Eine franzoesische Affaere
nach der Umwandlung würde er sie
immer in sich und sie ihn immer in ihr tragen. Eine berauschende Vorstellung.
Die Entdeckungsreise ihrer Hände war kaum mit Gleichmut zu ertragen. Er war es
gewöhnt, mit bloßem Oberkörper an Schaukämpfen teilzunehmen und sich auch
bewusst, dass ihm zuweilen begehrliche Blicke von Frauen folgten, doch das
hatte nichts mit den Gefühlen zu tun, die Fiona mit ihrer rückhaltlosen
Bewunderung für ihn auslöste. Sie sah schließlich nicht nur die attraktive
Hülle.
"Oh mein
Gott... wie schön du bist."
Andächtig strich Fiona, immer noch vor ihm auf dem Sofa sitzend, während er zu
ihrer beider Bequemlichkeit vor ihr neben dem Couchtisch kniete, zuerst die
Arme entlang. Wohl darauf bedacht, nicht die bemalten Stellen seiner Haut zu
berühren, sondern die Motive nur mit den Spitzen ihrer Finger neu zu umranden.
Sie hatte nie verstanden, was so toll an dieser Art von Kunst sein sollte, doch
mit King ihr gegenüber schien sie plötzlich zu begreifen. Diese Motive hatten
allesamt eine Bedeutung, die sich ihr bis auf den großen Zusammenhang, den er
ihr genannt hatte, zwar noch nicht ganz erschloss, die sie sich von ihm aber
nur zu gern erklären lassen würde.
"Diese
Schlangen sind... das muss unglaublich lange gedauert haben. Wie alt sind die?
Sie sehen aus, als ob sie erst gestern gemacht worden sind, aber das kann nicht
sein... dafür ist die Haut viel zu... weich..."
Endlich traute sie sich, die Farbe der Schlange auf seinem rechten Arm zu
berühren und zuckte doch zurück, obwohl sie nicht gebissen werden würde.
"Das ist
einfach...so etwas habe ich wirklich noch nie gesehen. Nicht einmal LeRoi macht
solche Kunstwerke."
Mutig beugte sie sich vor und berührte die gleiche Stelle der Schlange noch
einmal mit ihren Lippen.
Sie wollte seinen Rücken sehen. Dort prangte ja auch noch ein Bild. Flink stand
sie auf, ging ihm herum und erstarrte erneut sprachlos beim Anblick der
gewaltigen Kobra, die von Kings langen Haaren halb verdeckt wurde. Fiona sank
ebenfalls auf die Knie, schob ihm die Haare über die linke Schulter zur Seite,
um besser sehen zu können. Hier traute sie sich zuerst gar nicht die Hand
aufzulegen. Diese Schlange sah noch viel echter und gefährlicher aus als die
Nattern auf seinen Armen oder die Adlerschwingen auf seiner Brust. Rote Augen
glühten sie an und der Hals der Schlange war in Kampfhaltung breit gefächert.
Der Kopf nahm je nach Anspannung die gesamte Schultermuskulatur ein. Das Bild
bewegte sich im Rhythmus seines Atems, bekam dadurch eine Lebendigkeit
verliehen, die einen in ihrer Echtheit absolut erschrecken konnte. Sie mochte
wirklich nur die Ränder berühren. Mit beiden Händen rechts und links vom Anfang
bis zum Ende seines Rückens, der sich unter ihrer Berührung an- und entspannte,
bis sie glaubte, das Zischen der Kobra zu hören, obwohl es nur ihr eigener Atem
war, den sie die ganze Zeit über fasziniert angehalten hatte.
"Wunderschön..."
Ohne den Blick von den hypnotischen Bewegungen und Augen lassen zu können,
schlüpfte sie aus dem kleinen Kaschmirjäckchen, das sie vor dem Verlassen der
Party wieder übergezogen hatte und stand schließlich kurzerhand auf, um den
seitlich angesetzten, im Spitzenstoff ihres Kleides verborgenen Reißverschluss
zu öffnen, um es ebenfalls auszuziehen. Darunter trug sie noch mehr Spitze,
allerdings jungfräulich weiß in Form eines trägerlosen BH und Panty aus leicht
glänzendem Stoff, der im Licht der Flammen beinahe genauso überirdisch hell
leuchtete wie die Farben seiner Tattoos.
"Ich
glaube, ich könnte nächtelang damit verbringen, dich einfach nur anzusehen und
würde nie genug bekommen."
Fiona glitt wieder vor ihm auf das Sofa, spreizte ihre Beine so, dass er bequem
über sie kommen konnte, wenn sie sich wieder näher kamen und gab ihm einen
Moment, um sich an ihren neuen, alten Anblick zu gewöhnen. Ein wenig unsicher,
ob sie ihm ebenfalls so gefiel, wie er ihr, fuhr sie mit der linken Hand wieder
zärtlich über sein Gesicht, um sich abzulenken und Beschäftigung zu geben.
Vorerst ließ
King sie wortlos gewähren, als wäre er eine stumme Statue, deren Konturen und
Formen sie in aller Ruhe erkunden wollte. Der Anblick war für sie bestimmt
ungewohnt, selbst wenn Theodor einige Tattoos auf seinem Körper trug.
Wunderschön . Sie hatte absolut Recht. Er war von ihrem Anblick
verzaubert und sein Atem ging schwerer, als sie sich in ihrer Unterwäsche vor
ihn setzte, die er aufgrund ihrer Helligkeit
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