Eine franzoesische Affaere
Suche zu gehen. Er konnte sich nicht um mich kümmern, also
wurde ich in die Obhut der Mönche von Songshan gegeben. Dort lebte ein sehr
alter und weiser Chúndú … ein Immaculate, der sich meines Schicksals und
meiner Ausbildung annahm. Er war sehr, sehr alt und schon beinahe blind, als
ich in das Kloster kam. Er muss meine Zukunft irgendwie vorausgesehen haben und
sorgte dafür, dass ich eines Tages bereit dafür sein würde. Es waren harte
Jahre voller Entbehrungen, aber ich habe eigentlich niemals gezweifelt, auch
wenn mein Herz sich nach jemandem gesehnt hat, der in mir mehr als nur den
Kämpfer sieht. Ich war acht oder neun, als der Meister mit dem Kunstwerk auf
meiner Haut begann. Die Schlange musste mit mir mitwachsen und ich weiß selbst
nicht genau, wie das möglich sein soll. Es waren in jedem Fall schmerzhafte
Prozeduren, doch ich lernte mit der Zeit, den Schmerz auszublenden, den ich
eines Tages noch viel intensiver erfahren würde. Der Meister erzählte mir von
dem Schmerz der Wiedergeburt, der die Geburt der Schlange bei Weitem
übertreffen würde. Es ist lange vorbei… Und hat alle Mühen gelohnt, wenn ich
dich mit dem Anblick erfreuen kann. Die goldene Schlange ist ein Symbol für
mich… Cong Shé bedeutet auf Chinesisch kluge Schlange, man nannte mich
so, weil ich als Kind schon sehr wendig und geschickt war. King werde ich
gerufen, weil mein Bruder ehrenhalber mich so getauft hat. Ein junger
Amerikaner, Shane, kam zu uns ins Kloster, als ich elf war, um sich der Lehre
des Shaolin zu unterwerfen. Wir wurden Freunde und Vertraute. Und lehrten
einander unser Wissen. Daher beherrsche ich die englische Sprache… Er musste
mich allerdings viel früher verlassen als geplant, da ich in einer Vision sah,
wie seine Freundin in Amerika ein Kind zur Welt bringen würde. Wir verloren
jedoch niemals den Kontakt und sind heute noch gute Freunde, obwohl er weiß,
dass ich ein Seher bin und noch mehr vor ihm verberge. Ich bin der Pate seiner
Tochter Fay.“
King lächelte
in ihr weiches Haar, während er die Geschichte seines Lebens für Fiona
zusammenfasste.
„Jeder Schritt meiner Entwicklung hat mich näher an meine Berufung und mein
Schicksal gebracht. Denk bitte nicht, dass meine Kindheit leer und
bedeutungslos war, auch wenn sie im krassen Gegensatz zu deiner steht. Die
neuen Krieger mussten alle ein sehr hartes Schicksal erdulden und ich habe
nicht so sehr gelitten wie diejenigen, die der Quadruga angehören. Das sind nun
einmal Dinge, die niemand von uns beeinflussen kann. Ich bin nur dadurch der geworden,
der ich bin und da ich dich nun hier in meinen Armen halte, würde ich noch viel
mehr erdulden als das Leben im Kloster. Ich fühle mich mehr als reich beschenkt
und möchte es gar nicht anders haben. Der Meister hat mich in der Kunst des Shodo unterwiesen, das ist die chinesische Form der Kalligraphie. Dadurch stand mir
der Weg offen, in den Staaten auf ein Kunstcollege zu gehen. Es ist eine
erfüllende Arbeit, die ich auch ausführen kann, wenn ich offiziell ein Warrior
geworden bin.“
Nun wusste
sie das Wichtigste über ihn. Sein Leben war kein Geheimnis mehr. Er schlang
einen Arm um ihre Mitte und drehte ihr Gesicht mit der anderen zu sich, um es
ein Stück zu sich anzuheben.
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie wunderbar er sich anfühlt, dich halten zu dürfen,
Fiona. Ich möchte dich nie wieder frei geben. Mein Leben bekommt erst durch
dich Bedeutung. Du wirst mich zu einem besseren Menschen, Mann und Krieger
machen, weil ich mich schon jetzt durch deine Liebe beflügelt fühle. Meine
strahlende Sonne.“, murmelte er an ihrem köstlichen Mund und eroberte ihn dann
für einen unendlich zärtlichen Kuss.
Sie fühlte sich warm und weich in seinen Armen an, so dass seine Hand wie von
selbst wieder auf Wanderschaft ging, um jede cremige Kurve ihres makellosen
Körpers nachzufahren, ohne den Kuss zu unterbrechen und jeden ihre Reaktionen
in sich aufzunehmen. Beinahe fühlte es sich an, als würde er mit ihr in den
Armen in warmem Wasser schweben.
Die Art wie
sie sich zum ersten Mal liebten, war langsam und gefühlvoll. Niemand trieb den
anderen zur Eile an. Jeder von ihnen genoss die zärtlichen Berührungen und
Liebkosungen, die der andere ihm gab. Fiona stellte nur eine einzige Bedingung,
bevor ihr der Verstand ganz entglitt und sie sich nur noch ihren Instinkten und
Gefühlen hingab. Niemand sollte sich schneiden oder beißen, um den anderen
mit seinem Blut zu verführen.
Sie wollte sie
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