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Eine Frage der Balance

Eine Frage der Balance

Titel: Eine Frage der Balance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana W. Jones
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Sie taten es verwirrt und zögernd, aber sie taten es, zückten ihre Waffen und marschierten auf uns zu. Thurless hatte sie als Unterstützung für Janine auf uns losgelassen. Ich sah meine Hoffnungslosigkeit in Wills Augen widergespiegelt, als unsere Blicke sich trafen. Diese ganze Aktion zielte darauf ab, mich und Maree zu eliminieren. Ohne uns hatte Dakros nichts gegen Janine oder White in der Hand und würde höchstwahrscheinlich aus reiner Verzweiflung Janine als Kaiserin akzeptieren.
    Wir tanzten weiter, standhaft, wenn auch ohne Hoffnung. Unmöglich ko nnt en Will und ich allein die Dornengöttin und ihre Anhänger und auch noch das Schock Männer mit Schwertern zurückschlagen. Vorläufig waren letztere noch keine unmittelbare Bedrohung, doch jedesmal, wenn sie nach einer Drehung und dem schnipp, schnipp, schnipp wieder in mein Blickfeld kamen, waren sie nähergerückt und entsprachen mehr dem Bild einer wilden Horde mit ihren Rüstungen, Helmen und Schwertern - klobige, schwere, unangenehm brauchbare Schwerter. An der Spitze schritt Gabrelisovic, ein hünenhafter Recke. Jedesmal, wenn ich ihn sah, schwang er seinen Flamberg mit größerer Wildheit und steigerte sich mehr und mehr in eine berserkerhafte Wut hinein. Der Ausdruck auf seinem Gesicht jagte mir kalte Schauer über den Rücken. Und jedesmal, wenn ich nach einer Drehung den Teil der Dornenhecke vor mir sah, der Janine war, hatte sie sich weiter verwandelt. Die riesenhaften U mr isse einer sardonischen alten Frau manifestierten sich um und über der menschlichen Gestalt inmitten der Dornenhecke. Sie schmiegte sich an unsere Schutzhülle und wartete geduldig, bis sie real genug war, um ihre Schößlinge hindurchzubohren und uns den Garaus zu machen.
    Und ihr Plan ging auf. Graue Zweigspitzen schnellten durch die Hülle und reckten sich nach uns, als das ganze Dickicht in einer prasselnden Feuerwalze aufloderte und verging. Flammen brandeten über unsere schützende Kuppel hinweg und ein Hitzeschwall. Wir hörten auf zu tanzen und mußten husten.
    Als ich wieder Augen und Ohren für meine Umgebung hatte, war von dem Dornengestrüpp nur noch eine breite schwarze Bahn zu sehen, die sich über das weiße Tuch des Rednertisches zog, den Mittelgang hinunter und an der vordersten Stuhlreihe entlang. Janines Leichnam lag genau in der Mitte der schwarzen Fläche. Sie hatte kein Haar mehr, und in ihrem verkohlten Gesicht klafften tiefe rote Schrunden.
    Komisch! dachte ich. Sie sieht aus wie jemand, der von einem koryfonischen Strahlengewehr getötet wurde.

Kapitel 24
Rupert Venables, Zum guten Schluß

    Im Saal wimmelte es von Soldaten in Grau und Blau. Einige trieben Männer in Rüstungen und vermummte Gestalten aus dem Gewirr der Stühle hinaus und zu kleinen Gruppen zusammen, die von je zwei Soldaten bewacht wurden. Andere hielten Wache bei den Türen. Ich spürte, daß der Nodus sich in wildem Aufruhr befand, und fragte mich, um wie viele Ecken man wohl zur Zeit laufen mußte, um hierherzukommen. Meine erste Handlung war, ihn zu beruhigen, dann schaute ich mich nach Dakros um. Er stand ganz in der Nähe und steckte eben den Handstrahler zurück ins Holster, der uns wahrscheinlich das Leben gerettet hatte.
    »O Gott!« sagte ich wie ein Idiot. »Ihr habt Eure Hauptmahlzeit mitten am Tag!«
    Der Blick, den er mir zuwarf, kam an Sarkasmus dem der Dornengöttin gleich. »Selbstverständlich. Wann denn sonst? Wo ist Gramos Albeck?«
    Ich deutete in die andere Saalhälfte. »Da hinten. Wenigstens habe ich ihn da zuletzt gesehen.« Jetzt war White nirgends zu entdecken.
    Dakros sprach ein paar kurze Worte in sein Com, dabei hielt er den sarkastischen Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue auf mich gerichtet. Hinter den Sitzreihen signalisierte ein Offizier Verstanden!, und ein Trupp Soldaten, das Gewehr im Anschlag, rückte zwischen den Stühlen vor. Dakros wandte sich an mich. »Nun, Magid, ich habe angekündigt, daß ich Maßnahmen ergreifen werde, und Ihr seht, es war keine leere Drohung. Als ich zur verabredeten Zeit nichts von Euch hörte, brachte ich einen Orlog nach Minderwärts, sobald es Jeffros gelungen war, ein Tor zu öffnen. Und verschont mich damit, dies wäre nicht bestimmt. Ich will es nicht hören.«
    »Ich bin sehr froh, daß Ihr gekommen seid«, sagte ich demütig.
    »Ja, das ist anzunehmen«, st immt e er zu. Sein Blick streifte Will, identifizierte ihn als Magid und wanderte weiter zu Nick und Maree. Nick musterte er mit sichtlichem

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