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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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dabei den
Dolch, den sie nicht losgelassen hatte.
    „Wirf es
weg!“, befahl er ihr, doch Nico umklammerte es nur noch fester, solange bis der
Lord ihr die Waffe mit Gewalt aus den Fingern riss. Sie lächelte spöttisch, als
er die Klinge fluchend zur Seite warf und die verbrannte Hand heftig
ausschüttelte.
Die Ohrfeige hatte sie kommen sehen und Nico hielt ihr stand, obwohl ihr
Gesicht zur Seite schnellte und Blut aus ihrer Nase spritzte, da sofort Unruhe
in seine Männer brachte. Auch die Nüstern des Lords blähten sich auf, doch er
erlaubte sich keine weitere Schwäche.
    „Du hast die
Wahl… Wenn du mich reizt, wird dein Liebster von meinen Männern Stückchen für
Stückchen filetiert. Du möchtest doch kein ungehorsames Kind sein, nicht wahr,
Nicolasa?“
Der Lord hatte sie beim Sprechen umrundet und stand jetzt in ihrem Rücken,
wobei er die letzten Worte über sie gebeugt in ihr Ohr flüsterte.
„Ich wusste, du würdest kommen… Du gehörst an meine Seite!“ Seine Hände legten
sich auf ihre Schultern und fuhren dann ihre Arme hinunter, um sie dann von
hinten zu umschließen und fest an seinen Körper zu pressen.
    Nico wehrte
sich nicht. Sie konnte nicht riskieren, dass die beiden Männer ihre Waffen
gegen Damon zum Einsatz brachten. Auch Immaculates konnten sterben und die
Alburas wussten genau, wie das ging. Mélusina war ja das beste Beispiel dafür.
    „Lass ihn
gehen, dann bleibe ich!“, antwortete Nico mit ruhiger Stimme, wobei sie die
gierigen Blicke der anderen Vampire stoisch ertrug, während sich die weißen
Hände ihres Vaters über dem Stoff in ihr Fleisch gruben, bis sie das Eindringen
von spitzen Nägeln in ihre empfindliche Haut spürte.
    Er zog seine
Krallen unterhalb ihrer Brust über die Haut und Nico spürte, wie sich der Stoff
mit ihrem Blut tränkte. Nico konnte nur daran denken, dass Damon solange sicher
war, wie der Lord sich an ihr abreagierte und machte deshalb keinen Mucks,
obwohl ihre aufgerissene Haut brannte.
Nico spürte das Vibrieren seiner Brust und wusste noch, bevor sie es hörte,
dass er sich über ihre scheinbare Naivität lustig machte. Er hielt sie für eine
schwache Immaculate. Das war ihre einzige Chance, Damon zu retten. Einen Plan
hatte sie nicht, ihre Instinkte hatten sie hierher geführt. Sie hatte
geschworen, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Niemand anderes sollte in die
Sache hineingezogen werden. Vielleicht war das ihre einzige
Daseinsberechtigung, den Lord ins Verderben zu stürzen. Solche Kreuzungen, wie
sie eine war, waren doch von der Natur bestimmt nicht gewollt.
Ihr eigener Erzeuger wollte sie lieber tot als lebend sehen. Sie hatte nicht
vergessen, was Babu während seiner Gefangenschaft über diesen angeblichen Fluch
aufgeschnappt hatte.
Sie zählte ihre Gegner. Etwa fünfundzwanzig Männer und eine Handvoll Frauen.
Nico wurde in der Umklammerung des Lords in Richtung Damon gedreht, ihr Kopf
fest von der Pranke des Lords umklammert, so dass sie dem Anblick ihres
gepeinigten Soulmates nicht entgehen konnte. Das schmerzte schlimmer als die
Verletzungen, die sie heute davon getragen hatte. Kleine Schweißperlen formten
sich auf ihrer Stirn, als ihr Herz und ihre Seele ihre Fühler nach ihm
ausstreckten.
Ich wollte dich niemals wieder meinetwegen leiden sehen! Es tut mir so leid…
Sie hätte damit rechnen sollen, dass man ihr das Wichtigste in ihrem Leben
nehmen würde, um sie aus der Reserve zu locken. Sie hätte die Alburas nicht
unterschätzen dürfen, sie hätte besser die Initiative ergriffen, bevor sie
einfach auf deren nächsten Schritt wartete.
    „Tötet ihn
und werft ihn dann den Schlampen zum Fraß vor!“, befahl der Lord mit
zischelnder Stimme, wobei er seine Wange an ihre schmiegte und seine
blutverschmierten Klauen nahe an ihrem Mund mit der Zunge genüsslich
abschleckte. Er stieß ein heiseres Lachen aus und Nico explodierte in seinen
Armen.
    Ehe er auch
nur mit der Wimper zucken konnte, hatte sie ihn in einem Überschulterwurf durch
den Raum geworfen, so dass sein Körper gegen eine der Säulen flog, die die
Decken des Raumes in regelmäßigen Abständen abstützten. Dann flog sie
regelrecht auf die beiden Männer zu, die ihre Schwerter in Damons Leib rammen wollten.
Sie benutzte den einen als Schutzschild und brach ihm mit einem Ruck das
Genick, als die Waffe des anderen seinen Bauch durchstach. Mit der Waffe des
Toten in der Hand holte sie Schwung und enthauptete den zweiten Henker, so dass
sein Kopf über den unebenen Boden

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