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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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im Nacken, während er ihr die andere auf den Rücken legte.
    Sie war so nah und doch immer noch nicht nah genug. Ihr Puls und ihre Atmung waren beschleunigt, und es fühlte sich an, als ob sie schwankte.
    „Macie …“
    Sie stöhnte leise.
    „Sieh mich an, Baby“, bat er sanft.
    Macie erschauerte, dann hob sie den Kopf.
    „Atme tief ein und langsam wieder aus.“
    „Aber ich …“
    „Bitte … tu wenigstens ein einziges Mal, was ich dir sage, ohne zu widersprechen.“
    Macie beugte sich vor und schloss die Augen, dann lehnte sie ihre Stirn gegen seine breite Brust.
    Tief einatmen. Und langsam wieder ausatmen.
    Diese Übung wiederholte sie so lange, bis der Boden unter ihr aufgehört hatte zu schwanken.
    „Besser?“ fragte Jonah.
    Sie nickte.
    „Hast du Hunger? Ich könnte Rosa bitten, dass sie dir etwas zu essen bringt.“
    Er wartete auf eine Antwort, aber sie schmiegte sich nur schweigend noch enger an ihn.
    „Macie?“
    Erst da hob sie den Kopf. „Schließ die Tür ab.“
    „Aber warum …“
    Sie unterbrach ihn, indem sie ihm einen Finger auf den Mund legte und ihm tief in die Augen schaute. „Sag, Jonah, würdest du mir eine Bitte erfüllen?“
    In Jonahs Kopf wirbelte alles wild durcheinander. Ihre weiche Haut, ihre volle Unterlippe, dieser verhangene Blick, all das weckte sein Verlangen. Plötzlich war er wie besessen von der Vorstellung, sie schnell und hart zu nehmen. Er wusste, dass er ihr ihre Bitte nicht abschlagen konnte, aber dennoch verspürte er im Nacken ein warnendes Prickeln.
    Er nickte trotzdem.
    Erleichtert stieß sie einen tiefen Seufzer aus.
    Jonah spürte ihren warmen Atem an seiner Wange und wollte sie küssen, so wie er es vorhin schon einmal getan hatte. Aber das war etwas anderes gewesen, weil sie geschlafen hatte. Jetzt hingegen war sie wach, und die Vertrautheit, die sich in einem Kuss ausgedrückt hätte, wäre ihm peinlich. Er dachte daran, dass er mit ihrer Schwester ein Kind hatte, und es kam ihm irgendwie unrecht vor, sich jetzt von Macie angezogen zu fühlen. Er wartete darauf, dass sie weitersprach, und als sie es nicht tat, schaute er sie mit gerunzelter Stirn an.
    Zwischen ihren Augenbrauen stand eine leichte Falte, und ihr Kinn zitterte. Als sie jetzt eine Hand hob und an seine Wange legte, hörte er, dass sie noch schneller atmete. Er schloss die Augen und kostete ihre Berührung aus. Dann spürte er, wie ihre Lippen die seinen streiften, und er zuckte zusammen.
    „Jonah …“
    „Was ist, Baby?“
    „Nimm mich, jetzt.“
    Es war ein Satz aus dem schönsten Traum, den er je geträumt hatte, und das Letzte, was er zu hören erwartet hatte. Sein erster Gedanke war, einfach zu nehmen, was sie ihm angeboten hatte, aber das ließ sein Gefühl für Fairness und Anstand nicht zu. Er konnte unmöglich aus einer Bitte, die sie unter anderen Umständen wahrscheinlich nicht geäußert hätte, für sich Kapital schlagen. Zumindest nicht, ohne vorher genau nachzufragen.
    „Hältst du das wirklich für klug?“
    Sie runzelte die Stirn. „Willst du damit sagen, dass ich lieber ein braves Mädchen sein und die restlichen Schlaftabletten, die mir der Arzt dagelassen hat, auch noch nehmen sollte? Das kommt gar nicht infrage. Ich habe schon zu viele Tage mit Gedanken an den Tod verbracht. Du brauchst mir keine großartigen Gefühle vorzugaukeln, ich will einfach nur spüren, wie es sich anfühlt, lebendig zu sein.“
    Jonah fühlte sich wie betäubt. Ihre Aufrichtigkeit berührte ihn so schmerzlich, wie er es sich nie hätte vorstellen können. Natürlich wollte er sie, das stand außer Zweifel, aber sie ausgerechnet jetzt, da sie so verwundbar war, auf diese Art zu berühren, kam ihm falsch vor – ganz und gar falsch.
    All diese Gedanken konnten ihn jedoch nicht daran hindern, sich vorzubeugen und sie auf den Mund zu küssen. Nur widerstrebend löste er sich schließlich von ihr und zog eine Spur kleiner heißer Küsse über ihre Wange, dann knabberte er dicht unter ihrem Ohr an ihrem Hals. Er wusste, dass ihn der Duft weißer Lilien sein ganzes restliches Leben lang begleiten würde.
    „Gott … Macie, ich …“
    Als er spürte, wie sie sich anspannte, verkniff er es sich, den Satz zu beenden. „Verdammt“, stieß er stattdessen hervor, dann umfasste er ihr Gesicht mit den Händen. „Ich müsste jetzt eigentlich Nein sagen, aber ich schaffe es nicht. Gott möge mir verzeihen, aber ich schaffe es einfach nicht zu widerstehen.“
    Sie lächelte, dann nahm sie seine

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