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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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teilhaben ließ. Sid lächelte mitfühlend und sah
sich suchend im Raum um, ob sie die Kamera entdecken konnte, die das Bild
eingefangen hatte. Da stellte sich Julian hinter sie und umfasste ihre nackten
Schultern, um sie in eine andere Richtung zu drehen.
Auf dem Bildschirm erschienen ihre Augen in Großaufnahme, um dann ihr ganzes
Gesicht zu präsentieren, dessen Lippen sich in Überraschung geteilt hatten.
    „Nur eine
kleine Spielerei zur Unterhaltung der Gäste, Sidonie.“, flüsterte Julian an
ihrem Ohr und hob ihre rechte Hand, um ihre Fingerspitzen zu küssen, was ein
leises Raunen durch den Saal gleiten ließ, weil sie nun beide in Großaufnahme
zu sehen waren.
Sid war erleichtert, als die Kamera ein neues Opfer gefunden hatte und entzog
Julian ihre Hand.
    „Ich halte
nichts von solchen Spielchen, Julian! Ich möchte in keinem Fall einen falschen
Eindruck erwecken. Und das sollten Sie auch nicht.“, wies sie ihn zurecht, weil
sie nur zu gut wusste, wie schnell man harmlose Bilder falsch interpretieren
konnte.
    „Machen Sie
sich Sorgen um meinen Ruf, Sidonie? Doch nicht wegen dieser Sache in St.
Tropez? Einem Mann schadet Freizügigkeit in den seltensten Fällen und da ich
nicht verheiratet bin, wird man es mir sicher verzeihen, mit einer schönen Frau
zu flirten.“
Sid schob ihre Unterlippe beleidigt nach vorne und wollte ihn schon stehen lassen,
weil er sie mit seinen Andeutungen wirklich aus der Bahn warf. Es ging ihm wohl
darum, sie mürbe zu machen, bevor er zur geschäftlichen Sache kam. Unter
anderen Umständen hätte sie wohl dieses Katz- und Mausspiel unterhaltsam
gefunden, aber sie war einfach noch nicht über bestimmte Dinge hinweg und
ziemlich empfindlich.
    „Ah… Ich
entdecke gerade einen der Juniorchefs von Lancaster. Möchten Sie ihn vielleicht
kennen lernen? Ich denke, er würde in Ihnen eine interessanten Gesprächspartner
finden, immerhin war Ihr Hauptfach an der Sorbonne
Kommunikationswissenschaften.“
Julian wies mit der linken Hand seitlich von sich weg und Sid blickte aus den
Augenwinkeln um seinen breiten Brustkorb herum, um sich dann stocksteif
aufzurichten und ihr Gesicht leicht nach rechts zu wenden. Das war Theodor!
Malcolms jüngerer Bruder!
Sie warf einen panischen Blick über die umstehenden Gäste hinweg, doch stand
zwischen ihnen niemand, den sie kannte. Sie war leichenblass geworden und
musste den Impuls unterdrücken, einfach wegzulaufen, weil sie Angst hatte,
Malcolm könnte auch in der Nähe sein. In Begleitung einer anderen Frau.
    „Später
vielleicht… Mir wäre lieber, ich könnte jetzt eine kleine Zigarette rauchen…
Hier drinnen ist das wohl kaum möglich. Oder nicht?“, versuchte sie, so ruhig
wie möglich von ihrer Aufregung abzulenken.
    „ Comme
vous voulez, ma très chère. Ihr Wunsch ist mir Befehl.“, gab Julian sofort
nach und führte sie sicher durch das Gewirr von sich unterhaltenden Menschen,
bis sie einen Bereich des Museum erreichten, wo der Lärm der Party kaum noch zu
hören war.
    Sids Knie
fühlten sich immer noch weich wie Butter an und sie war froh, dass sie Halt an
Julians Arm fand. Es war nur sein Bruder… Lancaster… Sie hätte eigentlich ahnen
sollen, dass die beiden nicht zum Fußvolk gehörten, sie hatte schließlich die
Familienresidenz in Long Island gesehen.
Ausgerechnet hier und heute!
Sie betraten eine Nische, die immer noch größer war als normale Räume und nicht
durch eine Tür verschlossen war. Dort füllten ebenfalls Bildschirme eine
gesamte Wand aus und am anderen Ende stand eine einladende weinrote Sitzgruppe,
vor der ein kleiner Glastisch stand, auf dem Champagner in einem Kübel gekühlt
bereitgestellt worden war. Die Wände waren Schwarz gestrichen und der Boden aus
dunklerem Granit als in den anderen Hallen.
Julian schob ihr einen Kristallaschenbecher hin, als sie auf dem Sofa Platz
genommen hatte, um die Flasche aus dem Kübel zu fischen und den Korken mit
einer eleganten Handbewegung heraus zu ziehen. Während er ihnen einschenkte,
zündete sich Sid eine Zigarette an und nahm einen beruhigenden Zug davon.
    „ J’ ai
préparé une installation exclusivement pour vous, Sidonie*. “, kündigte
Julian geheimnisvoll an und griff nach einer schmalen futuristisch anmutenden
Fernbedienung, um die Bildschirme anzuschalten und dann noch einen Knopf zu
drücken, der wohl eine Aufzeichnung abspielen lassen würde.
(*Ich habe extra für sie eine Vorführung vorbereitet, Sidonie.)
Zuerst erschien ein Standbild mit dem

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