Eine Frau sein ist kein Sport
Aber er wächst wieder nach zu alter Kraft und Einsatzbereitschaft. Und dies völlig gratis!
Was ein Verhalten ist, das ich an leeren Putzmittelflaschen, abgescheuerten Wascheln und glatzigen Bürsten und anderen defekten Reinigungsgeräten noch nie beobachten konnte.
Immer besser und besser
Vor 50 Jahren unternahm ich erste Versuche in Sachen Haushalt, und das schloß Wäsche waschen leider ein. Der Luxus einer Waschmaschine war mir damals – wie den meisten Normalverdienern – verwehrt, Waschküche gab es in dem Haus, in dem uns ein Miet-Hai zwei Kämmerlein mit Küche überließ, auch keine. Also rumpelte und bürstete ich die Wäsche im Schaffel und kochte sie im Hefen. Was Waschpulver anging, setzte ich auf Tradition und kaufte die ehrenwerte Marke, auf welche Mama und Oma schworen.
Tja, Wäsche waschen war damals eine arge Rackerei, aber noch ärger rackerte sich die Firma ab, die das Waschpulver meiner Wahl herstellte, indem sie mir jährlich ein neues Produkt »entwickelte«, welches allen »herkömmlichen« weit überlegen, weil »fast selbsttätig säubernd« war und meine Rackerei daher von Jahr zu Jahr reduzierte.
Und nach ein paar Jahren Hausstand konnten wir uns dann ja eine Waschmaschine leisten, und die Waschpulver-Firma »entwickelte« auch flugs weiter, so dass ich bald nicht einmal mehr auf »Problemstellen« der Wäsche zu achten hatte!
Dann erfand meine Waschpulver-Firma einen »Faktor«, der es möglich machte, Kochwäsche schon bei 60 Grad »reiner als rein« zu bekommen!
Und hierauf ersparte sie mir das Schleppen riesiger Waschpulver-Tonnen, indem sie es schaffte, »lupenreine Riesenwaschkraft« von 5 kg Pulver in einen 1-kg-Karton zu zaubern!
Kaum hatte mein diesbezüglicher Jubel nachgelassen, schenkte sie mir das flüssige Waschmittel! Wieder Verbesserung!
Nun konnten sich dort, wo man das Pulver in die Maschine füllt, keine Gatschklumpen mehr bilden! Und überhaupt wurde jetzt die Wäsche »lupenreiner als lupenrein«; jede Nachbarin, hätte sie ein Auge darauf geworfen, wäre vor Neid erblaßt! Das »Kuschelweiche« war auch integriert und musste nicht extra eingefüllt werden!
Ich hätte wahrlich nicht gedacht, dass meine liebe Waschmittel-Firma noch mehr für mich tun könnte. Sie konnte aber! Kleine Kugerln hat sie mir jetzt beschert! Die sind einfach »mega«!
Ich bin sicher, dass ich mit diesen Kugerln endlich den Heidelbeerfleck aus dem Tischtuch rauskriegen werde, an dem sich seit 50 Jahren alle Vorgänger der Kugerln vergeblich versucht haben!
Und wenn’s die Kugerln doch nicht schaffen, wart’ ich eben brav, womit mich meine Waschmittel-Firma im nächsten Jahr beglücken wird!
Schlaff oder straff?
Falten sollten immer nur anzeigen, wo ein Lächeln gesessen hat.
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Ab einem gewissen Alter trägt man für seine Gesichtszüge selbst die Verantwortung.
(Verfasser in Vergessenheit geraten)
Schönheit ist nicht eine Gabe der Natur, sondern harte Arbeit.
(Miss Tullnerbach 1974)
Gutes Aussehen ist Pflicht.
(Werbechefin der Kosmetikfirma Cellu & Litis)
Und ist man nun Frau und in den besten Jahren (hat also »die besten«, was äußere Erscheinung betrifft, hinter sich) und hat zudem obige Grundweisheiten »verinnerlicht«, was tut man dann?
Na ja, man kann die Schuld, die man am eigenen Gesicht hat, weil sich dort auch Falten niedergelassen haben, die nicht ewiges Lächeln eingegraben hat, pflichtbewußt mit Lotions und Cremes abarbeiten. Und mit Packungen dazu; eventuell unter Zuhilfenahme eines Kosmetik-Institutes.
Aber die sorgfältige Pflege, die man sich auf diese Art angedeihen lässt, zeitigt ja meistens nicht den herbeigesehnten Effekt. Und da steht man dann eines Tages vor dem Spiegel, in kreisender Bewegung Creme – samt Liposomen natürlich – einmassierend, und da kann es sein, dass man mit den Zeigefingern die nimmer ganz straffen Wangenpartien ohrläppchenwärts zieht, wodurch das leicht Schlaffe und Hängende plötzlich glatt aussieht. Man starrt in den Spiegel und denkt: Na, exakt so war’s okay! Knackig wie seinerzeit! Die meisten Frauen lassen es ja seufzend bei solch Sekunden-Straffungen bewenden, aber es gibt auch welche, die geben sich damit nicht zufrieden, die wollen nicht nur für ein paar Badezimmer-Sekunden wieder »junge Haut« haben, sondern rund um die Uhr. Und dann ist der Gang zum Facharzt für kosmetische Chirurgie fällig; falls es nicht am Gelde mangelt.
Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Aber
Weitere Kostenlose Bücher