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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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schwach durch die Vorhänge.
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    Sie wandte den Kopf und sah Daniel auf der anderen Seite des breiten Bettes liegen. Er schlief fest. Sie wollte die Hand ausstrecken, um ihn zu berühren, hielt sich aber gerade noch im letzten Moment zurück.
    Die Nacht war ungewöhnlich kühl, und obwohl Sybil ein Nachthemd trug, fröstelte sie.
    Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und ging auf Zehenspitzen zum Kleiderschrank, um ihren Morgenrock zu holen. Da sie ihn in der Dunkelheit nicht finden konnte, griff sie sich kurzerhand einen Pullover und zog ihn über den Kopf. Dann schlüpfte sie in ihre Pantoffel und schlich ins Wohnzimmer hinunter.
    Dort blieb sie kurz stehen und lauschte, ob sie Daniel auch nicht aufgeweckt hatte. Als alles ruhig blieb, ging sie in die Küche, öffnete leise die Hintertür und betrat die Terrasse.
    Der Picknicktisch stand noch so da, wie sie ihn verlassen hatten. Nachdenklich setzte sich Sybil auf die Bank. Während sie zerstreut mit den Tannennadeln spielte; die der Wind auf die Bank geweht hatte, musste sie daran denken, mit welch eisigem Blick Daniel sie am Mittag angesehen hatte. Warum drehten sich all ihre Gedanken nur noch um ihn? Warum konnte sie den Nachmittag im Wald nicht vergessen?
    Sie legte den Kopf zurück und atmete die klare, kalte Bergluft tief ein. Es ließ sich nicht länger leugnen: sie begehrte Daniel Huntingdon. Sie sehnte sich nach ihm und all den Gefühlen, die er in ihr erwecken konnte.
    Sybil hörte, wie die Hintertür geöffnet wurde, und stand auf, um Daniel entgegenzugehen. Sie fürchtete sich ein wenig vor der Begegnung mit ihm, nachdem sie sich so ehrlich ihre Empfindungen für ihn eingestanden hatte.
    Schweigend kam er auf sie zu. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen und schob seine Hände unter ihren Pullover, um sie bei den Schultern zu fassen.
    Sybil ließ sich in diesem Moment nur von ihren Gefühlen leiten. Sie schloss die Augen und beugte den Kopf zurück, um Daniel ihre Lippen darzubieten.
    Er streichelte ihren Körper, seine Hände verweilten auf ihren Brüsten, bevor sie ihre Taille umfassten. Heftig zog er sie an sich. Sein Kuss war voller Leidenschaft, und Sybil erwiderte ihn mit der ganzen Hingabe, zu der sie fähig war.
    Doch so, wie sie vorhin aus ihrem Traum hochgeschreckt war, so erwachte sie jetzt abrupt aus der Verzauberung, in die sein Kuss sie versetzt hatte. Unvermittelt entzog sie sich Daniel, ließ sich auf der Holzbank wieder und legte mit einer etwas hilflosen Geste den Kopf auf die Arme.
    Daniel setzte sich neben sie und streichelte sacht ihren Nacken. Sofort reagierte ihr Körper auf Daniels Berührung. Sybil lehnte sich an Daniel, um in seinen schützenden Armen Zuflucht zu suchen.
    „Daniel”, sagte sie leise. Doch noch ehe sie weitersprechen konnte, hatte er ihr den Zeigefinger auf die Lippen gelegt.
    „Sch”, flüsterte er. „Jetzt ist nicht die Zeit, um nachzudenken oder große Erklärungen abzugeben.”
    Sybil nickte schläfrig. Plötzlich fiel es ihr schwer, die Augen offen zu halten. Der Kopf wurde ihr so schwer, dass sie schließlich ihre Müdigkeit nachgab und ihn an seine Schulter legte.
    Behutsam zog er sie von der Bank hoch und führte sie zurück ins Haus, wo er sie liebevoll ins Bett brachte.
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6. KAPITEL
    Am nächsten Morgen konnte Sybil Daniel nirgendwo entdecken. Sein Porsche stand in der Einfahrt, also musste auch Daniel in der Nähe sein.
    Sie kochte sich eine Kanne Kaffee und machte sich dann mit nüchternem Magen an die Arbeit.
    Sie kam rasch voran und konnte, wenn sie ihr Arbeitstempo beibehielt, zum anderen Morgen mit der Analyse fertig sein.
    Eifrig beugte sie sich über ihre Papiere, als sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde.
    In einer karierten Flanelljacke und dunkelblauen Jeans betrat Daniel das Wohnzimmer. Seine Augen blitzten wie Saphire, und seine Wangen waren von der kühlen Morgenluft leicht gerötet.
    El sah so attraktiv aus, dass Sybils Herz bei seinem Anblick wild m pochen begann.
    „Hast du schon gefrühstückt? ” erkundigte er sich und schlenderte zu ihr hinüber.
    „Nein. Aber ich sterbe vor Hunger.”
    Er lächelte sie an, worauf sich ihr Puls abermals beschleunigte. „Gut”, erklärte er. „In fünf Minuten ist das Frühstück fertig.”
    Kurz darauf erschien er mit einer Platte frisch gebackener Kuchenbrötchen.
    Sybil drehte sich zu ihm um, schlug die langen Beine übereinander. „Die sehen zwar herrlich aus, aber ich darf sie leider nicht essen. Süßes

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