Eine franzoesische Affaere
Mädchen
fängt, vergewaltigt und anschließend frisst."
Malcolm nutzte den Moment ihrer Ungläubigkeit und zweifellos großen
Überraschung, in der sie ihren hübschen Mund zu einem lautlosen O formte und
schob den Löffel hinein. Er ließ gleich los, damit sie das Besteck greifen und
selbst damit hantieren musste. Er stellte ihre Schale wieder direkt vor sie
hin, setzte sich selbst wieder vor seine und aß ungerührt weiter.
„Iss deine
Suppe, Sid. Sonst scheint morgen früh nicht die Sonne."
Über 300
Jahre… Vampir… Aryaner?!
Sid musste den Löffel auffangen und die Suppe schlucken, ansonsten hätte sie
sie womöglich in den falschen Hals bekommen. Sie musste sich beschäftigen und
nahm in Ermangelung an anderen Möglichkeiten die Schale mit den Händen auf, um
langsam Löffel für Löffel zu ihrem Mund zu führen. Ihre erste Reaktion war, ihm
ordentlich die Meinung zu sagen, weil er sie mit solchen Hirngespinsten
erschrecken wollte, doch sie schwieg und stellte schließlich die halb geleerte
Schale auf den Tisch zurück.
„Nur
dreihundert und nicht mehr?“, fragte sie leise und schlug die Augen zu ihm auf,
so dass sie ihm ins Gesicht blicken konnte. Er sah nicht aus, als würde er
darüber lachen wollen, um das Ganze als Scherz abzutun.
Sid hob die rechte Hand an ihren Hals und spürte erneut den Schmerz des Bisses,
der sie gestern aus dem Schlaf geschreckt hatte. War der Traum eine Warnung
gewesen?
„Du hast
mich… gestern nicht gebissen… oder?“, fuhr sie unsicher fort und sah in seinem
Blick das Entsetzen bei der Vorstellung, dass sie ihm überhaupt eine solche
Frage stellte.
Sid zuckte hilflos mit den Schultern. Er hatte damit angefangen, von Vampiren
zu reden.
„Ich hatte gestern einen verrückten Traum… Zumindest dachte ich, dass es ein
Traum wäre… Ich war in einem Tempel umgeben von lauter Tänzerinnen oder
Priesterinnen, je ne sais quoi … Ich hätte ihn als völlig harmlos
eingestuft und wohl vergessen, wenn… wenn jemand… ein Mann mich nicht gepackt
hätte…“
Sid wich seinem Blick aus und spürte Hitze in sich aufsteigen, die ihre Wangen
rötete. Sie hoffte, er würde nicht fragen, woher sie wusste, dass es ein Mann
gewesen war. Sie hatte die entsprechende Anatomie zu deutlich in ihrem Rücken
gespürt... Sie war anschließend davon überzeugt gewesen, dass sie das eben
Erlebte einfach in einem erotischen Traum verarbeitet hatte, eben weil sie eine
sehr ausschweifende Fantasie besaß.
„Es hat
wehgetan, als er seine Zähne in meinen Hals getrieben hat… Davon wachte ich
auf. Das ist verrückt, nicht wahr? Und nun erzählst du mir, dass du ein uralter
Vampir bist. Ich sollte dir nicht glauben, aber ich habe vorhin deine Augen
gesehen. Rotes Feuer. Die Ratten… Sie waren nicht normal… Und du kannst dich
irgendwie schnell oder unsichtbar von einem Ort zum anderen bewegen…“
Sid lachte trocken auf: „Und ich habe es nicht gemerkt… Du bist wieder in den
Laden gekommen, obwohl ich die Tür hinter dir verschlossen hatte.“
Sie war so glücklich über die Nachricht und die Blume gewesen, dass sie darüber
nicht weiter nachgedacht hatte. Sids Mund verzog sich zu unwilligen Schnute,
weil er es in dem Fall, dass er wirklich und wahrhaftig war, was er von sich
behauptete, wohl sehr leicht mit den menschlichen Frauen hatte.
„ Immaculé … Makellos und auch unantastbar? Steht ihr über den
gewöhnlichen Menschen? Si drôle … Ich hatte das Gefühl, dass du nicht
wirklich sein kannst. Der Vergleich mit den Göttern des Olymps ging mir durch
den Kopf. Ist das eure liebste Freizeitbeschäftigung für die Ewigkeit? Dumme
und gutgläubige Frauen zu verführen?“
Sids Miene verdüsterte sich, als ihr klar wurde, dass der Vorwurf einfach nicht
gerechtfertigt war.
„ Non ,
das kann ich nicht behaupten… Ich meine, was dich betrifft. Es ging von mir
aus. Und ich bin sicher nicht die Erste, die trotz aller Gewöhnlichkeit
vielleicht über ein paar Antennen verfügt, die das Besondere in dir spüren, hm?
Es war wohl wirklich nur der Vollmond und meine Überspanntheit.“, schloss sie
mit einem weiteren Schulterzucken.
Vampire sollten nicht so sein. Er sollte böse und durchtrieben versuchen, an
ihr Blut zu kommen. Im Bett gestern hätte sie ihm doch sicherlich alles
zugestanden, er hätte es einfach für sich ausnutzen sollen. Oder bedeutete Immaculé auch, dass Menschen nicht nur eine niedere Lebensform sondern auch eine
minderwertige Essensquelle waren? Nur diese komischen
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