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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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gefüllt.
    Sie trank gerade ihre zweite Tasse Kaffee, als Daniel die Treppe herunterkam. Er blieb kurz hinter ihr stehen und blickte ihr über die Schulter, dann ging er in die Küche, um gleich darauf mit einem dampfenden Becher Kaffee ins Wohnzimmer zurückzukommen. Dort setzte er sich ans Telefon, wählte eine Nummer und begann zu sprechen.
    Sybil erschrak, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie schlagartig aus ihren Träumereien in die Wirklichkeit zurückversetzt wurde.
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    „O Daniel, ich habe gar nicht mehr an das Mittagessen gedacht”, sagte sie. Und fast wäre ihr herausgerutscht: und auch nicht mehr an dich. Doch das stimmte ohnehin nicht ganz. Sie hatte nur jeden Gedanken an ihn verdrängt.
    „Lass uns etwas zu Essen machen. Es wird Zeit, dass du eine Pause einlegst”, meinte er, während er ihren Nacken und ihre Schultern streichelte.
    Sofort sprang Sybil von ihrem Stuhl auf und erklärte etwas zu eifrig: „Das ist eine fabelhafte Idee!” Sie war heilfroh, dass er ihr einen Vorwand geliefert hatte, seinen beunruhigenden Zärtlichkeiten zu entkommen.
    „Der hiesige Supermarkt hat eine ausgezeichnete Delikatessenabteilung”, bemerkte Daniel, während er Aufschnitt und Salate aus dem Kühlschrank holte.
    Unterdessen nahm Sybil Teller und Bestecke aus dem Schrank, holte sich anschließend ein dickes Brett und ein Küchenmesser und fing an, Tomaten zu schneiden und Mayonnaise auf die Brote zu streichen.
    „Ich bin am Verhungern”, stellte Daniel fest und häufte sich eine große Portion Bohnensalat auf seinen Teller.
    „Du? Was soll ich denn erst sagen? Ich habe kaum gefrühstückt und außerdem den ganzen Vormittag gearbeitet”, beschwerte sich Sybil.
    „Du hast recht, mein Schatz”, sagte er und warf einen skeptischen Bück auf den Esstisch. „Da ich nicht annehme, dass du deine Papiere mit Bohnensalat und Mayonnaise beschmieren willst, müssen wir einen anderen Platz zum Essen finden. Hast du vielleicht eine Idee?”
    Die liebevolle Art, in der er es gesagt hatte, ließ ihr Herz schneller schlagen. Doch weshalb es so war, darüber wollte sie sich lieber keine Gedanken machen. „Auf der Terrasse steht ein Picknicktisch. Aber der ist wahrscheinlich übersät mit Tannennadeln und alten Blättern.”
    Daniel ging zur Tür und sah sich draußen um. „Du hast recht. Doch uns bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir benutzen den Picknicktisch, oder wir essen auf dem Boden.”
    Zehn Minuten später war der Tisch blitzsauber. Sybil legte unter jedes Gedeck eine Papierserviette, und dann setzten sie sich zum Essen.
    „Ich habe heute früh in meinem Büro angerufen”, bemerkte Daniel. „Sie wollen die Analyse am nächsten Montag haben. Ich sagte ihnen, das sei kein Problem.”
    Sybil nickte. Die Zeit war knapp, aber sie konnte es schaffen. Gloria und Steve hatten gute Vorarbeit geleistet, auf der sie ihre: Analyse aufbauen konnte. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, ging ihr die Tragweite seiner Bemerkung auf. Nach seinem Anruf wusste jeder, dass sie sich zusammen in ihrem Blockhaus, aufhielten!
    „Sybil! Fehlt dir etwas? Du bist ganz blass.” Daniel stand auf und kam um den Tisch herum zu ihr. „Du hast dich hoffentlich nicht an einem der Salate vergiftet! Aber die konnten doch nicht schlecht sein?”
    „Nein! Es geht mir ausgezeichnet”, sagte Sybil tonlos. „Mir ist nur gerade etwas eingefallen.”
    Sie legte ihr Sandwich aus der Hand und starrte auf ihren Teller. Ihr war tatsächlich ganz flau in der Magengegend. Wenn diese Neuigkeit die Runde machte … Sie würde Jahre i brauchen, um den Schaden wiedergutzumachen, den das ihrem Geschäft zufügen konnte. Und was sollten ihre Angestellten von ihr denken?
    „Sybil, warum sagst du mir nicht, was dich beunruhigt?” unterbrach Daniel ihre trüben Gedanken.
    Sie sah ihn an. Aufrichtige Besorgnis lag in seinem Blick. Nein, sie i durfte ihm keinen Vorwurf machen. Es war ihre eigene Schuld, dass sie nicht darauf bestanden hatte, nach San Diego zu fahren.
    „Mir ist gerade aufgefallen, wie unklug es von mir war, mit dir in diesem Haus zusammenzuwohnen. Darunter wird nicht nur der Ruf meiner Firma zu leiden haben, sondern auch meine Angestellten werden betroffen sein. Wie konnte ich ihnen nur so etwas antun?”
    „Aber, Sybil, niemand weiß, dass wir zusammen sind”, sagte Daniel stirnrunzelnd. „Ich habe meinen Leuten nur mitgeteilt, dass ich mich kurzfristig entschlossen habe, eine

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