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Eine Frage Der Groesse

Eine Frage Der Groesse

Titel: Eine Frage Der Groesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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löst er bei seiner Partnerin aus (in 75 statt in 30 Prozent aller Fälle sexuellen Verkehrs) und umso häufiger findet ein gleichzeitiger Orgasmus statt. Dem amerikanischen Biologieprofessor Randy Thornhill zufolge ist ein symmetrisch gebauter Partner auch gesünder und eher in der Lage, gesunde Nachkommen zu zeugen beziehungsweise zu gebären.
    Wenn es das ist, was Sie suchen, werte Leserin, dann sollten Sie auf Signale für Symmetrie achten. Man findet sie beispielsweise im Gesicht (symmetrische Menschen werden im Allgemeinen als attraktiv wahrgenommen), aber auch in der Art, wie sich jemand bewegt – insbesondere wie er tanzt. Das wies der Anthropologe William Brown nach, als er 183 jamaikanische Männer und Frauen 155 anderen Jamaikanern beim Tanzen zeigte. Danach bat er die Zuschauer darum, den jeweiligen Tanzstil zu beurteilen. Das Ergebnis war klar: Die symmetrisch gebauten Männer (und Frauen) wurden besonders positiv bewertet.
    Wenn Sie also einen Mann sehen, dessen Tanzstil Ihnen besonders gefällt, stehen die Chancen gut, dass er viele Eigenschaften besitzt, die ihn zu einem tollen Partner machen. Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein: Je symmetrischer ein Mann gebaut ist, umso wahrscheinlicher wird er auch fremdgehen und umso weniger kümmert er sich um seine Frau.

TESTOSTERON
     

Was ist Testosteron und wozu ist es gut?
     
    Das Sexualhormon Testosteron gehört zu den sogenannten Androgenen – ein Fremdwort aus dem Griechischen, das auf Deutsch so viel wie »Männermacher« bedeutet. 95 Prozent dieses Hormons werden im Gewebe der Hoden (griechisch: testes) hergestellt und die übrigen fünf Prozent in der Nebenniere. Letzeres ist deshalb wichtig, weil auch Frauen eine geringe Menge an Testosteron benötigen. Der Mann braucht im Durchschnitt allerdings mehr als die zwanzigfache Menge: am meisten mit Anfang zwanzig, danach nimmt die Menge immer weiter ab. Insbesondere Übergewicht vernichtet Testosteron. Wer mehr als das Doppelte seines Idealgewichts auf die Waage bringt, verfügt über nur noch etwa ein Drittel seines Testosterons. Auch körperlicher und seelischer Stress können den Testosteronspiegel senken.
    Was bringt dieses Hormon nun dem Mann? Zunächst einmal bildet es seine Geschlechtsorgane, solange er sich noch im Mutterleib befindet. In der Pubertät verändert es seinen Körper, verleiht ihm die tiefe Stimme, den Bart, die Muskeln, die Statur – und nicht zuletzt den Sexualtrieb. Testosteron stärkt die Region des männlichen Gehirns, die an Sex interessiert ist. Die Folgen sind ein stärkeres sexuelles Verlangen, intensivere erotische Fantasien und häufigerer Geschlechtsverkehr (oder Selbstbefriedigung). Männliche Sportler, die sich Testosteron spritzen, um ihre Kraft und Ausdauer zu steigern, haben häufiger sexuelle Gedanken, mehr morgendliche Erektionen, mehr sexuelle Kontakte und mehr Orgasmen.
    Entgegen einem beliebten Vorurteil, macht ein erhöhter Testosteronspiegel einen gesunden Mann allerdings nicht zum sexgeilen Monster. Es lässt ihn auch keineswegs aggressiver werden, sondern vor allem dominanter und mutiger. Dabei wird ein Anstieg des Testosterons häufig überhaupt erst durch ein Ereignis ausgelöst, das dem Mann eine dominantere Position verleiht. Nach der Entscheidung eines Wettkampfes (etwa im Sport, im Job oder beim Werben um einen Partner) steigt der Testosteronspiegel beim Sieger und fällt beim Verlierer dieser Auseinandersetzung. Wenn also etwa ein erfolgreicher Manager nach einem gewonnenen Abschluss nach Hause kommt, ist er weit eher zu einer Nummer in Stimmung, als wenn ihm dieses Geschäft durch die Lappen gegangen ist. Mit körperlicher Aktivität hat dieser Vorgang nämlich nichts zu tun; er zeigt sich beispielsweise auch bei Schachspielern. Und manchmal funktioniert er sogar stellvertretend über Dritte: Als 1994 im Fußball-WM-Finale die Brasilianer die Italiener besiegten, hatte dieser Ausgang auch Auswirkungen auf die Testosteronwerte der jeweiligen Fans beider Mannschaften – auch wenn sie das Spiel nur am Bildschirm verfolgt hatten.
    Da Frauen dominante Männer als attraktiver einschätzen, ist Testosteron auch bei der Partnersuche hilfreich. Wie man sieht, handelt es sich hier um einen wechselseitigen Prozess zwischen inneren hormonellen Vorgängen und den Erlebnissen in der Außenwelt. Das betrifft auch den Bereich der Sexualität: Wenn etwa männliche Affen ein sexuell verfügbares Weibchen erblicken oder einem Affenpärchen beim

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