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Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Titel: Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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Fieber, Mr.   James. Sie sind so schon überhitzt.«
    Er warf seine Decke mit einer Bewegung zurück, die ihm selbst jämmerlich und kindisch erschien. »Dann mache ich selbst eines.« Seine Beine waren schwach und schwer wie Blei. Der Läufer unter seinen nackten Füßen kratzte und brannte, und als er zu stehen versuchte, gaben seine Knie nach. »Verdammt.«
    Mrs Vine drückte ihn aufs Bett zurück, als sei er acht Jahre alt. »Legen Sie sich lieber wieder hin, Mr James. Ich lass eine Kanne Weidenrindentee kommen.«
    Warum hatte sie immer recht? Er sah ihr finster nach. Als ihr Rücken aus der Tür verschwand, richtete er sein Augenmerk auf George. »Und warum bist du immer noch hier? Ich dachte, du willst mit den Ringleys in die Kirche.«
    »Als Mrs Vine dich im Schlaf hat rufen hören, wollte sie mich lieber davon in Kenntnis setzen.«
    »Ich   – was hab ich?« Auf einmal kam ihm das Zimmer erstickend heiß vor und er warf die Decke von sich. »Was habe ich gesagt?«
    »Einen Haufen Unsinn über Wein und gefälschte Briefe und Hyänen.« Georges Mund verzog sich zu einem spöttischen, rosigen Lächeln. »Oder hast du vielleicht von weintrinkenden Hyänen gesprochen, die außerdem geschickte Fälscher sind?«
    Die Erinnerung kam mit einer Vehemenz zurück, die ihm den Atem nahm. Oder war das vielleicht auch nur ein Symptom des Malaria-Rückfalls? »Ich   – du würdest mir nicht glauben, wenn ich versuchen würde, es dir zu erklären.« Er musste allein sein. Um nachzudenken. Hinter seinen Schläfen pochte ein gemeinerSchmerz. »Tut mir leid, dass du die Ringleys jetzt verpasst hast, altes Haus.«
    »Keine Sorge. Ich schau heute Nachmittag bei ihnen vorbei. Nur wenn es dir bis dahin ein bisschen besser geht, natürlich.«
    »Ach, ganz bestimmt.« Der Tee kam und James stürzte gierig eine Tasse des bitteren Gebräus hinunter. »Du hast doch Newcombe nicht wirklich holen lassen, oder? Der ist doch ein Quacksalber.«
    »Er ist ein ausgezeichneter Arzt«, sagte George vorwurfsvoll. »Du willst nur nicht auf seinen Rat hören.«
    »›Den ganzen Tag im Bett liegen und Patiencen legen. Das macht eine Guinee, bitte schön.‹ So macht er das mit allen seinen Fällen   – nur, dass die anderen alte Damen sind, denen das gefällt. Deshalb halten sie ihn für so genial.«
    »Eins kann man feststellen«, sagte George matt, »die Malaria hat deine Laune auf jeden Fall nicht verbessert.«
    James täuschte sich in Mr Newcombe, der tatsächlich strikte Bettruhe verordnete, aber anderthalb Guineen für seinen Rat verlangte, da heute Sonntag war. Doch die Anordnung beruhigte George, vor allem weil sich James in keiner Weise dagegen wehrte.
    Ehe George sich zu den Ringleys aufmachte, schaute er noch mal bei James herein. »Weißt du«, sagte er, »das ist mir eine große Erleichterung, dass dir deine Gesundheit wichtig ist und du darauf achtgeben willst. Ich war ja immer gegen das Abenteuer in Indien,musst du wissen, und unserem Unternehmen hat es nicht gutgetan. Sobald du wieder ganz hergestellt bist, können wir uns auf größere und bessere Aufträge hier im guten alten England konzentrieren. Bis später!«
    James winkte ihm sarkastisch nach, wobei der Sarkasmus nicht bei George ankam, der mit rosigen Wangen und guter Laune zurückwinkte. Als sich die Tür hinter George schloss, lehnte James sich in die vielen Kissen zurück, die alle frisch bezogen waren. Er trank zwei Tassen Weidenrindentee. Dann läutete er nach Briefpapier, Feder und Tinte und einer festen Schreibunterlage.
     
    Sonntag, 10.   Juli
    Mittag
     
    Mein lieber Harkness,
    nachdem ich mein Gutachten zu den Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle am St. Stephen’s Turm abgeschlossen habe, würde ich Ihnen die Ergebnisse gerne vorlegen, ehe ich sie morgen an den leitenden Beauftragten des Arbeitsausschusses übermittle. Ich komme heute bei Ihnen vorbei, sobald es Ihnen gelegen ist.
     
    Beste Grüße
    Ihr
    J.   Easton
     
    Er schrieb diesen Brief rasch und ohne Zögern und übergab ihn an einen Boten. Dann legte er sich einen zweiten Briefbogen bereit, tauchte die Feder ein und ließ sie lange über dem Papier schweben. Er setzte ein paarmal zum Schreiben an, ohne jedoch das Papier zu berühren. Runzelte nachdenklich die Stirn. Legte die Feder weg, nahm sie dann wieder auf. Überlegte es sich erneut anders. Zehn, zwanzig Minuten vergingen. Schließlich packte er die Schreibutensilien mit einem frustrierten Stöhnen zusammen. Es war sinnlos. Einige

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