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Eine Feder aus Stein

Eine Feder aus Stein

Titel: Eine Feder aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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ihm mit einem Glas Scotch zu. Luc ging zu ihnen hinüber.
    »Hallo, großer, dunkler Unsterblicher«, sagte Claire grinsend und machte eine einladende Geste. »Setz dich. Hast du Hunger?«
    »Ja.« Es gelang Luc, den Ober auf sich aufmerksam zu machen. Er bestellte einen Scotch pur und ein halbes Muffaletta-Sandwich. »Und, was habt ihr zwei heute Abend noch vor?«
    » Was trinken«, erwiderte Claire und nahm einen Schluck ihrer eisgekühlten Pina Colada. »Und du?«
    Luc zuckte die Achseln. Clio mit einem Zauber belegen würde vermutlich für Heiterkeit sorgen, doch er wollte nicht, dass sich sein Vorhaben rumsprach.
    »Sag mir doch bitte mal, was du vom Plan unseres alten Spinners hältst«, sagte Claire. Sie trank ihr Glas aus. Als der Kellner Lucs Essen brachte, bestellte sie noch einen Drink.
    Wieder zuckte Luc die Achseln. »Das Problem ist, dass er kein völliger Spinner ist. Er will Macht, und er weiß, wie er sie kriegen kann. Und er wäre bereit, uns dafür alle plattzuwalzen.«
    Claire nickte, während sie über seine Worte nachdachte. Luc sah die Intelligenz in ihren Augen. Man konnte so leicht vergessen, wie klug sie war, wie scharfsinnig. »Wer von uns macht bei dem Ritus mit?«
    »Axelle und Jules«, sagte Richard. Er zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch in die Luft. »Ich und Manon. Ouida eventuell und vielleicht auch Sophie und Petra.«
    Claire sah Luc an. »Et toi?«
    »Ich bin dabei«, sagte er und biss von seinem riesigen Sandwich ab. Warmer Käse, würzige Salami, Olivensalat, italienisches Brot – es war perfekt, oder zumindest verdammt nah dran.
    »Interessant«, antwortete Claire.
    »Was ist mit dir?«, fragte Richard.
    »Ich denke, ich bin auch an Bord«, entgegnete sie verhalten. »Ich versuche schon die ganze Zeit, mir einen Wunschzettel zusammenzustellen.«
    Richard lachte trocken. »Tun wir das nicht alle?«
    »Erzählt mir ein bisschen von Petras Überraschungszwillingen.« Claire schnorrte sich eine von Richards Zigaretten und zündete sie an. Der Rauch verschleierte kurz ihr Gesicht.
    Stille trat ein. Luc spürte, wie Richards dunkle Augen auf ihm ruhten.
    »Momentan sind sie die Letzten aus Cerises Ahnenreihe«, sagte er langsam und stopfte den Olivensalat tiefer in sein Sandwich. »Die dreizehnte Generation. Anscheinend hat Petra der Mutter bei der Geburt beigestanden, und als sie gesehen hat, dass es sich um Zwillinge handelt, hat sie eines der Mädchen zu sich genommen, ohne dem Vater etwas davon zu sagen. Also ist die eine beim Vater in Connecticut aufgewachsen und die andere bei Petra.«
    »Petra wollte sie also trennen«, stellte Claire fest. »Hatte sie damals schon die Vermutung, dass Daedalus auf eine volle Treize aus ist?«
    »Das weiß ich nicht«, entgegnete Luc. »Aber aus irgendeinem Grund schien sie geglaubt zu haben, die beiden wären in Gefahr, wenn sie zusammenblieben. Dann ist diesen Sommer der Vater gestorben.«
    »Wir glauben, dass Daedalus und vielleicht Jules und Axelle ihn umgebracht haben«, sagte Richard nüchtern.
    »Das würde Jules nie tun«, antwortete Claire eine Spur zu heftig.
    Richard hob die Augenbrauen. »Jules ist Daedalus seit Jahren völlig ergeben. Er könnte aber auch eigene Pläne verfolgen. Als der Vater tot war, haben sie es so hingedreht, dass Axelle das Sorgerecht für den Zwilling aus dem Norden bekommen hat.«
    »Thais«, murmelte Luc und merkte, wie Richard ihn erneut ansah.
    Claire lachte. »Ja, klar. Weil Axelle immer schon über einen ausgeprägten Mutterinstinkt verfügt hat. Das ist zu komisch.«
    Luc und Richard konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Ja«, fuhr Luc fort. »Axelle hat Thais hierher gebracht. Bizarrerweise landete sie ausgerechnet auf Clios Schule und dann sind sie sich natürlich über den Weg gelaufen und haben alles rausbekommen.«
    »Das ist die Kurzfassung«, sagte Richard und nahm einen Schluck Scotch.
    »Ach so?«, erwiderte Claire interessiert. »Wie lautet denn die lange Version?«
    »Genau, Luc«, meinte Richard. »Erzähl Claire die lange Version.«
    Luc warf ihm einen giftigen Blick zu. »Da gibt es nicht viel zu erzählen.«
    Richard lachte. Lucs Augen wurden schmal. Er wusste nur zu gut, dass Claire den Schlagabtausch aufmerksam verfolgte.
    »Bei der Récolte hat Daedalus unsere Kräfte angezapft, um dich und Marcel herbeizurufen«, fuhr er fort, wobei er wieder einige Kapitel übersprang. »Und jetzt warten wir alle darauf, wie das Ganze wohl ausgehen wird.«
    »Mmmm«, sagte

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