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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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fragte sie.
    Jonah runzelte die Stirn. Dieser Gedanke war ihm auch schon gekommen, aber ihnen blieb keine große Wahl. „Er kann dich nicht gewaltsam von hier wegschleppen, nicht unter den Augen all der Agenten. Deshalb müsstest du eigentlich sicher sein – vorausgesetzt natürlich, du bleibst auch wirklich hier.“
    „Wenn die große Rettungsaktion beginnt, werde ich ganz bestimmt nicht hier sitzen bleiben und Däumchen drehen.“
    „Ich will aber nicht, dass du dieses Haus verlässt“, wandte Jonah scharf ein.
    Macie reckte trotzig das Kinn. „Du verlässt es ja auch.“
    „Ich warte draußen, bis Sie sich geeinigt haben“, sagte Collum und verließ, sorgfältig die Tür hinter sich schließend, das Zimmer.
    „Macie … bitte“, sagte Jonah.
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, spürte sie seinen Atem weich auf ihrer Wange.
    Jonah musterte sie so eingehend, als ob er sie vorher noch nie richtig angeschaut hätte.
    „Macie.“
    „Was ist?“
    „Du weißt, dass ich dich liebe.“
    Ihr schossen Tränen in die Augen. „Ich liebe dich auch. Und jetzt geh und such Evan … und komm wieder zurück.“
    „Ich möchte dich nicht verlieren“, sagte er.
    „Du verlierst mich ganz bestimmt nicht“, versicherte sie ihm.
    „Ich weiß, dass es zu früh ist, um Zukunftspläne zu schmieden“ fuhr Jonah fort. „Aber ich …“
    Macie legte ihm einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Du brauchst mir nichts zu versprechen. Wir reden, wenn alles vorbei ist.“
    Er gab ihr noch einen letzten, verzweifelten Kuss, dann verließ er das Zimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Der Gärtner hatte sich an seinen neuen Namen mittlerweile gewöhnt. Sein Job machte ihm Spaß, und das kleine Häuschen, das er unter Sosas Namen gemietet hatte, gefiel ihm. Und ganz besonders gefiel ihm seine Nachbarin Amelia Ramos. Wenn der Padrone nicht wäre, würde er nie mehr nach Bogotá zurückkehren. Aber so hatte es mit der perfekten kleinen Welt, in die er hineingeraten war, nun ein Ende.
    Felipe stand gerade in seiner kleinen Küche und kochte Kaffee – er trank ihn stark und schwarz wie die meisten Kolumbianer –, als es an seiner Haustür klopfte. In all der Zeit hier hatte ihn noch nie jemand besucht. Im ersten Moment erwog er, nicht zu reagieren, doch da es erneut klopfte, öffnete er.
    Als Felipes Blick auf einen Gringo fiel, war er zuerst überrascht, dann stutzte er, weil ihm der Mann mit dem dunklen, kurz geschnittenen Haar irgendwie bekannt vorkam. Er beugte sich vor und musterte ihn eingehend.
    „Wollen Sie mich nicht hereinbitten?“ fragte Jonah.
    Felipe runzelte die Stirn. „Entschuldigen Sie,
Señor
, aber ich kenne Sie nicht.“
    Jonah stieß Felipe ins Haus und packte ihn am Kragen. „Und ob du mich kennst, du miese kleine Ratte. Ich bin Jonah Slade. Calderone hat meinen Sohn in seiner Gewalt, und ich will ihn zurück.“
    Felipe bekam vor Schreck fast einen Herzschlag. Er versuchte, sich aus dem Griff des Mannes herauszuwinden, aber es gelang ihm nicht.
    „Immer mit der Ruhe, Freundchen. Du bleibst schön hier“, sagte Jonah. „Was hältst du davon, wenn du jetzt den
Padrone
anrufst und ihm sagst, dass du mich gefunden hast?“
    Felipe war schlecht vor Angst. Er spähte an dem Mann vorbei durch die geöffnete Tür, in der Erwartung, mindestens zwei Streifenwagen zu entdecken, aus denen Polizisten springen und die Einfahrt hinaufstürmen würden, aber es war nichts zu sehen.
    „Sie müssen mich mit jemandem verwechseln“, murmelte er undeutlich. „Ich kenne keinen Jonah Slade und einen Miguel Calderone auch nicht.“
    Jonah versetzte ihm einen Stoß vor die Brust, sodass er weiter rückwärts ins Haus taumelte, dann trat er ebenfalls ein und machte schnell die Tür hinter sich zu. „Ach ja? Und was bist du dann, ein Hellseher?“ fragte Jonah.
    Felipe stutzte. „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“
    Jonah zerrte den Mann am Kragen ganz nah zu sich heran und schüttelte ihn, während er sagte: „Hör auf, mich anzulügen, du Dreckskerl. Wenn du Calderone nicht kennst, musst du ein Hellseher sein. Denn woher weißt du sonst, wie er mit Vornamen heißt?“
    Felipe wurde es ganz heiß vor Schreck.
Madre de Dios
. Er hatte sich verraten. „Bitte,
Señor
, gehen Sie. Ich bin nur ein Gärtner. Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“
    Jonah deutete auf die Tätowierung auf Sosas Arm. „Jeder von Calderones

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