Eine franzoesische Affaere
nachdem sie sein
durchdringender Schrei auf mentaler Ebene samt seines Schmerzes erreicht hatte
und Nathan bettete ihn behutsam angelehnt an die steinerne, feuchte Wand. Durch
ihren Blutbund konnten sie einander immer orten, wenn einer von ihnen noch wach
genug war, eine mentale Nachricht zu senden. Ron hüllte die verletzte und
nackte Nico schützend in seinen schweren Mantel, während Ray und Ash sich die
Reste der Alburas und deren Blutsklavinnen besahen.
Es war kaum noch etwas übrig. Als hätte eine Atombombe eingeschlagen. Nathan
überließ es Rys, sich um Damon zu kümmern. Mit seinen schweren Schritten gab er
verbliebenen Knochen den Rest und es knirschte und knackte, als er sich neben
Nico und Theron niederließ, dabei zusah, wie sein Anführer der Kleinen
vorsichtig mit einem Taschentuch das Blut von der Nase wischte und dann
anerkennend nickte, ohne etwas zu sagen.
Es stand außer Frage, wer hier für dieses große Barbecue verantwortlich war.
Das Kind des Lichts hatte endlich seine Fähigkeiten offenbart, wie es schien.
Oder zumindest einen weiteren Teil davon.
Nico
schreckte unvermittelt aus ihrer Ohnmacht hoch und spürte nur, dass man sie
fest umschlungen hielt. Sie wollte sich gegen den Griff aufbäumen und riss die
Augen weit auf, so dass sie direkt in die Gesichter von Nathan und Theron
blickte. Sofort erlahmte ihre Gegenwehr und sie ließ sich einfach wieder in die
starken Armen des Kriegers zurückfallen. Die Entspannung wehrte allerdings nur
kurz, da ihr die Geschehnisse des Abends wieder zu Bewusstsein kamen.
DAMON!
Nico sah sich gehetzt in dem Raum um und entdeckte ihn seitlich hinter sich, wo
Rys sich über ihn beugte und ihn scheinbar dazu animierte, Blut aus einem
Plasmabeutel zu sich nehmen. Mit einem weiteren leicht gehetzten Blick in die
Runde stellte sie fest, dass sie alle gekommen waren.
Natürlich… Ihr Blutbund war besiegelt und sie würden stets den Ruf eines
Bruders in Not vernehmen, ganz gleichgültig, wie weit entfernt sie sich gerade
voneinander aufhielten.
Als die Erde empfing sie auch die Hilferufe der anderen Krieger, aber sie
mussten erst das Ritual der Weihe vollziehen, bevor diese Beziehung auf
Gegenseitig beruhen würde. Nico erlaubte sich, ihre Augen einen Moment zu
schließen, weil sie sich nicht vorstellen mochte, was Catalina zu all dem hier
sagen würde. Eine ganze Menge wahrscheinlich.
„Er sollte…
von mir trinken, dann wird… es ihm gleich besser gehen.“, wisperte sie und
schlug die Augen hoffnungsvoll zu Theron auf, dessen Stirn sich sofort
umwölkte.
„Vorerst wird
er sich mit dem Plasma begnügen müssen, Nico. Ich bin nicht sicher, ob du in
der Verfassung bist, einen solchen Kraftakt zu vollführen. Zuerst sollten wir
sicher gehen, dass auch dir nichts fehlt.“, antwortete er in einem besorgt
bevormundenden Tonfall, der in Nico zum ersten Mal eine Anwandlung von
Widerspenstigkeit in ihrem Inneren verspüren ließ.
Sie zappelte
in seinen Armen, erstarrte dann aber überrascht, weil sie bemerkte, dass sie
unter dem Mantel, in den sie gehüllt worden war, splitternackt war. Ihr schon
zum Protest geöffneter Mund klappte wieder zu und sie sah sich irritiert in dem
hohen Raum um.
Sie war der Ansicht gewesen, dass die Krieger ihre Gegner erledigt hatten, da
ihr der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase gestiegen war, den sie Rays
Fähigkeiten zuschrieb, doch es war gar kein Feuer zu riechen. Und verkohlte
Überreste waren auch nicht zu sehen. Nico wich Nathans durchdringendem Blick
aus, weil sie nicht richtig nachdenken konnte, wenn sie fürchten musste, von
ihm oder Ron durchleuchtet zu werden.
„Es geht mir
gut! Du solltest der professionellen Einschätzung einer Krankenschwester
vertrauen. Ich war nur kurz ohnmächtig.“
Trotz schlich sich in ihren Blick, als sie die Augen wieder zu Theron anhob,
dessen linke Augenbraue kurz nach oben gezuckt war. Sie hatte es genau gesehen,
dass seine Augen dabei amüsiert aufgeblitzt waren. Solche Dinge konnte er nicht
mehr vor ihr verbergen, nicht nachdem sie seine Vergangenheit miterlebt hatte.
Gerade sah seine Miene streng wie immer aus, was jeden anderen täuschen mochte.
„Ärzte sind
immer die schlechtesten Patienten. Das trifft dann wohl auch auf
Krankenschwestern zu, nehme ich an?“, gab Ron ungerührt zurück und erhob sich
mit ihr auf den Armen, als wöge sie nicht mehr als ein Kissen, was für ihn
wahrscheinlich auch zutraf.
Nico sandte
ihm einen pikierten Blick, dann reckte sie den Hals, um
Weitere Kostenlose Bücher