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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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hineinmurmelte. Als sie Macie sah, bekreuzigte sie sich, dann zog sie ihr behutsam das Unterkleid über den Kopf.
    „Wo ist der Arzt?“ fragte Jonah.
    „Im kleinen Salon ganz hinten.“
    „Könnten Sie ihn bitte holen?“
    „Selbstverständlich,
Señor
.“
    Rosa nahm das nasse Kleid samt Unterkleid mit und ließ Macie bis auf einen Spitzen-BH und ein Höschen unbekleidet zurück. Jonah deckte sie mit der Tagesdecke zu, dann ging er schnell ins Bad, um warmes Wasser in die Badewanne einlaufen zu lassen.
    Als er ins Zimmer zurückkehrte, beugte sich ein beleibter Mann in einem sündhaft teuren Anzug mit einem Stethoskop im Ohr über Macie und horchte sie ab.
    „Doktor?“
    „Anson Schultz, stets zu Diensten“, sagte der Mann, ohne aufzuschauen. „Was ist mit ihr passiert?“
    Jonah schilderte die Situation in knappen Worten. Der Arzt nickte ab und zu und fuhr wortlos mit seiner Untersuchung fort. Ein paar Minuten später hob er den Kopf und schaute an Jonahs Schulter vorbei.
    „Die Badewanne läuft gleich über“, sagte er.
    Rosa keuchte erschrocken, dann rannte sie ins Bad, um das Wasser abzustellen.
    Schließlich richtete Dr. Schultz sich auf, zog die Bügel des Stethoskops aus den Ohren und ließ das Untersuchungsinstrument in seine Arzttasche fallen. „Ich kann nichts wirklich Besorgniserregendes feststellen. Ihre Reflexe sind in Ordnung. Ich werde ihr ein Schlafmittel geben, dann wird es ihr vermutlich bald wieder gut gehen.“
    „Aber sie zittert immer noch“, wandte Jonah ein.
    Der Arzt zuckte mit den Schultern. „Das müsste sich eigentlich mit einem heißen Bad und einem ebenso heißen Getränk beheben lassen. Aber bitte keinen Alkohol zu dem Schlafmittel, das ist nämlich keine gute Mischung.“
    Jonah, der wenig beeindruckt war von dem Mann und seiner Art, mit Kranken umzugehen, zog verärgert die Stirn in Falten. „Sonst noch etwas?“ fragte er.
    Der Arzt streifte Macie noch einmal mit einem kurzen Blick, dann schaute er Jonah wieder an. „Vielleicht könnte ja heute Nacht jemand bei ihr bleiben … eine Krankenschwester … oder vielleicht diese Haushälterin?“
    „Sie wird nicht allein sein“, erwiderte Jonah und nahm die Packung mit den Schlaftabletten entgegen, die ihm der Arzt hinhielt.
    Jetzt kam Rosa zurück. „Das Bad,
Señor
… es ist bereit.“
    „Wenn Sie mich noch einmal brauchen, erreichen Sie mich unter dieser Nummer“, sagte der Arzt und reichte Jonah eine Visitenkarte.
    „Ich bringe Sie zur Tür“, meinte Rosa, dann schaute sie Jonah an. „Soll ich zurückkommen und mit dem Bad helfen?“
    Jonah schüttelte den Kopf.
    Sie zögerte, als ob ihr plötzlich auffiele, wie unschicklich es war, Jonah mit Macie allein zu lassen. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und verließ mit dem Arzt im Schlepptau das Zimmer.
    Nachdem die beiden fort waren, schloss Jonah hinter ihnen die Tür. Anschließend ging er zum Bett zurück, setzte sich auf die Bettkante und legte eine Hand an Macies Wange. „Macie …“
    Sie schlug die Augen auf.
    Er lächelte.
    „Da bist du ja wieder“, sagte er sanft.
    „Ich war gar nicht so weit weg.“
    „Ich weiß.“ Er fuhr ihr über die Wange und stand auf. „Du musst in die Wanne, solange das Wasser richtig heiß ist.“
    „Ja.“
    „Brauchst du Hilfe?“
    „Nein danke, ich komme allein zurecht.“
    Als er das Zittern in ihrer Stimme hörte, hätte er alles für sie getan, nur um zu erreichen, dass es ihr endlich besser ging.
    Sie holte tief Atem, dann schlug sie die Tagesdecke zurück und schwang ihre Beine über die Bettkante. „Mein Aufzug lässt der Fantasie wohl nicht mehr viel Spielraum, was?“ fragte sie, als sie den Luftzug an ihrem beinahe nackten Körper spürte.
    „Meine Fantasie spielt schon seit einer ganzen Weile verrückt, aber die Wirklichkeit übertrifft meine kühnsten Vorstellungen.“ Dann ergriff er ihre Hände und zog sie hoch. Als sie stand, küsste er sie auf die Wange und sagte: „Du bist eine sehr schöne Frau, aber jetzt komm in die Badewanne.“
    Sie zögerte nur einen Sekundenbruchteil, dann schlüpfte sie aus BH und Höschen und ließ beides achtlos auf den Boden fallen. Anschließend ging sie langsam ins Bad.
    Jonah stand da und schaute ihr nach, bis er sicher war, dass sie in der Wanne saß, dann atmete er tief durch. „Macie?“
    „Ja?“
    „Ich gehe nur schnell in mein Zimmer und hole mir trockene Sachen.“
    Es folgte ein kurzes Schweigen, dann fragte sie: „Kommst du gleich

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