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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Spanisch, flehte um Gnade. Flehte sie an aufzuhören.
    Jonah wusste, dass auf Declyn auch irgendwo im Haus geschossen worden war, aber die Videokamera hatte dies nicht festgehalten. Als Nächstes sah er, wie ein Junge, der sein Sohn sein musste, ins Bild gezerrt wurde – bewusstlos.
    Abrupt stand er auf.
    „Spulen Sie nochmal zurück“, sagte er.
    „Aber …“
    „Verdammt, Ruger, spulen Sie zurück. Das ist wahrscheinlich mein Sohn. Ich will sein Gesicht sehen.“
    Ruger spulte ein Stück zurück und drückte auf die Wiedergabetaste.
    Wieder schrie Felicity und fiel ins Bild. Wieder breitete sich unter ihrem Kopf eine riesige Blutlache aus und lief die Treppe hinunter.
    „Oh Gott, oh Gott.“
    Jonah wirbelte herum. Macie stand mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen auf der Schwelle und presste sich die Hände auf den Mund. Bevor Jonah zu ihr gehen konnte, sackte sie langsam zusammen und verdrehte die Augen.
    „Fangen Sie sie auf“, schrie er, aber es war zu spät. Mit einem dumpfen Aufprall fiel sie zu Boden.
    „Verdammt“, brummte Jonah, während er sie behutsam hochhob. „Warum hat niemand aufgepasst, dass sie nicht reinkommt? Das hätte man ihr wirklich ersparen können.“
    „Tut mir Leid“, sagte Ruger. „Ich bin davon ausgegangen, dass sie oben ist. Soll ich einen Arzt rufen? Hoffentlich hat sie keine Gehirnerschütterung.“
    „Ja, hoffentlich“, erwiderte Jonah. „Ich bringe sie in ihr Zimmer. Vielleicht kann jemand der Haushälterin Bescheid sagen, dass sie heraufkommen soll.“
    Ruger gab einem seiner Leute ein Zeichen. Der Mann erhob sich umgehend und verließ hinter Jonah den Raum. Jonah trug Macie die Haupttreppe hinauf, diesmal ohne die nassen Flecken auf dem Teppich auch nur zu registrieren. Jetzt richtete sich seine ganze Aufmerksamkeit auf Macies bleiches Gesicht und ihren Körper, der sich in seinen Armen erschreckend leblos anfühlte.
    Erst als er auf dem Flur im ersten Stock ankam, wurde ihm klar, dass er nicht wusste, welches ihr Zimmer war. Daher trug er sie in das Gästezimmer, in dem er untergebracht war. Behutsam legte er sie auf seinem Bett ab, dann ging er ins Bad, um einen nassen Waschlappen zu holen.
    Nachdem er zurückgekehrt war, ließ er sich auf der Bettkante nieder. Er legte ihr den feuchten Lappen auf die Stirn und eine Hand an die Wange. Ihre Lider flatterten, dann gab sie ein leises Stöhnen von sich.
    „Ganz ruhig, Honey“, flüsterte er.
    In diesem Moment trat Rosa eilig zu ihnen. Als ihr Blick auf Macie fiel, die immer noch ohnmächtig auf dem Bett lag, schlug sie entsetzt die Hände vor den Mund. „
Madre de Dios
…“
    „Es sieht schlimmer aus, als es ist“, sagte Jonah. „Sie ist nur in Ohnmacht gefallen.“ Dann nahm er Rosas Hand und legte sie auf die Beule an Macies Kopf. „Hier, fühlen Sie mal. Ich brauche Eis. Haben Sie einen Eisbeutel?“
    „Ja, ja, Señor Jonah … ich bin gleich wieder da.“
    Rasch lief Rosa aus dem Zimmer.
    Als irgendwo unten ein Telefon klingelte, zuckte Jonah zusammen. Er hoffte inständig, dass es die Entführer waren. Er und Macie brauchten in diesem Wahnsinn eine kleine Atempause, und sie brauchten sie bald.
    Macie stöhnte wieder, dann betastete sie die Beule an ihrem Kopf. Jonah wusste, dass die Schwellung wehtun musste.
    „Es ist nichts weiter passiert“, sagte er leise. „Du hast dir nur den Kopf gestoßen, sonst ist alles okay.“
    „Das ist ein Albtraum“, flüsterte Macie, dann begann sie zu weinen.
    Jonah gab ein leises Aufstöhnen von sich, dann beugte er sich über sie und nahm sie in den Arm. „Es tut mir Leid, dass du das gesehen hast.“
    „Arme Felicity … armer Evan. Oh Gott. Jonah, glaubst du, dass er auch schon tot ist? Mache ich mir etwas vor, wenn ich immer noch hoffe?“
    Jonah drückte sie an sich und wiegte sie sanft hin und her, während er nach einer ehrlichen Antwort suchte. „Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen. Wir können es nicht mit letzter Sicherheit wissen, ob er noch lebt oder schon tot ist, aber ich gehe davon aus, dass er lebt. Noch. Obwohl ich das Gefühl habe, dass wir nicht mehr viel Zeit haben.“
    Macies Kinn zitterte. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass all das passiert ist.“
    Jonah erkannte in ihren Tränen seine eigene Angst wieder und erschauerte. „Ich auch nicht“, sagte er, während er sich vorbeugte, um seine Wange tröstlich an ihre zu schmiegen.
    Genau in diesem Moment wandte Macie den Kopf, und ihre Lippen trafen sich.
    Eine

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