Eine franzoesische Affaere
Gefährten gefunden zu haben, der mehr in ihr sah als eine hübsche
Hülle, Vermögen und die Aussicht auf ein paar prächtige Stammhalter. Er sah in
ihr seine Gefährtin. Seine Seelenverwandte. Die Liebe, die er nicht erwartet
aber erhofft hatte.
"Ich
habe Angst, etwas fa..."
Bevor sie zu Ende sprechen konnte, lagen seine Lippen wieder auf ihren. Nur
einen winzigen Augenblick lang, dennoch genug um diesen Zweifel zu ersticken,
der sie befallen hatte. Es gab kein richtig oder falsch. Es gab nur sie beide
und das Vertrauen, das sie einander entgegenbrachten.
"Danke."
„Gern
geschehen!“, gab King mit einem kleinen, wissenden Lächeln zurück.
Ihm ging das bisher unberührte Herz auf, weil sie einander erwählt hatten. Es
gab keinen Zwang und keine Einseitigkeit bei dieser Sache. Er hatte zwar schon
Zeit allein mit Frauen verbracht, doch es waren nicht viele gewesen. Und dabei
war es niemals um mehr als Freundschaft gegangen. Aber das würde sie wissen, dass
er als Breed bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterworfen war. Sie hatten beide
Angst vor der eigenen Courage, das machte nichts, solange die Angst einen nicht
innerlich lähmte. Sie schärfte nur zusätzlich die Sinne und würde ihre erste
gemeinsam verbrachte Zeit auf ewig in ihrer Erinnerung einbrennen.
Fionas
Lächeln verklärte sich. Schon wieder beinahe atemlos und schwindelig im Kopf,
strich sie seine Arme entlang nach oben zu seinen breiten Schultern wieder
hinab über seine Brust, um sich dann haltsuchend an ihn zu lehnen und die Nähe
zu ihm einfach nur einen Moment zu genießen, während sie dem brennenden Spiel
der Flammen im Kamin zusah, den er entzündet hatte.
Sie würde hier auf den ersten Blick gar nichts ändern wollen. Mit der Zeit
würde es hier von allein wohnlicher werden, wenn er eingezogen war. Ihr einfach
so diesen Freischein zugeben, war ziemlich großzügig, aber sie war nicht von
der Sorte Frau, die gleich allem und jedem ihren Anstrich verpassen wollte.
Jeder brauchte seinen Freiraum und etwas, das nur einem selbst gehörte im
Leben. Einen Rückzugspunkt, in dem man sich wohlfühlte. Und wenn sie vielleicht
mit ihm einzog, dann würden sie gemeinsam entscheiden. Sie war sich sicher,
dass in einem so begnadeten Künstler wie ihm auch eine kleine Begabung für
Inneneinrichtung steckte.
"Lass
uns zum Feuer gehen, ja? Dort ist es gemütlicher."
Fiona nahm seine Hand und zog ihn in Richtung Kamin. Vor dem Sofa machte sie
Halt, gab ihn frei, um sich zu setzen und die Schuhe auszuziehen, die ihr zwar
Größe verliehen, bei allem anderen jedoch nur hinderlich sein würden.
Es war schon unglaublich, wie groß die männlichen Krieger im Vergleich zu ihren
Frauen waren. King bildete da keine Ausnahme. Wenn er erst einmal umgewandelt
war und seine vollkommene Stärke erreicht hatte, dann würde er auch wie ein
gewaltiger Berg wirken, den nichts und niemand bezwingen konnte. Außer jemand
ganz Besonderes, der zum Herzen des Berges vorgedrungen war und Schnee und Eis
auf dem Gipfel zum Schmelzen brachte.
"Ich
möchte deine Sonne sein...", wisperte sie ganz in diesem in Gedanken
gemachten Vergleich gefangen. Dann lehnte sie sich in die weichen, ihren
schlanken Körper fast einschließenden Kissen zurück und streckte die Arme nach
ihm aus. Der nächste Kuss war langsam, lang und zärtlich. Er ließ Fiona Zeit,
einen Knopf nach dem anderen von seinem Hemd zu öffnen und sich gleichzeitig
erneut von seinem intensiven Duft benebeln zu lassen, der mit jedem Zentimeter
entblößter Haut schwerer und dichter zu werden schien. Genau wie ihr eigener,
süßer Geruch, in dem sich Hunderte von gerade knospenden Mandelblüten zu öffnen
schienen.
"Klatschmohn.",
murmelte sie mit schweren Lidern und rot geküssten Lippen, als sie ihm endlich
das Hemd über die Schultern streifte. Sein halbnackter Anblick und die
Tätowierungen auf seiner Haut ließen sie erschauern. Er war so vollkommen.
So... um King wirklich zu beschreiben, fehlten ihr schlichtweg die Worte.
King war
ihrem sirenenhaften Ruf gefolgt, wobei er sich mit beiden Händen auf der
Sitzfläche abstützte und es ihr allein überließ, die Hände auf Wanderschaft
gehen zu lassen. Sie hatten alle Zeit der Welt, einander zu erkunden und es
würde ihm so leichter fallen, nicht in Eile oder Hast zu verfallen.
Ihr vermischter Duft verdichtete sich zu einem neuen, der hier in einem
geschlossenen Raum eine magische Symbiose einging, obwohl sie eigentlich so
verschieden waren. Es war nur der Beginn, denn
Weitere Kostenlose Bücher