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Eine fast perfekte Lüge

Eine fast perfekte Lüge

Titel: Eine fast perfekte Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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etwas über Jonahs Vergangenheit wussten. Noch mehr verwirrte ihn jedoch die Frage, wer von den Leuten, die er kannte, etwas zu gewinnen hatte, indem er Calderone eine Information über ihn verkaufte.
    Und dann gab es da die beiden Vorfälle mit Macie. Man hatte ihr eine Wanze in die Handtasche geschmuggelt, dann hatte man versucht, ihrer auf dem Weg nach La Jolla habhaft zu werden. Das alles war nur möglich, wenn es im Haus jemanden gab, der Calderones Leuten Informationen zukommen ließ.
    Gedankenverloren fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht und wandte sich vom Fenster ab. All das war eigentlich kaum zu glauben, und doch schien es ihm wahrscheinlicher als jede andere Möglichkeit. Und wenn es tatsächlich stimmte, könnte ihm das, was er vorhatte, zum Verhängnis werden.
    Jonah ließ sich auf der Bettkante nieder und genoss es, Macie einfach nur anzusehen. Sie war so schön und klug, und er liebte sie über alles. Er schloss die Augen und sprach ein Gebet. Er bat darum, dass sein Sohn am Leben bleiben und Teil seines Lebens sein möge und dass er und Macie bis an ihr Lebensende glücklich zusammenlebten. Es war viel, was er sich wünschte, vor allem für einen Mann, der nur selten betete, und wenn er es tat, dann gewiss nicht, um Gott zu bitten, Ordnung in sein Leben zu bringen. Aber diesmal stand zu viel für ihn auf dem Spiel. Da er zu unruhig war, um zu schlafen, zog er Macie die Decke über die Beine und ging wieder nach unten. Er war eben zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, seine Pläne zu ändern, als das Telefon klingelte.
    Automatisch streckte er die Hand nach dem Hörer aus. „Hier bei Blaine“, meldete er sich.
    „Hier ist Cecelia Bardley, Krankenschwester im Cedars-Sinai. Könnte ich bitte mit Mercedes Blaine sprechen?“
    „Sie schläft im Moment. Kann ich ihr etwas ausrichten?“
    „Gehören Sie zur Familie?“ vergewisserte sie sich.
    Jonah zögerte, aber nur eine Sekunde. „Ja.“
    „Ich bedaure, dass ich Ihnen diese schlechte Nachricht überbringen muss, aber Mr. Blaine hat vor kurzem einen schweren Schlaganfall erlitten.“
    „Ist er tot?“ fragte Jonah.
    „Nein, Sir, aber er kann sich an nichts mehr erinnern und erkennt auch niemanden. Leider steht es nicht gut um ihn.“
    Jonah seufzte. „Tja dann … danke für Ihren Anruf. Wir kommen so bald wie möglich.“
    „Sie brauchen sich nicht zu beeilen“, sagte die Krankenschwester. „Er wird Sie, wie gesagt, sowieso nicht erkennen, dafür ist sein Zustand zu ernst. Der Arzt hat mich nur gebeten, Ihnen Bescheid zu sagen.“
    „Aha. Na ja … trotzdem danke.“
    Während Jonah auflegte, wanderte sein Blick die Treppe hinauf. Dies war eine weitere Last auf Macies Schultern, und das ausgerechnet jetzt, da er nicht in ihrer Nähe sein konnte, um ihr etwas davon abzunehmen.

14. KAPITEL
    L angsam ging Jonah die Treppe hinauf. Er betrat Macies Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. Es tat ihm Leid, dass er sie wecken musste, aber es ging nicht anders. Diese Neuigkeit musste er ihr schon selbst überbringen.
    „Macie … Sweetheart.“
    Sie rollte sich auf den Rücken, dann griff sie nach seiner Hand und zog sie an ihre Lippen. „Ist es schon Morgen?“ fragte sie schlaftrunken.
    Er beugte sich über sie und küsste sie, wobei er sich wünschte, er könnte ihr das, was er ihr gleich mitteilen musste, ersparen. „Nein, Baby, es ist noch Nacht. Aber ich muss dir etwas sagen.“
    Jonahs Tonfall ließ sie aufhorchen. Sofort war sie hellwach und setzte sich auf. „Was denn?“
    „Eine Schwester vom Krankenhaus hat eben angerufen. Wegen Declyn. Er hatte einen Schlaganfall.“
    Macie schloss die Augen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Sie wagte es nicht, die unvermeidliche Frage zu stellen. Jonah, der ihre Angst spürte, nahm sie in den Arm.
    „Er ist nicht tot. Aber die Krankenschwester sagt, dass es ein schwerer Schlaganfall war. Offenbar ist das Gehirn betroffen.“
    „Oh Gott, das ist alles meine Schuld“, sagte sie mit bebender Stimme. „Ich hätte mich nicht mit ihm anlegen sollen …“
    „Hör sofort auf“, fiel Jonah ihr ins Wort. „Du hast diesem alten Mann nichts angetan, was er sich nicht vorher schon selbst angetan hätte. Es war wahrscheinlich eine Embolie. So etwas kommt bei Schussverletzungen häufig vor.“
    Macie war sich nicht ganz sicher, ob sie Jonah glauben konnte, aber sie wollte es – musste es –, um damit fertig werden zu können. „Ich finde es schrecklich, dass ihm das passiert ist“,

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