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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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war auch nicht die erste Frau, die man zurückgewiesen hatte. Sie wusste
selbst nicht, ob es weniger schlimm gewesen wäre, einen längeren Zeitraum mit
ihm verbringen zu dürfen. Kurz und schmerzlos passte nicht zu den Gefühlen, die
gerade durchlitt. Es fühlte sich eher an, als hätte man sie um ihr ganzes Leben
betrogen, obwohl sie überhaupt nicht wissen konnte, wie sich die Anziehung
zwischen ihnen beiden entwickelt hätte.
Ein eisiger Schauer rann ihren Rücken herunter und dann spürte sie die Kälte
auf ihrer Brust, so dass sie den Blick senkte und selbst zu Eis erstarrte. Die
Flügel des Käfers leuchteten wieder. Diesmal allerdings in einem schleimig
anmutenden Grün, das ihre Haut kränklich aussehen ließ. Sid blinzelte langsam,
ließ die Lider geschlossen und öffnete sie wieder, um zu prüfen, ob ihre
Wahrnehmung ihr Streiche spielte.
Nein. Das Leuchten blieb.
Sie wollte sich schon von dem Klotz erheben, erstarrte dann aber, als das
Glühen seine Farbe veränderte. Es wurde schwächer, um dann heller und wärmer
denn je aufzuleuchten. Beinahe schon dunkelrot.
    „SID!"
Malcolm schrie gellend ihren Namen und stürmte im Wettlauf mit den Ratten auf
sie zu. Sie würde sich nicht gegen diesen Ansturm wehren können. Nur ein Biss
auf ihrer kostbaren Haut und er würde diesen Biestern das Fell einzeln über die
Ohren ziehen.
Sie drehte sich tatsächlich zu ihm um. Fassungslos, erstaunt ihn zu sehen. Gar
nicht auf die Ratten achtend, die nur schwarze Schatten außerhalb ihres
Sichtfeldes bildeten, in dem er den Mittelpunkt ausmachte. Malcolm rannte sie
fast über den Haufen, packte sie ohne Erklärung am Arm und befahl ihr, zu
laufen. So schnell sie konnte und sich ja nicht umzudrehen. Auf das Lancaster
Building zu.
    Sid hörte
ihren Namen und wandte sich wie in Trance um, um Malcolm einfach nur
anzustarren, dessen dunkle Silhouette sich in ihre Netzhaut einzubrennen
schien. Sie konnte es nicht glauben. Sie würde jeden Moment in ihrem kalten
Bett aufwachen und feststellen, dass alles nur ein Traum gewesen war. Er nahm
ihr den Atem und sie lief, ohne nachzudenken, neben ihm her, obwohl es ihr
schwer fiel, mit seinen rasenden Schritten mitzuhalten. Da ihr ganzer Körper
und bald auch ihre Lunge brannten, konnte sie überhaupt nicht beurteilen, woher
diese brennenden Schmerzen herrührten.
    Malcolm
drückte ihr seine Chipkarte für den bereits abgesperrten Haupteingang zwischen
die Finger und wiederholte seine Befehle. Sie sollte laufen, sich ja nicht
umdrehen und sich in dem Gebäude in Sicherheit bringen.
Aus irgendeinem Grund kam sie seiner Aufforderung umgehend nach. Erleichtert,
sie nicht auch auf diese Weise verlieren zu müssen, stürzte er sich in den
Kampf gegen die Ratten, stach, trat und schlug, bis sich rund um den Platz, wo
Sid Minuten zuvor noch gesessen hatte, ein Haufen toter Kadaver angesammelt
hatte und die Reste des halb zerstörten Aryanerkörpers die Flucht antraten.
Malcolm selbst hatte ebenfalls einiges abbekommen, aber er hielt sich gerade
und hoffte, dass die blutigen Wunden in den Rissen seiner Hosen und dem Mantel
diesmal schnell ausheilten. Möglichst noch bevor Sid ihn so sah.
    Malcolm…
Sid öffnete den Eingang mit der Chipkarte und blieb hinter der Glastür stehen,
um zu sehen, was er da draußen machte. Ihr drohten, die Knie nachzugeben,
weshalb sie sich mit einer Hand an dem Glas abstützte und dabei zusah, wie er
gegen etwas kämpfte, das Sid erst nach einiger Zeit als beinahe schon als
riesenhaft zu bezeichnende Ratten identifizierte. Sie alle hatten kleine rot
glühende Augen.
Und seine Augen glühten auch! So rot wie der Skarabäus, den sie sich
nicht anzufassen traute. Die Wärme des Goldes auf ihrer Brust war ein starker
Indikator dafür, dass sie sich wieder nur die Finger verbrennen würde.
Sid wich zurück und hielt sich schließlich taumelnd an einem Automaten fest,
der hier in der Halle aufgestellt war, in der nur noch die Notbeleuchtung
brannte.
Brennen … ein scharfes Beißen auf ihrer Haut ließ sie an sich
herunterblicken, wo sie an ihren nackten Unterschenkeln zwei Wunden entdeckte,
aus denen langsam ihr Blut floss. Sid nahm einen tiefen Atemzug und lehnte sich
schwer gegen den Automaten, weil sie sonst wohl zu Boden geglitten wäre. Ihr
Herz schlug dumpf und unkontrolliert in ihrer Brust.
    „Sid!"
Malcolm materialisierte sich vor dem Haupteingang, betätigte ein weißes Feld
neben dem Kartenleser, der seinen Fingerabdruck scannte und somit die Türen
auch

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