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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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Wütend kniff er die Augen zusammen, und seine Stimme wurde gefährlich sanft. „Was zum Teufel wollen Sie mir damit unterstellen?“
    Ruger seufzte. „Verdammt, Mann. Zwingen Sie mich nicht, es auszusprechen. Sie wissen ganz genau, was ich meine. Ich muss mich an die Spielregeln halten. Ich kann aus niemandem Informationen herausprügeln, selbst wenn ich es noch so gern wollte.“
    „Aber ich kann?“ fragte Jonah.
    Ruger hielt Jonas Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. „Beweisen Sie mir das Gegenteil“, sagte er.
    Das Schweigen zwischen den beiden Männern dehnte sich, bis es fast unerträglich wurde. Ein falscher Atemzug, ein Zwinkern zu viel, und die dünne Zivilisationsschicht, die sie davon abhielt, aufeinander loszugehen, würde zerreißen.
    Als Ruger von einem seiner Leute gerufen wurde, wandte er den Kopf, und als er sich wieder umdrehte, war Jonah gegangen.
    „Na, das sagt wohl alles“, brummte Ruger und machte sich wieder an seine Arbeit.
    Er wusste nicht, dass Jonah in sein Zimmer gegangen war, um seinen direkten Vorgesetzten anzurufen. Die Sekretärin stellte ihn sofort durch, woraus er schloss, dass der stellvertretende Direktor bereits auf seinen Anruf gewartet hatte.
    „Sir … ich möchte Sie um einen Gefallen bitten“, sagte Jonah.
    „Schießen Sie los.“
    „Ich brauche eine Liste von jedem Projekt, in das Calderone jemals Geld investiert hat – und zwar von dem Tag an, an dem er die Schürzenzipfel seiner Mama losgelassen hat, bis zu dem Moment, da wir ihn hinter Gitter gebracht haben. Wenn er irgendwo in Kalifornien ein Stück Land besitzt, will ich es wissen. Dasselbe gilt für Firmen. Ich weiß, dass Calderone in Amerika Besitztümer hat, ich weiß nur nicht, wo. Ich brauche einen Mann, der über weit reichende Insiderkenntnisse verfügt. Agent Ruger ist ein guter Mann, aber er hält sich eisern an seine Vorschriften, und in denen komme ich leider nicht vor. Ich habe mir überlegt, ob Sie mir nicht Carl French schicken könnten.“
    „Einverstanden“, kam es prompt zurück.
    Jonah entspannte sich ein wenig. Endlich mal etwas Positives. „Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Sir.“
    „Keine Ursache, es bleibt ja alles in der Familie. Sie können noch heute mit French rechnen.“
    „Ja, Sir, und nochmal danke.“
    Als Jonah auflegte, fühlte er sich erheblich besser. Ruger wollte ihn in die Ermittlungen nicht aktiv einbeziehen. Na schön, dann würde er eben versuchen, auf eigene Faust weiterzukommen, mit seinen eigenen Leuten.
    Zufrieden, dass er für den Moment alles in seiner Macht Stehende getan hatte, verließ er sein Zimmer und folgte dem Essensduft, der aus dem hinteren Teil des Hauses herüberzog.
    Er fand die Küche, wo sich Rosa und ein kleiner Chinese aufhielten, der in einem Topf auf dem Herd herumrührte. Jonah nahm an, dass er der Koch war.
    Als Rosa ihn sah, weiteten sich ihre Augen. „Aber
Señor
… Sie hätten mich doch nur zu rufen brauchen. Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich bin ein ungeduldiger Mensch“, sagte Jonah und fügte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen, hinzu: „Irgendetwas riecht hier nämlich sehr gut. Wann gibt es Essen?“
    „Sofort. Gehen Sie schon mal ins Esszimmer. Ich bin gleich da.“
    „Ich kann genauso gut hier essen“, bot Jonah an.
    Über ihr Gesicht huschte ein entsetzter Ausdruck. „Aber nein,
Señor
. Ich bringe Ihnen Ihr Essen.“
    „Na schön, ganz wie Sie wollen“, erwiderte er. „Aber heben Sie noch etwas für Macie auf. Sie schläft im Moment.“
    „Selbstverständlich“, sagte sie mit einem entschiedenen Nicken, dann machte sie ihm fast die Tür vor der Nase zu.
    Da er nicht allein an der großen Tafel sitzen wollte, wartete er, bis Rosa das Essen gebracht hatte, dann nahm er seinen Teller und ging damit auf die Terrasse. Er setzte sich in einen Korbsessel, legte seine Beine bequem auf einen zweiten Stuhl und begann zu essen.
    Das Essen war heiß und scharf und weckte in ihm Erinnerungen an Bangkok. Er aß mit Genuss, während er einem Gärtner beim Rasenmähen zuschaute. Plötzlich verspürte er den Wunsch, dem Mann ins Gesicht zu sehen. Wenn er Calderones eingeschleuster Mitarbeiter war, wollte er ihm Auge in Auge gegenüberstehen. Als der Mann den Rasenmäher in einen Geräteschuppen in der Nähe brachte, stellte Jonah seinen Teller auf dem Gartentisch ab, stand auf und schlenderte über den Rasen.
    In der Luft hing der Duft nach frisch gemähtem Gras und Blumen. Jonah fühlte sich an die

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