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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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wieder?“
    „Ja.“
    Als er in seinem Schlafzimmer angelangt war, zitterte er, allerdings nicht vor Kälte, sondern vor Verlangen nach Macie Blaine. Er hatte es gerade noch geschafft, rechtzeitig zu verschwinden, bevor er sich hätte zum Narren machen können. Jetzt blieben ihm weniger als fünf Minuten, um sich wieder in den Griff zu bekommen.
    Er ballte die Hände zu Fäusten, während er sich die Schuhe von den Füßen schüttelte. Dann zerrte er sich Socken, Hose und Unterhose herunter, ließ alles zu Boden fallen und ging unter die Dusche. Ohne zu warten, bis das Wasser heiß war, drehte er den Hahn auf und stellte sich unter den harten, eiskalten Strahl. Das war jetzt genau das Richtige für ihn, um sich wieder abzukühlen.
    Es dauerte jedoch nicht lange, bis das Wasser heiß wurde, aber da spülte er sich bereits die Seife ab. Er hatte Macie versprochen, gleich wiederzukommen. Dieses Versprechen zu halten war das Mindeste, was er für sie tun konnte.
    Nachdem er sich abgetrocknet hatte, zog er sich eine bequeme Hose und ein T-Shirt über und beeilte sich, wieder zu ihr zurückzukommen. Er klopfte an, und als er keine Reaktion hörte, öffnete er die Tür und betrat das Zimmer.
    „Macie?“ rief er.
    „Was ist?“ kam ihre Stimme aus dem Bad.
    „Ist alles okay mit dir?“
    „Noch nicht … aber bald.“
    „Brauchst du Hilfe?“
    „Nein.“
    „Kann ich irgendetwas für dich tun … soll ich dir vielleicht trockene Kleider bringen … oder einen Morgenrock?“
    „Nein … aber trotzdem danke.“
    Obwohl sie nicht viel gesagt hatte, hatte er gehört, dass sie zurechtkam, und das beruhigte ihn. Um sich die Zeit bis zu ihrer Rückkehr aus dem Bad zu vertreiben, langte er nach der Fernbedienung und setzte sich ans Fußende des Bettes. Im ersten Programm liefen gerade Nachrichten. Neugierig auf das, was in der Welt passiert war, lehnte er sich zurück und versuchte sich auf das, was der Nachrichtensprecher sagte, zu konzentrieren, aber es fiel ihm nicht leicht. Immer wieder dachte er an Macies nackten Körper. Erst als der Nachrichtensprecher zu den Lokalmeldungen kam, schaffte Jonah es, seine Aufmerksamkeit auf den Fernseher zu richten.
    „Und nun die Lokalnachrichten … Wie wir aus dem Cedars-Sinai-Hospital erfahren haben, hat sich der Gesundheitszustand des erfolgreichen Börsenmaklers Declyn Blaine leicht gebessert und muss jetzt nicht mehr als kritisch, sondern nur noch als ernst bezeichnet werden. Von dem fünfzehnjährigen Enkel des Multimilliardärs, der bei dem Anschlag entführt wurde, fehlt allerdings bis zur Stunde immer noch jede Spur. Declyn Blaines ältere Tochter Felicity wurde bei dem Überfall getötet, während sich die jüngere Tochter Mercedes, eine erfolgreiche Jungunternehmerin aus Chicago, derzeit in Los Angeles aufhält. Sie kooperiert so eng wie möglich mit der Polizei, in der Hoffnung, möglichst bald ihren Neffen zu finden.
    Leider hatten wir noch keine Möglichkeit, Miss Blaine um ein Interview zu bitten, aber man hat sie heute aus einem hiesigen Bestattungsinstitut herauskommen sehen. In der Urne, die sie bei sich trug, befand sich vermutlich die Asche ihrer Schwester
.“
    Als ein Film eingeblendet wurde, auf dem man sah, wie Macie das Bestattungsinstitut verließ, fluchte Jonah. Er hatte nirgendwo Kamerateams gesehen. Wo zum Teufel hatten sie sich versteckt? Doch dann fiel ihm ein, dass man heutzutage nur eine Teleskoplinse auf einer den neuesten technischen Standards entsprechenden Videokamera anbringen musste, um nahezu alles filmen zu können. Als der Mann weitersprach, richtete Jonah sein Interesse wieder auf die Nachrichten.
    „Der nachfolgende Film wurde wenige Stunden, nachdem Miss Blaine das Bestattungsinstitut verlassen hatte, aufgenommen. Wir alle fühlen mit ihr. Wie man sieht, scheinen frühere Spekulationen darüber, dass sie streng bewacht wird, zutreffend zu sein
.“
    Ungläubig starrte Jonah auf den Bildschirm. Man sah Carter am Steuer und Sugarman daneben, dann fing die Kamera Macies bleiches, aufgelöstes Gesicht ein und zoomte es so nah heran, dass die ganze Welt ihr Leid sehen konnte. Jonah fluchte lautstark.
    „Laut Angaben eines Polizeisprechers haben sich die Entführer von Evan Blaine immer noch nicht gemeldet. Evan Blaines Klassenkameraden haben in allen öffentlichen Gebäuden der Stadt Fotos von ihm aufgehängt und planen, diese Aktion am Wochenende auf den gesamten Bundesstaat auszudehnen. Jeder, der Hinweise auf den möglichen Aufenthaltsort

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