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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nach vorne fiel. Jede Bewegung erschien ihm zu anstrengend.
Dabei musste er kämpfen. Jetzt mehr denn je. Nico durfte diesem Albura nicht in
die Hände fallen.
Albura… Aryaner… Mélusina… Vater… Nicos leiblicher Vater…
Wären ihm nicht wieder die Sinne geschwunden, dann hätte er diesen Gedanken
vollkommen bewusst gehabt und erkannt, dass es keineswegs um ihn als Krieger
ging. Er war nur Mittel zum Zweck, eine dumme Ratte, die freiwillig in die
Falle getappt war. Eine Falle für Nico, in der die Ratte zum Köder wurde. Er
kam kaum zu sich, als sie ihn das nächste Mal in Gedanken zu erreichen
versuchte. An Materialisieren war nicht zu denken. Damon hörte das Brüllen des
Lords aus weiter Ferne wie in Watte gepackt. Offenbar hatte er nach dem Crash
mit der Wand auch aus den Ohren geblutet. Er zwang sich dazu, wieder zu sich zu
kommen, jedoch war dies leichter gesagt als getan.
    . . .
„ La muerte para los dos! No quiero que sobre ni un hueso de ellos*! “,
bellte der Lord über die Köpfe seiner Untergebenen hinweg, deren Augen eben
aufflammten, um dann auszuschwärmen und Nico lauernd einzukreisen.
(*Sie sollen alle beide sterben! Ich möchte nicht, dass auch nur ein Knochen
von ihnen übrig bleibt!)
    Die Feiglinge
griffen zu zweit an, weil sie nach der Demonstration ihrer Kräfte anscheinend
nicht den Mut aufbrachten, alleine gegen sie anzutreten. Sie hörte das
bedrohliche Aufbrüllen der Alburas, als wollten sie ihre Kampfgefährten
anfeuern, dann schrie auch sie laut und durchdringend.
Aber nicht weil man sie getroffen hatte. Sie hatte beide Angriffe geschickt mit
einem Manöver der Krieger abgewehrt, doch dann gaben ihre Knie plötzlich nach,
so dass sie auf den Boden fiel und mit weit aufgerissenen Augen die nächsten
beiden Angreifer auf sie zustürzen sah. Sie war jedoch wie gelähmt, so dass sie
den Todesstoß schon erwartete. Lähmte sie der Wille des Lords?
Nico ließ ihre Waffe fallen und bedeckte mit beiden Händen ihre Augen, dann
hörte sie laute Schmerzensschreie. Sie wusste nicht, wer lauter schrie. Ihre
Gegner oder sie selbst, weil ihr eben wieder zu Bewusstsein gekommen war, dass
Damon mit ihr untergehen würde, wenn er nicht die Gelegenheit zur Flucht
ergriff.
    „ NOOOOO! “
Es schien Stunden zu dauern, dabei waren es nur wenige Sekunden. Der
durchdringen Schrei erstarb auf Nicos Lippen, noch bevor sie zur Seite kippte
und ihr Kopf unsanft auf dem Steinboden aufkam.
Ihr kleiner, zerbrechlich aussehender und nackter Körper lag zitternd und zuckend
auf der Seite. Aus ihrer Nase rann ein frischer zäher Strom ihres Blutes, der
beinahe so dunkel wie die Giftspuren des Skorpions aussah.
    „Damon…
Damon…“
Ihre Lider flatterten, während ihre Lippen beständig den Namen ihres Soulemates
flüsterten, als wollte sie ihn aus dem Reich der Toten zurückholen. Dabei war
er der einzige in dem Raum, der außer ihr selbst noch am Leben war. Nico nahm
zwar den ekelerregenden Geruch von verbranntem Fleisch wahr, doch sie war zu
weggetreten, um zu verstehen, was um sie herum geschehen war.
Für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar geisterte währenddessen Mélusina
durch den Raum, auf deren Gesicht das blanke Entsetzen abzulesen stand. Mal
waberte sie über Nicos ohnmächtig daliegendem Körper, dann schwebte sie vor
Damon und streckte ihre Hände nach ihm aus, als wollte sie ihn durch ihre nicht
spürbare Berührung wecken. Unsichtbare funkelnde Tränen rannen ihre Wangen
hinab. Sie war nicht fähig, ihren Kindern zu helfen und das machte sie sehr
traurig.
    . . .
Just in dem Moment, als die zwei Angreifer auf Nico zustürmten, schaffte er es
mit letzter zusammen geklaubter Kraft den Kopf zu heben und seine Augen glühen
zu lassen. Dann schien mit einem Mal die Zeit still zu stehen. Alles verlief
wie in Zeitlupe und Nico schien sich nicht mehr bewegen zu können. Damon
blinzelte und versuchte, mehr von der Spucke zu vertreiben, die noch immer sein
Sichtfeld trübte, da blendete ihn schon der nächste gleißend helle Blitz samt
gigantischer Druckwelle und sein gebrülltes “NEIN!” verschmolz mit dem ihrer
Feinde und dem Aufschrei Nicos. Das, was ihm endlos erschien, war in Sekunden
vorbei und ließ ihn endgültig aller verbliebenen Kräfte beraubt
zusammenbrechen. Er fühlte und hörte gar nichts mehr. Nico konnte ihn nicht
mehr erreichen und auch Mélusinas Geisterhand berührte nicht einmal seinen
geschwächten Geist.
    Minuten
später lösten Nathan und Rys seine eisernen Fesseln,

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