Eine franzoesische Affaere
gut erkennen konnte. Beinahe
gestochen scharf.
"Ich
traue mich gar nicht, dich richtig zu berühren. - Das ist so, als würde man ein
Kunstwerk im Museum anfassen, obwohl es nicht erlaubt ist.- Hat es sehr weh
getan?"
Hitze stieg ihr in die Wangen. Eine Wärme, die nicht vom Kamin ausgelöst wurde,
sondern von der unmittelbaren Nähe zu King, die ihr gut tat und die sie um
nichts in der Welt aufgeben wollte.
Sie hatte gerade ziemlich offen gestanden, was sie von ihm hielt. Dinge gesagt,
die eine Frau wahrscheinlich nie zu einem Mann sagen würde, aber sie musste
irgendwohin mit dem, was sie empfand und über ihn dachte, sonst platzte sie
vielleicht, weil ihr Herz übervoll war mit Liebe und Zuneigung für ihn. Sie
fand ihn schön, er war etwas Besonderes und die Zeichnungen auf dem vergleichsweise
dunklen Ton seiner Haut waren eben faszinierend.
Ihr eigener Körper war makellos. Sie hätte sich niemals für kein Geld der Welt
dazu überreden lassen, sich solche Bilder auf ihre sahnigweiße Haut malen zu
lassen. Sie bewunderte ihren Bruder für dessen Mut und Probierfreude, doch die
Schmerzen, die er dabei ertrug, waren für ein sanftmütiges, reines Wesen wie
ihres fast schon zu viel. Diese Art von Kunst musste zu seinem Käufer oder
Träger passen. Schließlich trug man es ein Leben lang. In ihrem Fall für die
Ewigkeit.
"Und wie
hast du selbst gelernt, so zu malen?" Ein kurzer Blick auf die Seidenbahn
über dem Kamin, ein Lächeln und schließlich wieder dieses sich verlierende,
beruhigende Gefühl, das sie empfand, wenn sie in seine besonderen Augen sah.
Sich mit ihm zu unterhalten, während sie langsam erneut ihre Hände über seinen
Oberkörper gleiten ließ und diesmal die Grenzen seiner Tätowierungen nicht als
solche wahrnahm, sondern sich von den Konturen seiner Muskeln unter der Haut
leiten ließ, tat ihr gut. Es nahm ihr die Befangenheit und die doch vorhandene
Scheu vor dem Neuen. Sie wollte tatsächlich Antworten auf diese Fragen, weil es
ihn auch ablenken und vielleicht selbstverständlich handeln lassen würde, was
die Berührung ihres Körpers anging, der sich nun ebenfalls immer mehr zu ihm
hingezogen zu fühlen schien. So wie ihr Herz und ihre Seele, die bereits mit
ihm im Gleichklang schlugen.
King fing
ihre Hände ein und hob sie an die Lippen, um zarte Handküsse auf ihre weiche
Haut zu hauchen. Wenn er ihr von seiner Vergangenheit erzählen sollte, dann
durfte sie ihn nicht weiter so mit ihren Liebkosungen aus der Fassung bringen.
Er erhob sich vom Boden und nahm gleichzeitig Fiona auf seine starken Arme,
aber nur um sich ebenfalls auf die Couch zu setzen und sie so vor sich zu
platzieren, dass sie mit ihrem Rücken an seiner Brust lehnte und zwischen
seinen gegrätschten Beinen sitzen konnte. Nun waren es seine Hände, die auf
Wanderschaft gingen… Über ihre schmalen Schultern, die Arme entlang, um sich
schließlich um die schmale Taille zu legen, die er scheinbar mühelos mit seinen
Händen umspannen konnte.
„Ich wollte
dir nur zeigen, wie schwer es ist, sich dabei auf seine eigene Geschichte zu
besinnen, Fiona. Du zündest überall kleine Feuer an, die sich bald zu einem
tosenden Brand verdichten werden… Also lehn dich einfach an mich und schließe
die Augen, mein Herz. Du bist keine Kriegerin, aber du besitzt die Macht, einen
Warrior in die Knie zu zwingen. Nun sag mir, wer von uns beiden hat mehr
Macht?“, neckte King sie liebevoll und küsste sie auf den Scheitel, um dann
noch einen tiefen Atemzug von ihr zu nehmen.
„Ich will dir
erzählen, was ich erst vor kurzem über mich erfahren habe… Theron hat es für
mich möglich gemacht, ein paar Antworten zu finden, die meine Herkunft etwas
erhellen. Du weißt bestimmt, dass in China die Geburten reglementiert sind. Ein
Kind pro Familie… Mehr darf nicht sein. Meine Mutter war ein einfaches
Bauernmädchen, das einem faszinierenden Fremden auf den Reisfeldern begegnete.
Sie war eine Breed der ersten Generation, aufgespürt von einem Wanderer des
Hauses Viator. Sie verliebte sich in ihn und sie zeugten ein Kind, obwohl sie
von ihren Eltern schon lange einem anderen Mann versprochen war. Der Wanderer
bot ihr ein neues Leben an, doch sie wollte ihre Welt nicht für eine verlassen,
die ihr verflucht vorkam. Sie hatte Angst und die Menschen bei uns auf dem Land
glauben noch an böse Geister, die man austreiben muss. Sie trug mich im
Geheimen aus und gab mich an meinen Vater weiter, dessen Aufgabe es allerdings
ist, weiter auf die
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