“
    „Ich glaube, je weniger Leute meine wahre Identität kennen, desto besser ist es für Evan.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Calderone kannte mich nur als Juan Diego Ramirez, und mir ist schleierhaft, woher er erfahren hat, wer ich wirklich bin. Und noch schleierhafter ist mir, woher er weiß, dass ich einen Sohn habe. Himmel, Sir, ich wusste es ja bis heute Morgen selbst nicht.“
    „Ich verstehe. Sicher, es könnte da eine undichte Stelle geben. Ich werde mich persönlich darum kümmern.“
    „Ja, Sir. Danke, Sir“, sagte Jonah.
    Der Direktor fügte hinzu: „Sie wissen, dass Sie an der Aufklärung dieses Falles offiziell nicht mitwirken können. Er liegt in der Zuständigkeit des FBI. Davon abgesehen wissen Calderones Leute inzwischen, wer Sie sind, wie Sie selbst sagen.“
    „Ja, Sir, das ist mir bewusst, aber ich kenne Calderone. Obwohl er in Haft ist, gibt er immer noch den Ton an. Ich glaube, er hat meinen Sohn in seine Gewalt gebracht, weil er will, dass ich leide. Ich befürchte, dass er in spätestens achtundvierzig Stunden aus dem Gefängnis den Befehl gibt, Evan in seine Einzelteile zerlegt an mich zurückzuschicken. Offensichtlich wissen er und seine Leute nicht, dass ich bis heute von Evans Existenz nicht die geringste Ahnung hatte, sonst hätten sie sich auf eine andere Rachemethode verlegt. Aber das spielt jetzt alles keine Rolle mehr. Sie haben ihn. Und jetzt werden sie dafür sorgen, dass ich beim Tod meines Sohnes ebenso leide wie Calderone beim Tod seines Sohnes gelitten hat. Doch wenn sie nicht wissen, wo ich mich aufhalte, gewinnen wir vielleicht ein bisschen Zeit.“
    „Ja, ich verstehe, was Sie mir sagen wollen, und da Sie Calderone besser kennen als wir alle, lassen wir Ihnen freie Hand … bis auf einen einzigen Punkt, Slade. Ruger hat die Verantwortung, vergessen Sie das nicht. Und versuchen Sie nicht, den Helden zu spielen.“
    „Ich spiele überhaupt nichts, Sir. Das Ganze ist nämlich alles andere als ein Spiel. Ich tue einfach nur das, was in meiner Macht steht, um den Jungen zu finden.“
    „Machen Sie sich keine Illusionen, Slade. Es könnte bereits zu spät sein.“
    „Dann sollte Calderone sich vorsehen, weil ihn dann nämlich die Gefängnismauern auch nicht vor mir beschützen werden.“
    Damit verabschiedete sich Jonah eilig, um zu verhindern, dass ihm sein Chef Befehle erteilte, die er vielleicht missachten musste. Er hatte ohnehin schon mehr gesagt, als angebracht war, aber die Sache ging ihm so unter die Haut, dass er seine Worte nicht auf die Goldwaage legen konnte. Was immer ihm auch zustoßen mochte, es war unwichtig, wenn Evan nur gerettet werden konnte.
    Während er tief Luft holte, klopfte es an seiner Tür. Immer noch innerlich aufgewühlt, fuhr er herum, und sein barscher Tonfall spiegelte seine Gefühle wider.
    „Ja?“
    Ruger trat ins Zimmer. „Hätten Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit? Ich würde gern einige Dinge mit Ihnen besprechen.“
    „Hier?“ fragte Jonah.
    „Nein, unten.“
    „Okay, aber lassen Sie mich vorher noch etwas klarstellen. Ich will nicht, dass über meinen Aufenthalt hier noch mehr durchsickert, als es bis jetzt schon der Fall ist. Das heißt, offiziell bin ich nur wegen Miss Blaine hier. Behaupten Sie, dass ich ihr Leibwächter bin. Oder ihr Freund oder was auch immer Sie wollen. Hauptsache, Sie nennen mich nicht bei meinem Namen und erwähnen nicht, dass Evan mein Sohn ist. Ist das klar?“
    „Zwei Agenten wissen es aber bereits“, entgegnete

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