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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Hast du meine Gedanken gelesen? Es kann… nur ein falsches
Ergebnis sein!“, wandte sie sich an Theodor, der immer noch hinter ihr stand
und wand sich auf dem Stuhl, um der jetzt sehr unwillkommenen Hand auf ihrer
Schulter zu entkommen.
Sid regte sich so sehr auf, dass sie wieder auf den Stuhl zurück glitt, nachdem
sie zuerst in die Höhe geschossen war und Theodor empört angeblitzt hatte. Ihr
war leicht schwindelig, was sie allerdings auf die Nachwirkungen des
Bluttausches schob, den sie als Sterbliche bestimmt länger verarbeiten musste.
Sie ahnte ja nichts von den Besonderheiten, die in ihrem Körper gerade zum
Leben erwachten und nicht unbedingt etwas mit ihrem „anderen“ Zustand zu tun
hatten.
Und dabei hatte der Tag so gut angefangen... Sid wollte sich am liebsten
unsichtbar machen, aber auch das war ihr ja als gewöhnlicher Frau nicht
vergönnt.
    Malcolm holte
aus und im nächsten Moment sah Theo zum dritten Mal an diesem Tag Sterne. Das
würde ein blaues Auge geben. Mindestens.
Fiona schrie auf und Becky zerbrach vor Schreck den Henkel der hauchzarten
Teetasse. Sid hörte nur den Klatscher hinter ihrem Rücken, dann war die Sache
schon gelaufen und Theo hielt sich eine Hand vors Gesicht, das nun
schmerzverzerrt und nicht mehr spöttisch aussah.
Sir Bile hatte Recht. Über so etwas machte man keine Scherze. Aber seine
Mutter… Malcolm wandte sich Lady Almatha zu und seine Augen sprühten
Zornesfunken, die sie blass werden und auf ihrem Stuhl entsetzt zu ihm aufsehen
ließ.
    “Sie ist eine
Breed, Mutter. EINE BREED!”, herrschte er sie an und hätte am liebsten den
ganzen Tisch umgeworfen, bei so viel Borniertheit, die ihm entgegenschlug.
    “Sag ich
doch!”, pflichtete Theodor mit weiteren unterdrückten Flüchen bei und
untersuchte sein Gesicht in seinem Spiegelbild, das der silberne Deckel des
Wärmebehälters mit den Würstchen zurückwarf.
    “Du hast gar
nichts gesagt!” Malcolm sparte sich, seine Stimme ein weiteres Mal laut werden
zu lassen, weil schließlich Damen anwesend waren. Seine Mutter mal ausgenommen,
die ihn und Sidonie abwechselnd mit offenem Mund anstarrte wie ein Goldfisch
auf dem Trockenen. Sie hatte seinen Zorn verdient. Genau wie Theo.
    “Ich hab dir
gesagt, sie ist eine von uns! In Gedanken!” Theo hob die rechte Hand an die
Schläfe und vollführte mit dem Zeigefinger eine kreisende Bewegung, als wäre
sein Bruder nicht ganz richtig im Oberstübchen. Er hatte es gesagt. Malcolm. Es
war ja wohl nicht seine Aufgabe, Sidonie in die Geheimnisse ihrer Rasse
einzuweihen und was es mit ihrer Besonderheit auf sich hatte.
Mann, wenn ich blind und hässlich werde, ist das deine Schuld.”
Kurzerhand lange er nach dem Eis, das eine Dose Kaviar kühlte, und wickelte die
Würfel in eine Stoffserviette, um sie zum Beutel gedreht, aufs schmerzende Auge
zu drücken. Er hatte sich schon oft mit Malcolm geprügelt, aber selten hatte
sein Bruder so einen gezielten Schlag ausgeführt.
    Sid schnappte
erschrocken nach Luft, sie hatte doch keinen solchen Streit heraufbeschwören
wollen. Die anklagenden Worte waren einfach so aus ihr herausgerutscht, weil
sie von Theodor so enttäuscht gewesen war.
Wieder dieses Wort. Breed … Sid hatte es schon mehrmals gehört, aber nie
genau nach einer Erklärung gefragt. Sie hatte schon so viel Neues zu lernen und
zu verarbeiten. Bedeutete das nun, dass sie ein Mensch war, der das Trinken von
Blut vertrug?
    Fiona hatte
sich von ihrem Platz erhoben und kniete vor Sidonie, die sichtlich mitgenommen
war.
“King, hol ihr doch bitte ein Glas Wasser, ja?!”, bat sie ihren Soulmate leise,
der sofort behilflich war. Im Gegensatz zu ihren Brüdern und ihren Eltern, mit
denen man in gewissen Zeiten einfach nichts anfangen konnte. Behutsam umfasste
sie Sidonies Hände mit ihren und drückte sie leicht. Die Finger waren eiskalt
und die Farbe war vollkommen aus ihren Wangen gewichen. Fiona konnte so nah an
Sidonie dran auch diesen Duft wahrnehmen, den Theo gleich ausgemacht hatte.
Sidonie roch ebenfalls nach Blumen und ein dunkler, warmer Hauch von Lorbeer
hatte sich unter diesen süßen, hellen Duft gemischt. Die Verbindung zwischen
ihr und Malcolm war also vollkommen und Sidonie war nichts passiert. Aus einem
Impuls heraus streckte Fiona den rechten Arm aus, um Sidonies Haare vorsichtig
zur Seite zu schieben. Aus kurzer Distanz waren die kleinen hellrosa Punktmale
noch deutlich zu sehen. Ein zufriedenes Lächeln huschte über Fionas Gesicht.
    “Es wird
alles

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