Eine Frau - Ein Bus
Paradoxon ausließ. Ich schätze, jetzt weiß er, wie ich mich fühle, wenn er über irgendwelche mechanischen Dinge schwadroniert.
In Cape Hatteras, North Carolina, stießen wir auf ein weiteres Beispiel guter Nachbarschaft, als wir eine überlieferte Geschichte der tapferen Seelen hörten, die die Brüder Wright bei ihren Flugversuchen unterstützt hatten. An diesem Teil der Küste gibt es so viele Schiffswracks - über sechshundert seit dem sechzehnten Jahrhundert -, dass die Gegend auch als »Friedhof des Atlantiks« bezeichnet wird. Der Grund für diese Häufung hat etwas damit zu tun, dass hier gegenläufige Strömungen aufeinanderprallen und ein erhöhtes Vorkommen von Hurrikanen besteht, gepaart mit navigatorischen Herausforderungen. Aber da ich nicht Tim bin, genügte mir das Wissen, dass es eine heikle Stelle für Seeleute ist. Menschen, die versucht haben, das Leben der Seeleute und auch die Schiffe selbst zu retten, haben eine lange Tradition in dieser Gegend. Nachdem Wilbur und Orville Wright sich in Kill Devil Hills niedergelassen hatten, hängten sie einen roten Schal auf, wann immer sie Hilfe brauchten, um ihre Flugobjekte in die Luft zu bekommen, und diese braven Leute hier (als hätten sie selbst nicht genug zu tun) kamen herüber und halfen ihnen.
Obwohl ich nicht behaupten möchte, ich hätte es darauf angelegt, anderen das Leben zu retten oder so, war ich stets unwillig, wenn es darum ging, Allround-Freak bei seinen häuslichen Verbesserungsaktivitäten zu helfen, auch wenn
er noch so sehr darauf bestand, dass er mich brauchte. Natürlich gelang es ihm immer wieder, mich ins Boot zu holen. Eigentlich kann man mir keinen Vorwurf aus meiner mangelnden Hilfsbereitschaft machen, wenn man bedenkt, dass sich seine Verbesserungsvorschläge von absolut unvernünftig über definitiv schräg bis hin zu poten ziell tödlich erstreckten - und zwar für uns beide.
Einmal lag ein großer Findling in der Nähe unserer Einfahrt. Wohlgemerkt, in der Nähe . Genauer gesagt, lag er ein Stück hinter dem Teil der Straße, die wir immer benutzten. Mit anderen Worten: Dieser Findling hätte noch jahrhundertelang dort liegen können, ohne dass er uns in irgendeiner Weise behindert hätte. Ein normaler Ehemann hätte jemanden angerufen und ihn entfernen lassen. Allround-Freak dagegen (warum, oh, warum nur kann ich nicht die Frau eines gewöhnlichen Superhelden sein - ohne etwas von seiner wahren Identität zu ahnen?) grub »in einem Versuch, der Eigentümerversammlung Ausgaben zu ersparen« ein Loch in die Straße, band ein Abschleppseil um die Stoßstange seines Lasters und legte das andere um den Stein. Damit, so versicherte er mir, würde der Findling nur so in die Grube »flutschen«. Da ich mich stets geweigert hatte, diese Monstrosität von einem Laster zu fahren (ein schwarzes Ungetüm aus den Siebzigern, das Tim vehement als »Klassiker« verteidigte und das so breit war, dass ich bei meinem einzigen Fahrversuch nicht erkennen konnte, dass ich von der Straße abgekommen war, und einen seiner kostbaren Reifen am Bordstein aufschrappte), übernahm er das Steuer, während ich den Findling mit einem Hebel zu bewegen versuchte. Ich fand sehr schnell heraus, dass Findlinge nicht »flutschen«. Und, was noch viel wichtiger ist, sie lassen sich noch nicht einmal so ohne weiteres »steuern«.
Einmal sollte ich ihm helfen, einen knapp hundert Kilo schweren Fernseher zu verrücken. Ich meine, wieso nicht die Gelegenheit nutzen, wenn sich eine Handvoll kräftiger Bauarbeiter bei uns am Haus aufhält, die das Ding ohne jede Mühe anheben könnten? Oh nein. Es ist doch viel netter, zu warten, bis er mit dem Würstchen von Ehefrau allein ist. Also holte er ein Klavierwägelchen (Allround-Freak bewahrte mehrere dieser Dinger in seinem supergeheimen Bau auf, der Normalsterblichen als »Garage« bekannt ist), stapelte diverse Holzpflöcke aufeinander (auch davon hortet er einen beachtlichen Vorrat), um »Stufen« zu bauen, über die wir (und ich wünschte wirklich, ich könnte das wir an dieser Stelle in Anführungszeichen setzen) den Fernseher hinuntertrugen, auf das Wägelchen setzten und ihn zu seinem neuen Standort brachten, wo wir die Prozedur in umgekehrter Reihenfolge wiederholten. Nach diesem Vorfall hatte ich den Verdacht, dass der »Freak«-Teil seines Alter Ego die Herausforderung herauszufinden, ob er all diese verrückten Aufgaben bewältigen konnte, sogar noch mehr genoss, als sich der »Allround«-Teil in ihm
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