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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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errötete, dann senkte sie den Kopf. „Ich weiß“, sagte sie rasch. „Es ist okay. Es ist passiert, weil ich dich darum gebeten habe.“
    Er umfasste ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, um sie zu zwingen, seinem Blick zu begegnen. „Nein, es ist passiert, weil ich es wollte. Ich habe es mir von dem Moment an gewünscht, als ich dich bei mir vor dem Haus stehen sah, aber es fiel mir nicht leicht, meinen Zorn auf deine Schwester und deinen Vater von meinen Gefühlen für dich zu trennen.“
    Macies Herz schlug vor Glück schneller. „Oh Jonah, ich …“
    „Slade, wir müssen los“, sagte Sugarman in diesem Moment. „Ruger hat eben angerufen. Er will, dass wir Sie beide zurückbringen. Und zwar sofort.“
    Abrupt fuhr Jonah herum. „Geht es um Evan? Haben sie ihn gefunden?“
    Sugarman runzelte die Stirn. „Kann ich mir nicht vorstellen, denn das hätte mir Ruger bestimmt gesagt.“
    Jonahs Hoffnung schwand. Es gab nur noch zwei weitere Gründe, die ernst genug waren, einen so direkten Befehl zu rechtfertigen. Entweder hatte Ruger einen Tipp bekommen, dass Macies Leben bedroht war, oder Calderones Leute waren dabei, einen Zug zu machen.
    „Warum nehmen wir nicht den Aufzug?“ fragte Macie, als Jonah ihre Hand ergriff und mit ihr hinter den beiden FBI-Agenten auf die Treppe zuging.
    „Zu vorhersehbar.“
    „Oh, mein Gott“, murmelte Macie, während sie die Treppe hinuntergingen.
    „Nur keine Aufregung, Miss Blaine. Es ist lediglich eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Carter.
    „Nein, es ist ein Albtraum“, gab Macie zurück, dann spürte sie Jonahs Hand auf ihrer Schulter.
    „Aber du bist nicht allein“, sagte er leise. „Nicht mehr.“
    Evan saß auf der Kante seiner Pritsche und fixierte einen Punkt auf der gegenüberliegenden Wand, ohne ihn wirklich zu sehen. Irgendetwas war da draußen im Gange. Sein Bewacher, der ihn anfangs angefleht hatte zu essen, behandelte ihn inzwischen respektlos. Obwohl Evan nicht erwartete, mit einem Lächeln oder einem Schulterklopfen belohnt zu werden, weil er aß, war doch nicht zu übersehen, dass sich die Stimmung seines Bewachers von Stunde zu Stunde verschlechterte. Es war ein erschreckender Gedanke sich vorzustellen, dass er den morgigen Tag nicht mehr erleben würde, obwohl er seit dem Tag seiner Entführung täglich mit seinem Tod gerechnet hatte.
    Er schaute auf seine Hände und versuchte, die geschwollenen Finger zu Fäusten zu ballen. Als unter einem Fingernagel Eiter hervorschoss, zuckte er zusammen. Jetzt machte sich in der Ecke die Ratte durch ein Rascheln bemerkbar und schlüpfte genau in dem Moment, in dem er sich umdrehte, aus ihrem Loch.
    „He, Harold. Wie geht’s?“
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wurde ihm die Absurdität der Situation bewusst, und er musste grinsen. Und als die Ratte zu dem Essenstablett auf dem Fußboden in der Nähe der Tür huschte, wo sie an einer leeren Dose Thunfisch schnupperte, grinste er immer noch. „Tut mir Leid, Harold, nichts mehr da. Wie du siehst, lebst du jetzt mit einem Fresssack zusammen.“ Dann hob er die Arme und schnüffelte an seinen Achselhöhlen. „Der stinkt wie ein Schwein“, murmelte er und lachte kurz auf. „Jedenfalls nehme ich das an, weil ich nämlich ehrlich gesagt noch nie ein Schwein gerochen habe. Du, Harold?“
    Diese Unterhaltung fand Evan dermaßen komisch, dass er in hysterisches Gelächter ausbrach. Er konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, bis er schließlich vollkommen erschöpft auf die Pritsche zurücksank.
    Die Ratte saß auf ihren Hinterläufen und beobachtete Evan; sie wirkte beinahe so, als versuchte sie zu entscheiden, ob sie sitzen bleiben oder lieber weglaufen sollte.
    Als der Wärter draußen auf dem Flur das Lachen hörte, schloss er sofort die Tür auf und sah, dass sich der Junge auf dem Bett wälzte und wie ein Irrer lachte.
    „He, du! Hör sofort auf!“ brüllte der Wärter.
    Evan rollte sich auf die Seite und schnappte keuchend nach Luft.
    Die Ratte rannte in Deckung.
    „He, Smiley … was denkst du?“
    „Was soll ich denn denken?“ brummte der Aufpasser.
    „Stinke ich wie ein Schwein? Harold findet es jedenfalls. Und was denkst du?“
    Der Mann fuhr mit der Pistole in der Hand zu der Klozelle herum. „Was denn für ein Harold?“
    „Ich dachte, das ist dein Bruder. Aber wenn du ihn nicht kennst, muss ich wohl irgendwas falsch verstanden haben.“
    Der Mann musterte ihn böse.
    Erneut brach Evan in hysterisches Lachen aus. Und jedes Mal, wenn er

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